BAYERs Tierversuche
Die Pharma-Industrie rechtfertigt Tierversuche mit der Entwicklung neuer Medikamente für kranke Menschen. Zahlreiche Fakten zeigen aber, dass der Tierversuch „im Dienste der Medizin“ nicht nur Tieren, sondern auch Menschen gegenüber verantwortungslos ist. Pillen-Riesen wie BAYER geht es dabei einzig und allein um ihren Profit – auf dem Rücken von PatientInnen und Tieren.
Von Silke Bitz (ÄRZTE GEGEN TIERVERSUCHE e. V.)
Nach aktueller Statistik wurden im Jahr 2010 allein in Deutschland rund 2,9 Millionen Wirbeltiere für Versuchszwecke verwendet (1). Davon entfallen ca. 6,6 Prozent auf die Forschung im Hause BAYER. Der Leverkusener Multi „verbrauchte“ 192.412 Tiere; im Jahr 2011 stieg die Zahl sogar auf 199.636. (2) Während in den eigenen Laboren des Konzerns mit 168.825 weniger Tiere als 2010 starben, wo es noch 171.627 waren, erhöhte sich Anzahl der Tiere, die bei vom Agro-Riesen beauftragten externen Dienstleistern ihr Leben ließen, von 19.785 auf 30.811. Mit 91,7 Prozent machen Mäuse, Ratten, Kaninchen, Meerschweinchen und Hamster den Großteil der im Labor getöteten Tiere aus.
Versuche ohne Nutzen
Viele Menschen glauben, dass die Erforschung menschlicher Krankheiten ohne diese Tieropfer zum Erliegen käme und es keine neuen Medikamente mehr gebe. Dies ist aber ein Trugschluss. Das Ende der Tierversuche bedeutet keineswegs das Ende des medizinischen Fortschritts. Denn bei allen Heilversprechen der Verfechter dieser Praxis darf man eines nicht vergessen: Da die meisten menschlichen Krankheiten bei Tieren nicht vorkommen, werden die Symptome auf künstliche Weise in so genannten „Tiermodellen“ nachgeahmt. Um zum Beispiel Parkinson auszulösen, wird bei Affen und anderen Geschöpfen ein Nervengift in das Gehirn injiziert, das Hirnzellen zerstört. Bei Mäusen wird Krebs durch Genmanipulation oder Injektion von Tumor-Zellen hervorgerufen. Einen Schlaganfall versucht man durch das Einführen eines Fadens in eine Hirn-Arterie von Mäusen zu simulieren. Die Zuckerkrankheit entfachen die MedizinerInnen in Ratten durch die Injektion eines Giftes, das die Insulin produzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse zerstört. Einen „menschlichen“ Herzinfarkt ahmen die ForscherInnen an Hunden durch das Zuziehen einer von außen bedienbaren Schlinge um ein Herzkranzgefäß nach.
Die am Tier künstlich herbeigeführten Symptome haben jedoch nichts mit den menschlichen Krankheiten gemein. Die Gattungen untereinander sowie Mensch und Tier unterscheiden sich grundlegend in Körperbau und Stoffwechsel. Auch wichtige Aspekte der Krankheitsentstehung wie Ernährung, Lebensgewohnheiten, der Einfluss von Suchtmitteln, schädlichen Umwelteinflüssen, Stress sowie psychische und soziale Faktoren werden gänzlich außer Acht gelassen. Ergebnisse aus Studien mit Tieren sind daher irreführend und tragen nichts zum Verständnis über menschliche Krankheiten oder gar deren Heilung bei.
Selbst die Ergebnisse aus klinischen Studien, die meist an jüngeren Menschen stattfinden, sind nicht einfach auf Kinder oder alte Menschen übertragbar, auch Unterschiede zwischen Männern und Frauen werden unzulänglich berücksichtigt. Wenn schon die Übertragung von Ergebnissen von einem Menschen auf einen anderen aufgrund von alters- und geschlechtsspezifischen Unterschieden problematisch ist, liegt es nahe, dass der Tierversuch noch viel weniger Aufschluss über Ursachen und Heilungsmöglichkeiten menschlicher Leiden liefern kann.
