March against BAYER in Hamburg – Ein Bericht
Am vergangenen Samstag fanden mehr als 300 Leute ihren Weg zur „March against BAYER“-Demonstration in Hamburg, zu der die Coordination gegen BAYER-Gefahren zusammen mit machbar e.v., Hamburg genfrei, Robin Wood und vielen mehr aufgerufen hatte. Bei strahlendem Sonnenschein demonstrierten die AktivistInnen, darunter viele Jugendliche, für eine nachhaltige Landwirtschaft, die nicht mehr in der Hand von Großkonzernen wie BAYER liegen sollte. Die Route führte durch die Hamburger Innenstadt. Der March wurde mit großem Interesse von den Hamburger BürgerInnen aufgenommen. Als ChemikantInnen mit Schutzanzügen verkleidete AktivistInnen stellten die allgegenwärtige Pestizidbelastung dar, die mit großindustrieller Landwirtschaft einhergeht.
Während der Demo gab es Redebeiträge von VertreterInnen vom Ernährungsrat Hamburg, Soil&More, Gegenstrom, Fridays for Future, Tomatenrettern und dem Chico Mendez Projekt aus Guatemala. Die AktivistInnen dieses Projektes hatten zum Teil den weiten Weg von Guatemala nach Hamburg auf sich genommen, um gegen die fatalen Auswirkungen von Monokulturen, Pestiziden und Konzerneinfluss auf die lokale Politik zu protestieren.
Der Protest, den BAYER nun von der „World’s worst Company“ Monsanto geerbt hat, war abermals international. In 65 Städten gingen mehrere tausend Leute auf die Straße, um ein deutliches Zeichen zu setzen: Mit dem Verschwinden des „Monsanto“-Labels verschwinden nicht die unlauteren Geschäftspraktiken. Und auch nicht der Widerstand dagegen!
Die Abschlusskundgebung im Hamburger Park „Grüner Jäger“ eröffnete die CBG mit ihrem Redebeitrag. Wir berichteten von unserer Arbeit seit unserer Gründung im Jahr 1978 und gaben einen kleinen Einblick in den politischen Kampf, den wir mittels Dokumentation, Zusammenarbeit mit Betroffenen der Konzernpolitik, und Organisation von Widerstand führen. Selbstverständlich kommentierten wir auch die aktuelle Konzernpolitik. Wir widersprachen der BAYER-Lüge, dass die Übernahme allen Nutzen bringen würden und zeigten den wahren „Synergie-Effekt“ der Übernahme auf: Die Streichung von tausenden Arbeitsstellen aufgrund der abstürzenden BAYER-Aktie. Klar wurde herausgestellt: Die Fehler des Managements sollen nun den Beschäftigten aufgelastet werden. Unser wichtigster Punkt, mit dem wir die Rede schlossen, war herauszustellen, dass dies kein Zufall oder schlechtes Wirtschaften seitens BAYER war, sondern dass die Misere System hat. In einem Wirtschaftssystem, in dem Unternehmen gegeneinander um den höchsten Profit konkurrieren, haben nur die größten Player eine Chance, sich durchzusetzen. Der Überlebenskampf auf dem Markt drängt zu Monopolen hin. Wer die großindustrielle Landwirtschaft und deren fatale Auswirkungen für Mensch, Tier und Natur kritisiert, muss den Widerstand gegen den Kapitalismus organisieren.