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[Turnhalle Lev] Turnhallen-Neubau Leverkusen

CBG Redaktion

Die Grünen Leverkusen, Fraktion
Presseerklärung vom 1. Februar 2006

Zum Turnhallen-Neubau in Leverkusen

Unverantwortlich finden wir die Überlegungen von Herrn Meinolf Sprink zum Bau einer neuen Sporthalle als Ersatz für die Dopatkahalle. Dabei den Verkauf städtischer Grundstücke für die Finanzierung mit ins Kalkül zu beziehen, finden wir nur noch dreist.

Die Bayer AG entzieht sich in Leverkusen jeder Verantwortung. Sie baut Arbeitsplätze in allen Sparten ab und zahlt seit Jahren keinen Cent Gewerbesteuer.

Es sei ihnen versichert: die Politiker haben Albträume angesichts des riesigen Schuldenbergs, der auf der Stadt lastet. Wir können nur noch zwischen Scylla und Charybdis entscheiden, wenn es um die Kürzung von Mitteln geht. Bewährte soziale Einrichtungen müssen wegen fehlender finanzieller Mittel der Stadt ihre Arbeit einschränken oder gehen ganz den Bach runter.

Und dann kommt Bayer und schlägt den Verkauf eines städtischen Grundstückes zur Finanzierung einer neuen Sporthalle vor: mit uns nicht!

Wenn der größte Sportverein Leverkusens eine neue Halle will: soll er sie doch selbst bauen, auf eigenem Grundstück und mit eigenem Geld!

Mit der von uns seit Jahren geforderten Schließung der kostenintensiven Dopatkahalle sind wir allerdings sehr einverstanden.

Kölner Stadt-Anzeiger, 02.02.06

„Bayer entzieht sich jeder Verantwortung“

Hinter den Kulissen laufen intensive Gespräche in Leverkusen um eine neue Sportstätte zu errichten, erste Konzepte dazu scheinen auf dem Tisch zu liegen, da rührt sich bereits heftiger Widerstand. Die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen ist zwar „mit der von uns seit Jahren geforderten Schließung der kostenintensiven Wilhelm-Dopatka-Halle sehr einverstanden“, nicht aber mit den „Überlegungen von Herrn Meinolf Sprink zum Bau einer neuen Sporthalle“.
„Dabei den Verkauf städtischer Grundstücke für die Finanzierung mit ins Kalkül zu ziehen finden wir nur noch dreist“, heißt es in einer offiziellen Erklärung der Leverkusener Grünen. Und weiter: Die Bayer AG entziehe sich in der Stadt jeder Verantwortung, baue Arbeitsplätze in allen Sparten ab und zahle seit Jahren keinen Cent Gewerbesteuer.
„Es sei ihnen versichert: die Politiker haben Albträume angesichts des riesigen Schuldenbergs, der auf der Stadt lastet. Wir können nur noch zwischen Scylla und Charybdis entscheiden, wenn es um die Kürzung von Mitteln geht. Bewährte soziale Einrichtungen müssen wegen fehlender finanzieller Mittel der Stadt ihre Arbeit einschränken oder gehen ganz den Bach runter. Und dann kommt Bayer und schlägt den Verkauf eines städtischen Grundstücks zur Finanzierung einer neuen Sporthalle vor: mit uns nicht. Wenn der größte Sportverein Leverkusens eine neue Halle will, soll er sie doch selbst bauen, auf eigenem Grundstück und mit eigenem Geld“, so die Grünen. (ksta)

Sportler träumen von einer neuen Arena

Die Wilhelm-Dopatka-Halle hat ihre besten Zeiten hinter sich. Spätestens 2010 soll Ersatz her.
VON GÜNTER MÜLLER, 01.02.06, Kölner Stadt-Anzeiger