Wie ein neues Medikament beim Menschen wirkt, lässt sich also auf der Grundlage von Tierversuchen nicht mit der nötigen Sicherheit feststellen. Dass man sich trotz dieser Unsicherheit auf Tierversuche verlässt, hat fatale Folgen. Allein in Deutschland sterben einer Studie der Medizinischen Hochschule Hannover zufolge jährlich 58.000 Menschen an den Folgen von Arzneimittelnebenwirkungen.(3) Und immer wieder werden Medikamente, die aufgrund von Tierversuchen als sicher befunden wurden, wegen schwerer, oft sogar tödlicher Nebenwirkungen vom Markt genommen oder erreichen die Apotheken gar nicht erst.
So wurde die Substanz TGN1412, ein Wirkstoff der Würzburger Firma TEGENERO zur Behandlung schwerer Krankheiten wie Leukämie, Arthritis und Multipler Sklerose, ausgiebig unter anderem an Affen getestet. Im Tierversuch waren keine Nebenwirkungen ersichtlich. Bei den Testpersonen jedoch traten lebensbedrohliche bleibende Schäden auf.
Schätzungsweise 7.000 PatientInnen erkrankten oder verstarben in Deutschland durch die Einnahme des Schmerzmittels VIOXX. Zu diesem Ergebnis kommt eine Berechnung des Kölner „Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen“ (IQWIG). Das Rheuma-Medikament kam im Jahr 2000 auf den Markt, verlor aber vier Jahre später seine Zulassung, weil eine Studie gezeigt hatte, dass das Präparat Herzinfarkte, Thrombosen und Schlaganfälle verursachte. Der damalige IQWIG-Leiter Peter Sawicki schätzte die Zahl der VIOXX-Opfer sogar noch um rund 20 Prozent höher ein, da er davon ausging, dass Privatversicherte das relativ teure neue Medikament häufiger verschrieben bekamen als Kassen-PatientInnen.(4)
In den 1990er Jahren hat die Wissenschaft mit der so genannten Krebsmaus den Durchbruch in der Bekämpfung der Krankheit medienwirksam gefeiert und Hoffnungen geweckt, die bis heute nicht erfüllt werden konnten. Denn Krebs ist zwar im Labor bei verschiedenen Tierarten heilbar, bislang aber nicht beim Menschen. AIDS-ForscherInnen experimentierten beispielsweise jahrelang mit Affen, bis deutlich wurde, dass diese Tierart überhaupt keine Krankheit bekommt, die mit dem bei Menschen auftretenden AIDS vergleichbar wäre. Deshalb stammen die wesentlichen Erkenntnisse über AIDS aus Forschung ohne Tierversuche.
Untersuchungen der amerikanischen Arzneimittelbehörde (FDA) ergaben derweil, dass 92 Prozent der potenziellen Medikamente, die sich im Tierversuch als wirksam und sicher erwiesen haben, nicht durch die klinische Prüfung kommen – beim Menschen zeigt sich entweder gar keine oder aber eine unerwünschte Wirkung.(5) Und eine Studie des Cambridge Hospitals und der Harvard Medical School zur Arzneimittelsicherheit erbrachte den Nachweis, dass rund 20 Prozent der Medikamente, die es auf den Markt schaffen, entweder wieder zurückgenommen werden oder entsprechende Warnungen erhalten.(6) Das „Tiermodell“ bietet damit also keine objektive Sicherheit, sondern kann lediglich als Glücksspiel betrachtet werden, das im schlimmsten Fall nicht nur für die Tiere tödlich endet, sondern auch für Menschen.
Wer also glaubt, die Pharmariesen würden ihre Produkte auf den Markt bringen, um uns Menschen von Krankheiten zu heilen, irrt gewaltig. Vorrangiges Interesse ist das Einfahren großer Gewinne in möglichst kurzer Zeit. Dabei schrecken die Konzerne auch vor skrupellosen PR-Maßnahmen nicht zurück. So wird den VerbraucherInnen in Zeitschriften wie beispielsweise der Apotheken Umschau ein scheinbar gut recherchierter, mit Aussagen von WissenschaftlerInnen untermauerter Bericht über die angeblich positive Wirkung eines Medikaments präsentiert. Von ZDF Frontal 21 versteckt gefilmte Aufnahmen von Verhandlungsgesprächen zwischen Presse- und PharmavertreterInnen brachten diese schockierenden Machenschaften ins Licht der Öffentlichkeit. Sie zeigten auf, wie PharmavertreterInnen systematisch ÄrztInnen, PolitikerInnen und die Medien kaufen und die Verzweiflung von Hilfe suchenden PatientInnen gnadenlos ausnutzen. Trotz Kenntnis über schwere Nebenwirkungen werden mit allen Mitteln Medikamente auf den Markt gebracht. Frontal 21 ist es sogar ohne Probleme gelungen, Angebote für die Bewerbung eines puren Phantasieprodukts in namhaften Zeitschriften zu erhalten.7
Schädliche Nebenwirkungen von Wirkstoffen kehren die Unternehmen hingegen gern unter den Tisch, z. B. indem sie nur „positive“ Studien veröffentlichen, die „negativen“ aber nicht.8 Gelangen Informationen über schwerwiegende oder gar tödliche Nebenwirkungen eines Präparates an die Öffentlichkeit, so versuchen die Pillen-Riesen zumeist, das Desaster so lange wie möglich zu vertuschen oder schönzureden. BAYER tat das beispielsweise im Fall des Blutstillungspräparats TRASYLOL und PFIZER beim Antidepressivum ZOLOFT, das zu einer Steigerung der Selbsttötungsabsicht führt.8 In den USA gab es entsprechende Warnungen, aber obwohl die tödliche Nebenwirkung auch in Deutschland längst bekannt war, stand auf der Packungsbeilage nichts davon.
