VDI Nachrichten, 16. Mai 2014
Die VDI Nachrichten greifen heute die Kampagne der Coordination gegen BAYER-Gefahren zur Rolle von BAYER im 1. Weltkrieg auf. In dem Artikel von Christiane Schulzki-Haddouti wird besonders die Verantwortung des Konzerns für die Entwicklung von Kampfgasen beleuchtet.
Wo endet Deutschlands Verantwortung für den Giftgaseinsatz in Syrien?
Vor 100 Jahren wurde Chlorgas von Bayer als Kriegswaffe entwickelt. Seit 1925 ist der Einsatz verboten. Dennoch soll es erst kürzlich vom syrischen Assad-Regime wieder gegen Rebellen im eigenen Land eingesetzt worden sein. Ein trauriger wie aktueller Anlass für Bayer-Kritiker, die von dem Unternehmen eine differenziertere Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte verlangen.
Der Artikel beschreibt die Entwicklung von Sarin durch die damalige IG Farben im Jahr 1938. Die Chemikalie war – ebenso wie Tabun – von Dr. Gerhard Schrader im BAYER-Werk Wuppertal entdeckt worden.
Weiter heißt es, dass der Einsatz von Giftgasen im Ersten Weltkrieg dem deutschen Kriegsministerium von einer Kommission empfohlen wurde, die Carl Duisberg vom Leverkusener Chemiekonzern Bayer und dem Chemiker Walter Nernst unterstand.
Im weiteren Verlauf geht der Text auf die Kampagne der Coordination ein:
Unter Duisbergs Leitung wurden bei Bayer neben dem Chlorgas später das noch giftigere Phosgen und Senfgas entwickelt. Ende April nun verlangte Axel Köhler-Schnura von der Coordination gegen Bayer-Gefahren (CBG) auf der Hauptversammlung des Chemiekonzerns Bayer, den Vorstand nicht zu entlasten, da das Unternehmen die Schattenseite seiner Konzerngeschichte noch immer ausklammere. Es distanziere sich nicht „von den Verbrechen Carl Duisbergs“ und arbeite die „Mitverantwortung für die Gräuel des 1. Weltkriegs“ nicht auf.