Coordination gegen BAYER-Gefahren
30. September 2009
Brasilianische Behörden durchsuchen BAYER-Werk / Verkaufs-Stopp für 12 Pestizide
Die brasilianische Gesundheitsbehörde Agência Nacional de Vigilância Sanitária (Anvisa) hat bei einer Inspektion des BAYER-Werks Belford Roxo erhebliche Verstöße festgestellt und einen Verkaufs- und Produktions-Stopp für zwölf Pestide angeordnet. In einer Mitteilung bemängelt die Anvisa „gepanschte Agrochemikalien ohne Zulassung der zuständigen Behörden“.
Das Produktions- und Verkaufsverbot gilt zunächst für 90 Tage. Die Anvisa, die dem Gesundheitsministerium unterstellt ist, hatte das Werk in der Nähe von Rio de Janeiro vom 23. bis 25. September inspiziert. Insgesamt wurden eine Million Liter Pestizide mit fehlerhafter Zusammensetzung aus dem Verkehr gezogen. Außerdem droht dem Unternehmen eine Strafe von 1,5 Millionen Real (rund 580.000 Euro).
Philipp Mimkes von der Coordination gegen BAYER-Gefahren: „Immer wieder beobachten wir doppelte Standards bei BAYER. Das Unternehmen ist dringend aufgefordert, überall auf der Welt das gleiche Sicherheits-Niveau zu garantieren. Im übrigen fordern wir BAYER auf, alle Pestizide der obersten Gefahrenklasse endlich vom Markt zu nehmen – ein gefahrloser Umgang ist besonders in tropischen Ländern wie Brasilien unmöglich“.
Im Fall des Pestizids Procloraz hätte es das Unternehmen nach Angaben der Anvisa versäumt, vorgeschriebene Analysen vorzunehmen, wodurch Landarbeiter und Bevölkerung gefährdet würden. Ebenfalls betroffen sind das umstrittene BAYER-Pestizid Imidacloprid (Produktname Evidence), das mit Bienensterben in Verbindung gebracht wird, sowie Methamidophos, ein Pestizid der obersten Gefahrenklasse.