Die Pharma-GAUs
Leidtragende dieser bei BAYER und anderen Pharma-Multis vorherrschenden Firmenphilosophie sind die Menschen, die – in gutem Glauben an Heilung – Opfer von Arzneimittel-Nebenwirkungen werden. Die Liste der wegen schwerer, oft sogar tödlicher Nebenwirkungen vom Markt genommenen und allesamt ausführlich an Tieren getesteten Medikamente ist lang: TRASYLOL und LIPOBAY von BAYER sowie VIOXX, ACOMPLIA und TGN1412 befinden sich unter anderem darauf.
TRASYLOL, ein Medikament gegen Blutverlust bei Bypass-Operationen, stand schon seit Anfang 2006 in der Kritik. Eine kanadische Studie mit über 4.300 Bypass-PatientInnen hatte eine erhöhte Sterberate und ein doppelt so hohes Risiko für Nierenversagen im Vergleich zur Nichtbehandlung ergeben.9 Eine Hochrechnung der Ergebnisse ergab, dass das zu mehr als 11.000 Dialysen pro Jahr geführt hat. Die Aufsichtsbehörden schränkten daraufhin das Anwendungsgebiet von TRASYLOL ein und ordneten das Anbringen von Warnhinweisen auf den Verpackungen an. Auch einer von BAYER selbst in Auftrag gegebenen Untersuchung mit 67.000 PatientInnen zufolge treten verstärkt schwere Nierenschäden, Herzversagen und Schlaganfälle mit Todesfolge auf, weshalb der Global Player die Ergebnisse gegenüber der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA zunächst verschweigt.10 Andere Analysen bestätigten die Resultate. Darum zogen das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) und die FDA die Notbremse und sprachen ein Verkaufsverbot aus.11 Im Frühjahr 2012 hob die europäische Arzneimittel-Behörde EMA den Bann wegen angeblicher Fehler in der Studie, die zum TRASYLOL-Stopp geführt hatte, wieder auf.
Beim als Schwangerschaftstest eingesetzten Hormonpräparat DUOGYNON des Berliner Unternehmens SCHERING, das heute zu BAYER gehört, kam es verstärkt zu Fehlgeburten und schweren Missbildungen von Kindern. Aus internen Dokumenten geht hervor, dass der Pharmafirma die fatalen Nebenwirkungen bereits seit 1967 bekannt waren. Das Bundesgesundheitsministerium sprach erst 1978 eine offizielle Warnung aus, das Medikament war bis 1980 zugelassen.12
Bis zum Sommer 2001 starben weltweit mehr als 100 Menschen an den Nebenwirkungen des Cholesterin-Senkers LIPOBAY, mindestens sieben davon in Deutschland. Schwerer Muskelzerfall mit nachfolgendem tödlichem Nierenversagen lautete die Diagnose. Bei weiteren 1.100 Patienten traten gravierende Nebenwirkungen auf. BAYER musste seinen Verkaufsschlager vom Markt nehmen.