Die langen Volleyballerinnen des TSV Bayer 04 machen in der neuen Arena zu Leverkusen vor 2500 faszinierten Besuchern kurzen Prozess mit dem gegnerischen Damenteam. Anschließend zaubern die spielstarken Handballerinnen des größten Sportvereins der Stadt vor 3000 hin und her gerissenen Fans an gleicher Stätte. Und zum Abschluss eines außergewöhnlichen Sporttages versenken die endlich wieder gigantischen Bayer-Korbjäger vor 4000 begeisterten Zuschauern einen Ball nach dem anderen im gegnerischen Korb. Es darf geträumt werden, im Lager der Bayer-Sportler.
Geht es nämlich nach dem Willen wichtiger Entscheidungsträger, könnte sich unsere Stadt in absehbarer Zeit mit einer für Ballsportarten ausgerichteten neuen Arena schmücken. Schließlich soll, so der Ratsbeschluss, die von den Bayer Giants als Spiel- und Trainingsstätte sowie von der Stadt für diverse andere Veranstaltungen genutzte Wilhelm-Dopatka-Halle spätestens im Jahr 2010 der Abrissbirne zur Verfügung stehen. Es sei denn, es findet sich ein Investor, der die in den 70er Jahren gebaute Spielstätte mitsamt dem Grundstück erwirbt. Die Haberland-Halle, dort spielen die Handballerinnen von Bayer 04, und die Spielstätte der Volleyballdamen im Schulzentrum Ophoven versprühen zwar eigenen Charme, sind aber in die Jahre gekommen und entsprechen nicht internationalem Standard.
Auf jeden Fall sollen die Leverkusener Korbjäger die Dopatka-Halle solange nutzen können, bis es Ersatz gibt. Niemand werde vor die Tür gesetzt, erklärte Helga Roesgen. Die Beigeordnete der Stadt Leverkusen für Kultur, Schulen, Jugend und Sport weiß allerdings zu genau, dass die Stadt eine Leistung in Form einer neuen Halle nicht erbringen kann: „Das ist ja klar. Wir haben kein Geld.“
Genau aus diesem Grund haben einflussreiche Menschen aus Verwaltung und Politik sowie von Bayer 04 und der Bayer AG bereits ihre schlauen Köpfe zusammengesteckt und nicht nur erste Gedanken ausgetauscht, sondern bereits Konzepte entwickelt. Zu ihnen gehört Meinolf Sprink, der Sportbeauftragte der Bayer AG. Der hat gehört, dass allein für die nötige PCB-Sanierung der Dopatka-Halle die nicht unerhebliche Summe von 2,5 Millionen Euro aufgebracht werden müsste. Der gleiche Betrag fiele an, um die Arena auf einen zeitgemäßen Stand zu bringen. Macht rund fünf Millionen Euro. Für solche Investitionen dürfte auch die Politik kaum zu begeistern sein.
Der Bau einer modernen Halle, die für verschiedene Ballsportarten, möglicherweise auch für Aktivitäten rund um den Schulsport und die einer oder andere gesellschaftliche Veranstaltung genutzt werden und zwischen 3000 und 4000 Besuchern fassen kann, sei, so Sprink, mit Kosten in Höhe von rund zehn Millionen Euro verbunden. Aber, wer soll das bezahlen, wer hat soviel Geld? „Leverkusen ist eine Stadt mit großer sportlicher Bedeutung und die Bayer AG zeigt seit vielen Jahren großes Engagement im Sportbereich. Auch unter diesem Aspekt haben wir mit Bund und Land über entsprechende Fördermittel gesprochen“, erklärte Meinolf Sprink.
Ergebnis: Es sei durchaus denkbar, in den Jahren 2007 bis 2009 in den Genuss öffentlicher Gelder zu kommen. Vorausgesetzt, man könne ein entsprechendes Finanzierungspaket präsentieren. In dem Zusammenhang werde natürlich die Frage gestellt, was tut die Stadt. Das sei, so Sprink, ein ganz wichtiger Punkt. Angesichts leerer Kassen könnte beispielsweise der Erlös eines möglichen Verkaufs jenes Grundstücks an der Bismarckstraße, auf der die Dopatka-Halle (noch) steht, in die Finanzierung einfließen.
Wie zu hören war, beschäftigt sich auch die Bayer Fußball GmbH mit dem offenbar interessanten Standort gegenüber der BayArena. Im Falle eines Stadionausbaus könnten dort zusätzliche Parkflächen – auch in Form eines Parkhauses – für einen erlauchten Besucherkreis der Bundesligaspiele entstehen. Für den Bau einer neue Halle wird das Areal neben der Grünewald-Halle an der Tannenbergstraße – erforderliche Leitungen und Anschlüsse sind dort vorhanden – ebenso wenig ausgeschlossen wie das Gelände am Kurtekotten, zumal dort ausreichend Parkraum zur Verfügung steht.
Seinen Favoriten in der Standortfrage mochte Meinolf Sprink zwar nicht nennen, der Sportbeauftragte der Bayer AG wies aber daraufhin, dass „wir jetzt unsere Hausaufgaben machen und das Signal in Richtung Bund und Land geben müssen.“ Bleibt abzuwarten, ob die Ampel für den Bau einer neuen Sporthalle in Leverkusen auf Grün gestellt werden kann. Immerhin, es darf weiter geträumt werden.