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Terrorgefahr

CBG Redaktion

11. Oktober 2001

zum heutigen Bericht des Magazins stern:

Risiken für Chemiewerke durch Flugverkehr

Das Magazin stern berichtet in seiner heutigen Ausgabe, dass einer der mutmaßlichen Todespiloten von New York, Marwan Al-Shehhi, in Bonn Flugunterricht genommen hat und mit seinem Lehrer über Chemiewerke im Kölner Raum geflogen ist. An der Kölner Stadtgrenze befinden sich die Bayer-Werke Leverkusen und Dormagen, in denen hochgefährliche Chemikalien wie Phosgen produziert werden.

Hierzu Philipp Mimkes von der Coordination gegen BAYER-Gefahren e.V. (CBG): „Chemiewerke sind gegen abstürzende Flugzeuge in keiner Weise gesichert. Die Risiken für die Anwohner sind nur mit denen von Atomkraftwerken zu vergleichen.“ Die CBG fordert ein generelles Überflugverbot für Chemiefabriken und einen Sicherheitsabstand zwischen Betrieben und Wohngebieten. Mimkes erinnert daran, dass bereits Anfang der 80er Jahre ein Sicherheitsabstand zwischen Fabriken und Wohnhäusern vorgeschrieben werden sollte.
Der sogenannte „Abstandserlass“ wurde jedoch auf Druck der Chemie-Industrie zurückgenommen.

Die Werke in Leverkusen und Dormagen liegen in der Einflugschneise des Flughafens Köln-Bonn, Nacht für Nacht fliegen rund 30 große Transportmaschinen über die Fabriken. Beide Fabriken stellen hochgefährliche Chlororganika wie Phosgen, Dinitrotoluol, Toluylendiamin und Toluylendiisocyanat her. Phosgen diente im
1. Weltkrieg als Kampfgas (Senfgas), wenige Gramm können zum Tod führen.

Im Leverkusener Bayer-Werk werden jährlich mehr als 100.000 Tonnen Phosgen produziert. Die CBG weist seit den 80er Jahren auf die Gefährdung der Bevölkerung durch Flugzeugabstürze hin.