n-TV, 12. März 2008
23 Verletzte: Ammoniak-Unfall bei Bayer
Giftiges Ammoniak ist auf dem Gelände des Chemieunternehmens Bayer in Wuppertal ausgetreten und hat 23 Menschen verletzt. Wie die Feuerwehr mitteilte, mussten die betroffenen Bayer-Beschäftigten und Stadtwerke-Mitarbeiter vorübergehend in ärztliche Behandlung, unter anderem mit Atemwegreizungen. Sie hätten den Giftstoff berührt oder eingeatmet, hieß es.
Am Morgen waren die Behörden noch von 14 Verletzten ausgegangen. Vor rund einem Jahrzehnt hatte ein Störfall bei Bayer in Wuppertal bundesweit Schlagzeilen gemacht: Durch eine Explosion und ein Feuer waren im Juni 1999 mehr als 100 Menschen verletzt worden.
Undichte Leitung
Sturmtief „Kirsten“ trug dazu bei, dass sich der Giftstoff verhältnismäßig schnell verflüchtigte. „Die Wetterlage hat uns in die Hände gespielt“, sagte ein Feuerwehrsprecher. Sicherheitshalber war der Verkehr der Schwebebahn kurzzeitig eingestellt worden. Nach rund vierstündigen Reparaturarbeiten hatte sich die Lage wieder völlig normalisiert. Luftmessungen hätten keine bedenklichen Ammoniakkonzentrationen mehr ergeben, teilte Bayer mit. Etwa 80 Feuerwehrleute waren im Einsatz.Bei Reparaturarbeiten war das Gas aus einer undichten Leitung entwichen. Der Schieber der defekten Anlage konnte laut Feuerwehr bereits nach einer halben Stunde geschlossen werden. Die Ammoniakwolke sei dann mit Wassernebel eingedämmt worden, hieß es.
Die Feuerwehr hatte die Bevölkerung gewarnt, sich nicht im Freien aufzuhalten. Mehrere Löschzüge und Spezialfahrzeuge für Chemieunfälle waren im Einsatz. Ammoniak ist ein giftiges, stechend riechendes Gas, das Augen und Atemwege reizen kann.
=> Eine Auflistung von Störfällen bei BAYER
=> Aktueller Brief an Umweltminister Gabriel: „Störfall-Informationen offen legen!“