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Trasylol

CBG Redaktion

13. Juli 2012

Trasylol: Bayer verkauft Rechte für tödliches Herz-Medikament

Der Pharmakonzern Bayer trennt sich vom größten Teil der Rechte an seinem Herz-Medikament Trasylol. Die Firma Nordic Group übernimmt die weltweiten Vermarktungsrechte (ausgenommen USA). Zum Kaufpreis machte sie keine Angaben.

Philipp Mimkes von der Coordination gegen BAYER-Gefahren erklärt hierzu: „Der Einsatz von Trasylol hat wahrscheinlich zu Tausenden vermeidbarer Todesfälle geführt. Bayer hätte Verkauf und Produktion einstellen müssen, statt mit den Rechten an dem Präparat nun noch Profit zu machen!“.

Bayer musste im November 2008 nach Interventionen der Gesundheitsbehörden den Vertrieb des Mittels einstellen. Das Medikament, mit dem der Konzern zuvor jährlich gut 150 Millionen Euro umgesetzt hatte, wurde bei bestimmten Herzoperationen eingesetzt, um den Blutverlust zu verringern.

Schon Anfang 2006 hatte eine im New England Journal of Medicine veröffentlichte Studie nachgewiesen, dass TRASYLOL überdurchschnittlich oft gravierende Nebenwirkungen wie Nierenschäden, Herzinfarkte oder Schlaganfälle verursacht – häufig mit Todesfolge. Allein 10.000 Patienten könnte demnach pro Jahr eine Schädigung der Nieren erspart bleiben. Recherchen des WDR Fernsehens wiesen zudem nach, dass BAYER bereits zu Beginn der 80er Jahren eigene Studien durchgeführt hatte, die ein erhöhtes Risiko für Nierenschäden ergaben. Die Studien verschwanden jedoch in der Schublade des Unternehmens.

weitere Infos:
=> BAYER nimmt TRASYLOL vom Markt
=> BAYERs neuer Pharma-GAU
=> Trasylol: BAYER verheimlicht Negativ-Ergebnisse
=> BAYER täuscht US-Gesundheitsbehörde
=> Bayer verzichtet auf breitere Anwendung Trasylols