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Lipobay

CBG Redaktion

24. Januar 2007

USA: Bayer zahlt 8 Mio Dollar für Baycol-Vergleich

Die Bayer AG hat mit 30 US-Bundesstaaten einen Vergleich im Zusammenhang mit dem Cholesterinsenker „Baycol“ geschlossen. Demnach zahlt Bayer den Staaten 8 Mio Dollar für künftige Programme zur Aufklärung und zum Schutz der Verbraucher, wie der Generalstaatsanwalt von Pennsylvania, Tom Corbett, am Dienstag mitteilte. Die Staaten hatten dem Leverkusener Konzern vorgeworfen, Patienten und Ärzte nach der Markteinführung des Medikamentes in den USA 1998 nicht ausreichend über mögliche schwere Nebenwirkungen informiert zu haben.

Bayer hatte die Arznei, die auch unter dem Namen „Lipobay“ bekannt ist, im Jahr 2001 freiwillig vom Markt genommen, weil es in Kombination mit anderen Lipidsenkern Fälle von Muskelzerfall gegeben hatte. Der Rückzug des einstigen Hoffnungsträgers hatte den Konzern damals in eine Krise gestützt, mittlerweile sind die meisten juristischen Auseinandersetzungen jedoch geklärt. Mit Stand vom 17. November 2006 waren weltweit noch rund 2.340 Klagen anhängig, davon rund 2.270 in den USA, einschließlich mehrerer Sammelklagen. Zum selben Datum hatte Bayer 3.142 Fälle weltweit ohne Anerkennung einer Rechtspflicht verglichen, wofür insgesamt rund 1,16 Mrd USD gezahlt wurden.

In den USA wurden bislang fünf Prozesse in erster Instanz ausgetragen. Sie endeten alle zu Gunsten des Unternehmens. Bayer seien derzeit in den USA weniger als 30 Fälle bekannt, in denen aus Sicht des Konzern ein Vergleich in Frage komme, hatte Bayer bei Vorlage des Quartalberichts im November erklärt.

weitere Informationen:
NY Times: Bayer Knew of Dangers of Its Cholesterol Drug
„Schuldig ist die Industrie“: Das LIPOBAY-Desaster
Bayer Held Back on Drug Dangers