In ihrer Serie „Köln im Ersten Weltkrieg“ greift die Zeitung EXPRESS das Thema Giftgas-Forschung bei BAYER auf. Hierin wird auch über die Kampagne der Coordination gegen BAYER-Gefahren berichtet.
5. April 2014
Bayer-Chemiker forschen für das Reich
Giftgas!
Wahner Heide Testfeld für den Krieg
Köln – Der Tod kam schleichend mit dem Wind – und es gab kein Entkommen. Ein Angriff mit Chlorgas war der Alptraum jedes Soldaten in den Schützengräben des Ersten Weltkriegs. In der Wahner Heide wurde diese chemische Waffe erstmals getestet – und maßgeblich weiterentwickelt.
Einer der führenden Köpfe dabei ist der spätere Chemie-Nobelpreisträger Fritz Haber. Unter seiner Führung geht die chemische Industrie mit den Militärs kurz nach Ausbruch des Krieges ein lukratives Bündnis ein. Auch Bayer-Generaldirektor Carl Duisberg ist ein großer Verfechter.
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Der Truppenübungsplatz Wahn wird aufgrund seiner Nähe zu den Bayer-Werkshallen in Leverkusen zum Experimentierfeld. So im Oktober 1914: Reihenweise Granaten mit dem Tarnnamen „Niespulver“ werden abgeschossen.
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„Wir fordern den Bayer-Konzern auf, endlich seine Mitverantwortung an den Verbrechen der chemischen Kriegsführung aufzuarbeiten“, sagt heute der Physiker Philipp Mimkes (46). Er gehört zum Vorstand „Kritischer Aktionäre“ und kündigt an: „Einen entsprechenden Antrag werden wir auf der nächsten Hauptversammlung stellen.“