Drücke „Enter”, um zum Inhalt zu springen.

Süllhöfer

CBG Redaktion

Pressemitteilung vom 20. April ´99
CBG-Pressedienst

Längster deutscher Rechtsstreit geht in neue Runde:

Anklage gegen BAYER-Chef Schneider

Am morgigen Mittwoch geht der Prozess des Unternehmers und Erfinders Heinz Süllhöfer gegen die BAYER AG in die nächste Runde. Süllhöfer beschuldigt den Konzern und seine Tochterfirma Hennecke des Patentraubs sowie der Falschaussage und fordert Schadensersatz in Höhe von 300 Millionen DM. Verhandelt wird gegen die BAYER AG in Person des Vorstandsvorsitzenden Manfred Schneider und gegen den Aufsichtsratsvorsitzenden Hermann-Josef Strenger (Landgericht Düsseldorf, Neubrückstr. 3, Raum 257, 12.00 Uhr). Süllhöfer: „Dieser Diebstahl hat BAYER Milliarden eingebracht. Meine Forderungen habe ich mit 300 Mio DM an der untersten Grenze beziffert.“

Das aktuelle Verfahren, mittlerweile der längste Rechtsstreit in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, ist Teil eines 30jährigen Wirtschaftskrimis mit BAYER in der Hauptrolle: Der Leverkusener Konzern ist Weltmarktführer im Bereich Polyurethan-Produktion, Süllhöfer war Produzent von Hartschaumplatten aus Polyurethan. Der Unternehmer behauptet, die BAYER-eigene Maschinenfabrik Hennecke hätte sein Herstellungsverfahren geraubt. Hermann-Josef Strenger, heute Aufsichtsratsvorsitzender von BAYER, ist als damals verantwortlicher Leiter der Polyurethan-Sparte die zentrale Figur in dem dubiosen Fall. Gernot Pütz, Anwalt von Süllhöfer: „Uns liegen Papiere vor, aus denen man den Schluss ziehen kann und muss, dass über 30 Jahre die Gerichte getäuscht worden sind.“

Axel Köhler-Schnura vom Vorstand der Coordination gegen BAYER-Gefahren: „Wenn dort Patente geraubt worden sind, dann gehört der Konzern bestraft und die verantwortlichen Manager müssen hinter Gitter. Wie jeder andere Bürger unseres Landes auch.“ Köhler-Schnura erinnert daran, daß der BAYER-Konzern schon häufig auf der Anklagebank saß. Die Verfahren wegen verseuchter Blutprodukte beispielsweise brachten dem Konzern weltweit Schadensersatzverpflichtungen in Höhe von 800 Mio DM ein. In den USA wurde wegen Kartellabsprachen eine Buße von 100 Mio US$ verhängt.