In medias animal
Wie alle Medikamente, wurde auch der LIPOBAY-Wirkstoff Cerivastatin vor seiner Marktzulassung ausführlich getestet. In einer Reihe von Tierversuchen testeten die WissenschaftlerInnen zunächst die Cholesterin-Spiegel senkende Wirkung von Cerivastatin. An Ratten, Mäusen und Hunden untersuchten sie die Verstoffwechslung und Ausscheidung der Substanz im Körper. Die Mäuse erhielten dazu radioaktiv markiertes Cerivastatin, dann entnahmen die ExperimentatorInnen in bestimmten Zeitabständen Urin-, Blut-, Galle- und Leberproben. Das Blut gewannen sie aus dem Venengeflecht hinter dem Auge oder durch Ausbluten durch einen Schnitt in die Halsschlagader. Für die Entnahme von Leberproben betäubten oder töteten die BAYER-Beschäftigten die Mäuse. Um die Galle zu gewinnen, operierten sie Katheter in die Gallengänge ein. Weitere Studien führten sie mit frisch gewonnener Galle von Hunden und Ratten durch.13
Dann folgten umfangreiche Tierversuche zum Nachweis der Unbedenklichkeit14: Hierfür bekamen die Affen, Hunde, Minischweine, Ratten und Mäuse die Substanz in verschiedenen Dosierungen über eine direkt in den Magen führende Schlundsonde verabreicht. An Ratten und Kaninchen testeten die ExperimentatorInnen den Einfluss auf die Fruchtbarkeit und auf die Embryo-Entwicklung während der Schwangerschaft und prüften mögliche Folgeschäden nach der Geburt. Ratten und Mäuse erhielten das Medikament vor oder während der Schwangerschaft. Einige Zeit später töteten sie die Tiere, um eventuelle Schäden am Erbgut zu untersuchen. Zur Untersuchung krebserregender Eigenschaften gaben sie die Substanz weiteren Ratten und Mäusen, um sie später zu Untersuchungszwecken zu töten.
In den Tierversuchen hatten sich zwar einige Nebenwirkungen gezeigt, doch waren diese anders als die, die sich später beim Menschen einstellten. Die PatientInnen litten an Rhabdomyolyse, einem tödlich verlaufenden Muskelzerfall. Bei einigen Tierarten waren nur leichte Muskelschäden und auch nur bei hohen Dosierungen aufgetreten, stattdessen waren bei ihnen Magenblutungen und Augenschäden zu verzeichnen. Die Auswirkungen des Medikaments auf den Menschen konnten im Tierversuch also nicht erkannt werden.
Wie dieser Fall demonstriert, lassen Tierversuche allenfalls eine vage Hypothese über die Wirkung von Substanzen beim Menschen zu. Ob und wie ein neues Medikament beim Menschen dann tatsächlich wirkt, zeigt sich immer erst am Menschen selbst. Erst dann kann man beurteilen, ob die Tierversuchsergebnisse mit den Befunden am menschlichen Patienten übereinstimmen oder nicht.
Trotz der nicht gegebenen Übertragbarkeit von Ergebnissen aus tier-experimentellen Untersuchungen auf den Menschen müssen Tiere als Tester für immer neue Rezepturen herhalten. Dabei handelt es sich in den allermeisten Fällen nicht einmal um Produkte, die die Medizin voranbringen. So erklärte beispielsweise die Firma BAYER völlig normale Alterserscheinungen des Mannes zu einem Testosteron-Mangel-Syndrom, um einen neuen Absatzmarkt für ein Hormonpräparat zu schaffen. In Deutschland tummeln sich nach Angaben des BfArM auf dem Markt derzeit 89.374 Arzneien, davon 43.422 verschreibungspflichtige.15 Im Jahr 2011 wurden rund 2.400 Zulassungs- und Registrierungsanträge gestellt.16 Laut „Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft“ helfen nur 10 bis 30 Prozent der neuen Medikamente besser als ihre Vorläufer. Auf die restlichen Pharmazeutika könne man in Zukunft verzichten, ohne dass sich die Qualität der PatientInnen-Versorgung verschlechtern würde.17 Die WHO hält nur 325 Medikamente zur Behandlung menschlicher Erkrankungen für erforderlich.18
Forschung ohne Tierversuche
