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Lanxess

CBG Redaktion

Presseerklärung vom 31. Januar 2005

LanXess-Börsengang – „Klassenkampf von oben“

Der BAYER-Konzern und die BAYER-Aktionäre bereichern sich schamlos, die LanXess-Belegschaft muss bluten.

Am heutigen Vormittag demonstrieren vor der Frankfurter Börse die Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) und die „Ordensleute für den Frieden“. Direkt bei den symbolträchtigen Skulpturen „Bulle und Bär“. Sie protestieren gegen den gleichzeitig stattfindenden Börsengang des neuen LanXess-Konzerns.

Axel Köhler-Schnura, Mitglied des Vorstand der CBG, stellt fest: „Der Börsengang des ehemaligen Chemiebereichs des BAYER-Konzerns als LanXess ist Klassenkampf von oben. Eine Kampfansage an die BAYER- und LanXess-Belegschaften.“ Die Initiative „Ordensleute für den Frieden“ fordert: „Die Macht des Geldes durchkreuzen“.

Der BAYER-Konzern bereichert sich, weil im Rahmen der Abspaltung der neuen Firma im Jahr 2004 Schulden und Bilanzabwertungen von mehr als 2 Mrd. Euro aufgebürdet wurden. Der LanXess-Verlust erhöhte sich so innerhalb eines halben Jahres von 58 Mio. Euro auf 1 Mrd. Euro.
Die BAYER-Anteilseigner bereichern sich, weil sie sich auf je 10 BAYER-Aktien eine LanXess-Aktie zugeschustert haben. Ein Geschenk von ca. 73 Mio. Aktien im Vorbörsenwert von etwa 1 Milliarde Euro. So funktioniert Umverteilung von unten nach oben.

Bluten muss für diese Extra-Profite die derzeit noch(!!) 20-Tsd.-köpfige Belegschaft. LanXess-Chef Axel Heitmann kündigte für 2005 „Einsparungen“ von 20 Mio. Euro an und „möchte die schlechten Geschäfte eher wegschneiden“. LanXess-Vorstandsmitglied Ulrich Koemm ergänzt: „30 Prozent der Geschäfte (haben) keine strategisch haltbare Position.“

Damit droht Tausenden von Arbeitsplätzen die Vernichtung. Axel Köhler-Schnura (CBG): „Angesichts der erdrückenden Schuldenlast ist jeder dritte, wenn nicht gar zweite LanXess-Arbeitsplatz in akuter Gefahr.“

Bereits auf der außerordentlichen Hauptversammlung der BAYER-Aktionäre am 17. November 2004 wies die CBG darauf hin, dass dieses sogenannte Spin-off nur einem dient: Dem Profit des BAYER-Konzerns und der Aktionäre. Der Gegenantrag der CBG, dem mehr als eine Million Aktien zustimmten, findet sich im Internet. Auch die Rede von Köhler-Schnura ist dort nachzulesen.

Die LanXess-Belegschaft hat erkannt, was auf sie zukommt. An allen deutschen Standorten demonstrierten in den ersten Januar-Wochen die Arbeiter und Angestellten. Die Unruhe in den Werken nimmt deutlich zu.

Auch der Dachverband der Kritischen Aktionäre und AktionärInnen kritisiert das üble Spiel bei LanXess. Henry Mathews, Geschäftsführer des Dachverbandes kündigte an: „Wenn der LanXess-Vorstand als erste Maßnahme tausende Arbeitsplätze vernichtet und umweltschädliche BAYER-Produktionen fortsetzt, müssen wir diese neue Firma langfristig intensiv beobachten.“

Die Coordination gegen BAYER-Gefahren lehnt den Börsengang kategorisch ab. Sie fordert den vollständigen Erhalt aller Arbeitsplätze und unterstützt die Forderungen der Belegschaften. Es darf keine keine Schlechterstellung der LanXess-Beschäftigten gegenüber den BAYER-KollegInnen geben. Die CBG kritisiert zudem, dass der neue LanXess-Konzern die Produktion gefährlicher Chemikalien wie Weichmacher, Phosgen und Chlorbenzole fortführt. Seit Jahrzehnten stehen diese bislang von BAYER hergestellten Stoffe im Kreuzfeuer weltweiter Kritik. Nun soll bei LanXess erneut damit Profit gemacht werden. Auf Kosten der Umwelt und der Gesundheit. Eine mehr als ignorante Haltung, die die Lernunfähigkeit der chemischen Industrie ein weiteres Mal unter Beweis stellt. Die CBG bleibt bei ihrer Forderung nach einem sofortigen Ausstieg aus der Chlorchemie.

Gerne senden wir Fotos von der Aktion zu