Coordination gegen BAYER-Gefahren
Presse-Info vom 20. Oktober 2006
weitere GenReis-Sorte von Bayer in der Nahrungskette gefunden
„Gen-Kontamination muss Konsequenzen haben: keine Importzulassung für Liberty Link-Reis!“
Die EU-Kommission hat gestern bekannt gegeben, dass in Lieferungen aus den USA die von Bayer hergestellte Genreis-Sorte LL 62 gefunden wurde. Diese Information ist von besonderer Brisanz, da der Konzern eine EU-Importzulassung für LL 62 beantragt hat und die Gefahr einer unkontrollierten Ausbreitung stets bestritten hat.
Bislang waren nur Kontaminationen mit der Sorte LL 601 bekannt geworden. Beide Reis-Sorten sind gegen das von Bayer produzierte Herbizid Liberty mit dem Wirkstoff Glufosinat resistent und in der EU nicht zugelassen. Die Information fand sich versteckt im letzten Satz der gestrigen EU-Bekanntmachung „Commission to propose strict counter testing of US rice imports“, in der es heißt: „Tests will also take into account the French authorities recent finding of another unauthorised GMO, LLRICE62, in US rice, as the tests to be applied will also detect this GMO.
Philipp Mimkes von der Coordination gegen BAYER-Gefahren: „Dieser Skandal muss Konsequenzen haben, die Europäische Union muss eine Zulassung von Gen-Reis kategorisch ausschließen. Denn der Fall bestätigt alle Befürchtungen: eine gentechnisch veränderte Reis-Sorte landet ohne Genehmigung in der Nahrungskette, die Wahlfreiheit der Konsumenten geht dadurch verloren“. LL62 und LL601 werden in den USA nicht kommerziell vertrieben. Wie sie in die für den Export bestimmten Lieferungen gelangten ist unklar.
Die Coordination gegen BAYER-Gefahren hatte sich im September an die European Food Security Authority (EFSA) gewandt und eine Nicht-Zulassung von LL 62 gefordert. Eine Antwort der EFSA steht bislang aus. Bayer hatte den Antrag auf Import-Zulassung bereits vor drei Jahren gestellt.
Auch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) hatte sich kürzlich besorgt über die gentechnische Verunreinigung von Reis gezeigt. „Dieser Fall muss genau untersucht werden, da er exemplarisch für das teilweise hohe und unvorhergesehene Ausbreitungspotenzial von gentechnisch veränderten Pflanzen sein könnte. Wir erwarten natürlich nicht, dass Reis sich in Deutschland ausbreitet. Er steht aber stellvertretend für heimische Kulturarten mit gleichem oder sogar höheren Auskreuzungspotential wie Raps“, so Prof. Dr. Hartmut Vogtmann, Präsident des BfN.
Die Presse-Info der EU-Kommission:
http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=IP/06/1437&format=HTML&aged=0&language=EN&guiLanguage=en
Der Brief an die EFSA: http://www.cbgnetwork.com/1592.html