Neue Rhein Zeitung (NRZ), 28. September 2012
CBG: CO-Pipeline ist hinfällig
Initiative fordert in ihrer Einwendung, das Gas am Standort zu produzieren
Kreis Mettmann. Der Kampf gegen die umstrittene CO-Pipeline geht weiter, die Anzahl der Einwendungen gegen das Planänderungsverfahren der von Bayer geplanten Kohlenmonoxid-Trasse steigt täglich. Die „Coordination gegen BAYER-Gefahren“ (CBG), in der unter anderem auch Chemiker, Ärzte und Rechtsanwälte organisiert sind, reichte nun eine eigene Einwendung gegen das Änderungsverfahren zur Genehmigung der Pipeline ein. Darin werden besonders die Risiken für die Anwohner, das fehlende Allgemeinwohl und die Schaffung eines gefährlichen Präzedenzfalls kritisiert.
Wörtlich heißt es: „Dem Bau der hochgefährlichen Leitung liegen ausschließlich verringerte Kosten, also privatwirtschaftliche Interessen, zu Grunde. Enteignungen lassen sich aber nicht durch geringere Kosten für ein Unternehmen rechtfertigen, sondern allenfalls durch Vorteile für das Allgemeinwohl. Damit ist die Rechtmäßigkeit der Enteignungen hinfällig.“
CBG-Vorstand Philipp Mimkes weist auch auf Alternativen hin: „In Dormagen ist gegenwärtig ein weiterer Steam-Reformer zur Erzeugung von Kohlenmonoxid in Planung. Dieser könnte problemlos auch in Uerdingen errichtet werden.“ Damit würde der hochriskante Transport des lebensgefährlichen Gases mit der Pipeline quer durch den Kreis Mettmann hinfällig werden.
Die CBG, die die Bürgerproteste Anfang 2006 initiiert hatte, reichte mehrfach Gegenanträge zur Bayer-Hauptversammlung ein. Von den Bürgerinitiativen entlang der Trasse wurden bereits über 110 000 Unterschriften gegen das Projekt gesammelt.
Weitere Einwendungen gegen die aktuellen Planänderungen sind noch bis zum 5. Oktober möglich. Am Samstag ist daher die Initiative „Stopp Bayer CO-Pipeline“ auf dem Alten Markt in Hilden anzutreffen, um weitere Proteste zu sammeln.