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Phosgen

CBG Redaktion

21. September 2011

Tödliche Risiken von Phosgen

Das US-Chemical Safety Board untersucht z.Zt. einen tödlichen Phosgenunfall bei DuPont (Phosgen war ein Kampfgas im 1. Weltkrieg; heute wird es in großen Mengen in der Chemie-Industrie eingesetzt). Dabei kamen interne Unterlagen zu Tage, wonach DuPont eine Schutzhülle für phosgenführende Anlagen ablehnte, um ja keinen Präzedenzfall zu schaffen.

In der Risikobewertung von DuPont aus dem Jahr 1988 heißt es wörtlich: “Spending $2 million for an enclosure saves 14.4 lives per 10,000 years. This sets a value of life plus public outrage at $143.000. It may be that in the present circumstances the business can afford $2 million for an enclosure; however, in the long run can we afford to take such action which has such a small impact on safety and yet sets a precedent for all highly toxic material activities.”

Auch die Firma BAYER weigerte sich über Jahrzehnte hinweg, Phosgen-Anlagen mit einem solchen containment zu versehen. Erst jetzt erklärte sich der Konzern bereit, künftige Anlagen in Dormagen und Brunsbüttel zur Polyurethan-Produktion mit einer solchen Schutzhülle auszustatten.

Der vollständige Bericht des CSB (siehe S. 75 und S. 130ff): http://www.csb.gov/assets/document/Staff_Draft_for_Public_Comment_FINAL_Corrected_REDUCED_FILE_SIZE.pdf