WDR.de, 27. August 2007
Kritik an der Finanzierung durch die Bayer AG
Jugend-Umweltgipfel in Leverkusen eröffnet
In Leverkusen hat am Montag (27.08.07) eine internationale Jugend-Umweltkonferenz der UN begonnen. Rund 180 junge Umweltschützer aus 85 Ländern beschäftigen sich bis Freitag mit dem Thema „Technologie im Dienste der Umwelt“. Auf Kritik stieß die Finanzierung des Treffens.
Organisiert wird das internationale Treffen von UNEP, dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen. Fünf Tage lang werden die Teilnehmer in Workshops wichtige globale Umweltthemen wie den Klimawandel und den Transfer von Technologien diskutieren. Zudem entwickeln sie Pläne für die Umweltarbeit in ihren Ländern. Auf dem Programm stehen weiter Exkursionen zu beispielhaften deutschen Umweltprojekten und -einrichtungen.
Zu den Gastrednern des Eröffnungstages gehören Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) und Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD).
Finanzierung schlecht fürs Image?
UNEP-Direktor Achim Steiner erhofft sich als Resultat der Veranstaltung, dass die 150 Jugendlichen in ihren Heimatländern mit ihrem Engagement als „leuchtendes Beispiel“ vorangehen und andere motivieren, den Umweltherausforderungen der Zukunft aktiv zu begegnen.
Auf Kritik stieß die Finanzierung der Veranstaltung durch die Bayer AG. Die Coordination gegen Bayer-Gefahren, ein Verbund von Kritikern des Pharma-Konzerns, forderte die UN auf, ihre Zusammenarbeit mit Bayer zu beenden. Die Lobbyisten des Konzerns hätten in der Vergangenheit sämtliche Anstrengungen zum Umweltschutz bekämpft, bemängelte ein Sprecher des Verbundes. Zudem produziere Bayer eine große Zahl gefährlicher Produkte. „Die Kooperation mit einem Umweltsünder wie Bayer beschädigt die Glaubwürdigkeit der Vereinten Nationen“
Der ehemalige UNEP-Direktor und frühere Bundesumweltminister Klaus Töpfer (CDU) sagte dagegen, die UN suchten ganz bewusst die Zusammenarbeit mit Konzernen. Er glaube nicht, dass Bayer die Veranstaltung missbrauche, um sich ein grünes Image zu geben.