Tierversuche sind weder ethisch zu rechtfertigen, noch sind sie sinnvoll für den medizinischen Fortschritt. Sie halten diesen sogar auf. In den letzten Jahrzehnten entwickelten WissenschaftlerInnen unzählige tierversuchsfreie Forschungsmethoden. Bei den In-vitro-Verfahren testen sie potentielle Wirkstoffe an schmerzfreier Materie wie Zellen, Gewebe oder Mikroorganismen. Ausgeklügelte Computersimulationen stellen die Verstoffwechslung einer Substanz im menschlichen Körper detailliert dar. Auf Biochips analysieren ForscherInnen wie in einem künstlichen Minimenschen Auswirkungen von Pharma-Stoffen auf bestimmte Organe. In einem System aus winzigen Gängen und Kanälen siedeln sie menschliche Zellen an und lassen den zu testenden Wirkstoff durch den so geschaffenen Organismus zirkulieren. Solche Forschungsmethoden sind nicht nur schneller, billiger, reproduzierbarer und zuverlässiger, sie liefern zudem – im Gegensatz zum Tierversuch – für den Menschen relevante Ergebnisse. Viele tierversuchsfreie Methoden kommen bereits zum Einsatz, doch ihr Potential ist bei weitem nicht ausgeschöpft. Hier besteht weiterer Forschungsbedarf, für den es nötig ist, die finanziellen Mittel aufzubringen. Tausende dieser innovativen Verfahren liegen auf Halde, da sie noch nicht behördlich anerkannt sind. Es wäre möglich, das Arzneimittel-Risiko drastisch zu senken, indem neue Wirkstoffe zunächst mit einer Kombination verschiedener solcher Testverfahren geprüft und anschließend beispielsweise wie beim Micro-Dosing gefahrlos an freiwilligen ProbandInnen und PatientInnen erprobt werden. Hierbei verabreichen die WissenschaftlerInnen den Wirkstoff in einer so kleinen Dosis, dass diese keinerlei pharmakologische Wirkung hat, aber dank hochempfindlicher Methoden doch Aufschluss über ihre Verstoffwechslung gibt. Solange sich jedoch die Entwicklung und Marktzulassung von Arzneien auf die angebliche Sicherheit durch Tierversuche stützt, wird es bei BAYER und anderen Pharmakonzernen auch weiterhin Medikamenten-Skandale geben.
ANMERKUNGEN:
1 Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Tierversuchsstatistik 2010
2 http:www.tierversuche.bayer.de/de/zahlen.aspx, 20.7.2012
3Schnurrer J.U, Frölich J.C. (2003): Zur Häufigkeit und Vermeidbarkeit von tödlichen unerwünschten Arzneimittelwirkungen. Der Internist, 44: 889-895
4 Bender R., Gutschmidt S., Klauber J., Selke G., Sawicki P.T. (2006): Schätzung der unter Rofecoxib (VIOXX®) in Deutschland in den Jahren 2001-2004 aufgetretenen kardio- und zerebrovaskulären Ereignisse. Med Klein, 101: 191-197
5 U.S. Food and Drug Administration Report (2004): Innovation or Stagnation – Challenge and Opportunity on the Critical Path to New Medical Products, S.8
6 Lasser K.E., Allen, P.D, Woolhandler S.J., Himmelstein D.U., Wolfe S.M, Bor D.H. (2002): Timing of new black box warnings and withdrawals for prescription of medications. The Journal of the American Medical Association, 287(17): 2215-2220
7Das Pharma-Kartell – Wie wir als Patienten betrogen werden, ZDF Frontal 21, Sendung vom 09.12.2008
8 Paulus J. (2005): Kranke Machenschaften. Bild der Wissenschaft, 10/2005, S. 27-31
9 Mandango, D.T. et al (2006): New England Journal of Medicine 2006, 345: 353-365
10 arzneitelegramm 11/06
11 BfArM: Pressemitteilung 29/07 vom 5. November 2007
12 Vertuschte Nebenwirkungen? Opfer klagen, ZDF Frontal 21, Sendung vom 3.7.2012
13 Drug Metabolism and Disposition 1998, 26, 640-652
14 American Journal of Cardiology 1998, 82 (4B), 11J-17J
15 http:www.bfarm.de/DE/Arzneimittel/4_statistik/statistik-verkf-am-zustBfArM.html?nn=1009778, 10.7.2012
16 http:www.bfarm.de/SharedDocs/1_Downloads/DE/Arzneimittel/4_statistik/stat-2011-internet.pdf?__blob=publicationFile, 10.7.2012
17 http:www.augsburger-allgemeine.de/wissenschaft/20-000-verschreibungspflichtige-Medikamente-zu-viele-meinen-Aerzte-id17530676.html, 10.7.2012
18 Weltgesundheitsorganisation, Pressemitteilung 4.9.2002 (WHO releases first global reference guide on safe and effective use of essential medicines)