14. März 2000
Wegen tödlicher Pestizid-Vergiftungen in Peru:
Offener Brief an BAYER AG
Die Informationsstelle Peru e. V. und das peruanische Instituto de defensa legal (idl) befürchten, dass ein Pestizid der BAYER AG für den Tod von 24 Kindern in Tauccamarca/Peru verantwortlich ist. Die beiden Initiativen wenden sich mit einem Offenen Brief an die deutsche BAYER AG und an die peruanische Niederlassung. Darin fordern sie eine würdige Entschädigung für die Hinterbliebenen, die Übernahme der Behandlungskosten für die Überlebenden und eine Stellungnahme des Konzerns. Nach Angaben beider Stellen weist vieles darauf hin, dass es sich bei dem Pestizid um Parathion handelt. Dieses Mittel wird in Peru von der Firma BAYER unter dem Namen Folidol verkauft, in Deutschland ist das Pestizid unter dem Namen E 605 erhältlich.
Die Kinder wurden am 22. Oktober 1999 mit einem Pestizid vergiftet, weitere 22 Kinder überlebten mit schweren inneren Verletzungen. Folidol wird in Peru ohne Kontrolle auf den Märkten verkauft. Die meisten Bauern und Bäuerinnen können die Gebrauchsanweisungen nicht lesen, da sie Analphabeten sind.
Die Informationsstelle Peru vertritt die Meinung, dass das Unternehmen BAYER diese Tatsachen nicht ignorieren kann, obwohl die Verantwortung dafür, dass das Pestizid bisher nicht verboten wurde, der peruanische Staat trägt. BAYER muss die Verantwortung für die Konsequenzen übernehmen, die der Verkauf des Produktes in Peru mit sich bringt.
Die Informationsstelle Peru ist überzeugt davon, dass der Verkauf von Folidol in Peru und anderen Ländern, in denen dieselbe Gefahr für Menschenleben besteht, eingestellt werden soll.
Nähere Information bei der Informationsstelle Peru e.V.
Tel: 0761-7070840