23. Oktober 2014
BAYER MaterialScience: Die Heuschrecken laufen sich warm
Internationale Finanzinvestoren haben die Kunststoffsparte von BAYER ins Visier genommen, darunter die Beteiligungsgesellschaften Advent, Carlyle, Cinven, CVC und KKR. Angesichts der Größe des Geschäfts – der Kaufpreis dürfte deutlich über zehn Milliarden Euro liegen – werde unter den Gesellschaften die Bildung von Konsortien diskutiert.
Damit werden die Sorgen größer, dass der Teilkonzern aufgespalten und in Teilen weiterverkauft wird – so wie bei der BAYER-Ausgliederung Lanxess geschehen. Im Fall eines größeren Störfalls hätte dies Konsequenzen für Anwohner/innen und Belegschaft, da kleinere Unternehmen in geringerem Umfang haften. Auch für die Belegschaft verheißt die Entwicklung nichts Gutes.
Unter dem Dach von MaterialScience befinden sich zahlreiche hochgefährliche Anlagen, zum Beispiel die Produktion von Polyurethan und Polycarbonat, bei der große Mengen toxischer Stoffe wie Chlor, Ammoniak, Kohlenmonoxid sowie das ehemalige Kampfgas Phosgen eingesetzt werden.
Philipp Mimkes vom Vorstand der CBG befürchtet Konsequenzen für die Anlagensicherheit: „Die künftigen Besitzer werden versucht sein, die Kosten für Wartung, Personal und Feuerwehr weiter abzusenken. Dies führt automatisch zu höheren Störfallrisiken. Da Bayer MaterialScience einige der – nach Atomkraftwerken – gefährlichsten Industrieanlagen in Deutschland betreibt, ist dies für die Öffentlichkeit von größtem Interesse. BAYER muss sicherstellen, dass die Betriebssicherheit durch den Verkauf nicht verringert wird.“