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Teldafax

CBG Redaktion

Presse Info vom 22. Oktober 2014

Gerichtsurteil im Fall Teldafax:

Bayer 04 muss Millionen an Gläubiger zahlen

Die Gläubiger des insolventen Billigstromanbieters TelDaFax haben einen Erfolg gegen Bayer 04 Leverkusen errungen. Der Fußballbundesligist muss circa 18 Millionen Euro früherer Sponsorengelder plus Zinsen zurückzahlen. Dies entschied heute das Landgericht Köln.

TelDaFax war von 2007 bis 2011 Trikotsponsor des Vereins. Sympathieträger Rudi Völler war damals unter dem Motto „Wechseln ist ein Klax. Mit TelDaFax“ das Gesicht der Kampagne. Allein in den Jahren 2009 bis 2011 sollen 16 Millionen Euro geflossen sein; in diesem Zeitraum war Teldafax offenbar längst überschuldet.

Unterlagen des Insolvenzverwalters zeigen, dass der Verein frühzeitig über die Schieflage Bescheid wusste. Im Juli 2009 schrieben die drei TelDaFax-Vorstände einen Brief an ihren Aufsichtsrat; wenn nicht bald frisches Geld fließe, so die Vorstandsmitglieder, müsse das Unternehmen sofort Insolvenz anmelden. Der Verein war über das Schreiben offenbar informiert. Zwei Monate später, im September 2009, bat TelDaFax um ein Treffen mit dem damaligen Bayer-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser. Teilnehmer der Sitzung bestätigen, dass es in dem Gespräch um die mögliche Insolvenz ging. Dies erklärt auch, warum Holzhäuser nur fünf Tage später ein Fax an den damaligen Vorstandschef von TelDaFax sandte und eine Änderung des Sponsorvertrags vorschlug. Die Zahlungen sollten gestundet werden, außerdem wollte der Verein seinem Sponsor eine Sonderkündigungs-Option einräumen.

Insgesamt hinterließ Teldafax einen Schuldenberg von 500 Millionen Euro und 700.000 geschädigte Kunden. Das Insolvenzrecht sieht vor, dass Zahlungen eines eigentlich insolventen Unternehmens zurückgefordert werden können. Voraussetzung ist, dass der Gläubiger, der noch Geld bekommen hat, die Insolvenz des Vertragspartners erkennen konnte.

Bayer 04 lernte aus dem Fiasko wenig: Nachfolger von TelDaFax als Trikosponsor wurde ausgerechnet der Wettanbieter Betfair. Sportwetten sind heutzutage ein Milliarden-Geschäft, wovon der Fußball natürlich nicht unbeeinflusst bleibt. Besonders zum Saisonende gibt es in vielen Ländern Absprachen und Bestechungsgelder, auch in Deutschland. Schiedsrichter Hoyzer und die Sapina-Brüder lassen schön grüßen.
Wie unseriös auch diese Zusammenarbeit war, zeigt sich an der nach nur wenigen Monaten erfolgten Kündigung des Vertrags zwischen Bayer und Betfair.