Presse Information vom 15. Januar 2013
Coordination gegen BAYER-Gefahren
Selbsthilfegruppe Drospirenon Geschädigter (SDG)
Verbot gefährlicher Antibaby-Pillen gefordert
Klagen gegen BAYER in Frankreich, USA, Deutschland und der Schweiz / mindestens 18 Todesfälle in Deutschland / mehr als 700 Mio. Euro Entschädigung
Wegen der erhöhten Thrombose-Gefahren von Antibabypillen der 3. und 4. Generation werden gegen den BAYER-Konzern immer mehr Klagen eingereicht, aktuell in Frankreich und der Schweiz. Für Vergleichszahlungen musste der Konzern bisher über 700 Mio. Euro aufwenden. Insgesamt sind gegen BAYER mindestens 13.500 Klagen anhängig.
Die Geschädigten erneuern nun ihre Forderung, wonach alle „Pillen“ mit erhöhten Nebenwirkungen vom Markt genommen werden müssen. Felicitas Rohrer, Mitbegründerin der Selbsthilfegruppe Drospirenon-Geschädigter, hat bereits Klage eingereicht: „Die jüngsten Entwicklungen in den USA, Frankreich und der Schweiz zeigen, dass BAYER mit dem Rücken zur Wand steht. Von einem angeblichen „positiven Nutzen/Risiko-Profil“ der Präparate kann längst nicht mehr gesprochen werden. Es ist für uns nicht hinnehmbar, dass BAYER amerikanische Opfer mit enormen Summen entschädigt, sich aber in Europa weiterhin weigert, Verantwortung für exakt dieselben Pillen zu übernehmen.“ Rohrer kritisiert, dass BAYER auf die Gesprächsangebote der Opfer bislang nicht eingegangen ist: „Immer noch werden wir als Einzelfälle behandelt. Klägerinnen in Deutschland müssen nun schon seit Jahren für Gerechtigkeit kämpfen!“. Rohrer hatte nach Einnahme der BAYER-Pille Yasminelle eine schwere Embolie erlitten und nur durch ein Wunder überlebt.
Philipp Mimkes von der Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) ergänzt: Alle Präparate mit dem Hormon Drospirenon müssen umgehend vom Markt genommen werden, eine weitere Zulassung ist nicht zu rechtfertigen. Mit einem freiwilligen Einlenken von BAYER ist jedoch nicht zu rechnen, so lange die Entschädigungen nicht die Gewinne durch den Verkauf übersteigen – eine zynische Rechnung!“. Die BAYER AG macht mit drospirenonhaltigen Antibabypillen einen jährlichen Umsatz von über einer Milliarden Euro.
In Frankreich sollen die Kosten von Pillen wie Yasmin und Yaz ab Anfang April wegen ihres erhöhten Risiko-Profils nicht mehr von den Krankenkassen übernommen werden – nach Auffassung der CBG ein „Schritt in die richtige Richtung“. Die Coordination gegen BAYER-Gefahren hatte mehrfach Gegenanträge zur BAYER-Hauptversammlung gestellt und Betroffene eingeladen, vor Vorstand, Aufsichtsrat und Aktionären über die tödlichen Risiken neuerer Antibaby-Pillen zu sprechen.
Pillen wie Yasmin, Yasminelle, Yaz, Aida und Petibelle, die das Hormon Drospirenon enthalten, verursachen Studien zufolge ein um den Faktor drei erhöhtes Embolie- und Thromboserisiko. Nach Angaben der Aufsichtsbehörde FDA starben in den USA mindestens 190 Frauen nach der Einnahme von Yaz. In Deutschland waren es nach jüngsten Angaben des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) 18 Frauen. Ein kausaler Zusammenhang ist im Einzelfall nicht zu belegen (die Zahlen bieten also nur einen Anhaltspunkt), zu befürchten ist aber eine hohe Dunkelziffer.