Drücke „Enter”, um zum Inhalt zu springen.

KUBA

CBG Redaktion

gemeinsame Presseerklärung vom 24. März 2004

Coordination gegen Bayer Gefahren e.V.
Netzwerk Cuba – Informationsbüro – e.V
Cuba Sí
Bremer Friedensforum
Labournet.de – LabourNet Germany e.V.
Solidarische Kirche im Rheinland
Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba e.V
Vereinigung Schweiz-Cuba
Kuba-Projekt „Trotz Blockade“ der SJD Die Falken

MEDIKAMENTEN-EMBARGO VON KUBA BEENDEN

Umweltminister Prof. Methling unterstützt Forderung von Initiativen / Offener Brief an den BAYER-Konzern

Zahlreiche Initiativen fordern in einem heute veröffentlichten Offenen Brief an die BAYER AG ein Ende des Medikamenten-Embargos von Kuba. Der Konzern befolgt das Handelsverbot der amerikanischen Regierung, obwohl BAYER als deutsche Firma hieran nicht gebunden ist. Zu den Absendern des Offenen Briefs gehören die Solidarische Kirche, Cuba Sí, das Bremer Friedensforum, die Coordination gegen BAYER-Gefahren und das Netzwerk Kuba. Die Forderung wird von Prof. Wolfgang Methling, Umweltminister von Mecklenburg-Vorpommern, sowie von mehreren Abgeordneten unterstützt.

Die Unternehmen BAYER, Beckman-Coulter, Dade-Behring und Abbot verweigern laut einer Beschwerde der kubanischen Regierung bei der UNO die Lieferung dringend benötigter Krebs-Medikamente in das karibische Land. Hierdurch wird der kubanische Gesundheitssektor sehr hart getroffen. Zwar verfügt das Land über ein im lateinamerikanischen Maßstab vorbildliches Gesundheitssystem, doch gerade für die Behandlung von Krebs, insbesondere bei Kindern, fehlen dem Land essentielle Medikamente und Geräte.

„Kuba besitzt qualifizierte Ärzte und die nötigen Mittel zum Kauf von Medikamenten, um den Kampf gegen den Krebs aufzunehmen. Der BAYER-Konzern nimmt aus politischen Gründen das Krebsleiden zahlreicher Kinder in Kauf“, so Markus Saxinger von der Coordination gegen BAYER-Gefahren. Auch die Europäische Union verurteilt das Wirtschaftsembargo gegen Kuba.

Die Unterzeichnenden des offenen Briefes fragen den BAYER- Vorstandsvorsitzenden Werner Wenning nach den Beweggründen für die Beteiligung an dem Embargo. Ferner heisst es in dem offenen Brief: „Es ist unmoralisch, das Leben und die Gesundheit krebskranker Kinder aufs Spiel zu setzen, um gegenüber der amerikanischen Regierung vorauseilenden Gehorsam beweisen zu können.“

Offener Brief an den Vorstandsvorsitzenden des BAYER- Konzerns wegen unterlassener Lieferungen dringend benötigter Krebs-Medikamente nach Kuba

Sehr geehrter Herr Wenning,

laut einer Beschwerde der kubanischen Regierung an die UNO weigern sich die Unternehmen BAYER, Beckman-Coulter, Dade-Behring und Abbot, dringend benötigte Krebs-Medikamente nach Kuba zu liefern. Diese Weigerung trifft den kubanischen Gesundheitssektor sehr hart. Zwar verfügt das Land über ein im lateinamerikanischen Maßstab vorbildliches Gesundheitssystem, doch gerade für die Behandlung von Krebs, insbesondere bei Kindern, fehlen dem Land wegen des Embargos essentielle Medikamente und Geräte.

Dr. Jesús de los Santos Renó, Leiter der Kinderstation im Nationalen Institut für Onkologie und Radiobiologie (INOR) beklagt, dass aufgrund des Embargos Tumore im zentralen Nervensystem nicht adäquat behandelt werden können. Bei Kindern mit Leukämie und Lymphknotenvergrößerung ist die Lage ähnlich.

BAYER ist als europäisches Unternehmen nicht an das Embargo der US-Regierung gebunden. Selbst die Europäische Union verurteilt das Embargo auf medizinische Produkte. Wir fragen Sie deshalb nach den Beweggründen für Ihr Handeln. Es ist unmoralisch, das Leben und die Gesundheit krebskranker Kinder aufs Spiel zu setzen, um gegenüber der amerikanischen Regierung vorauseilenden Gehorsam beweisen zu können.

Wir fordern den BAYER-Konzern auf, die zur Behandlung von Krebs notwendigen Pharmazeutika nach Kuba zu exportieren. Es ist nicht hinzunehmen, dass kompetente und motivierte Ärzte in ihrem Kampf gegen den Krebs behindert werden.

Herr Wenning, seien sie kein Verbündeter des Krebs – helfen sie ihn zu bekämpfen! Machen Sie ihren Einfluss geltend, damit auch auf Kuba Kinder erfolgreich gegen Krebs behandelt werden können.

Mit freundlichen Grüßen,

Axel Köhler-Schnura, Coordination gegen BAYER-Gefahren
Prof. Dr. Wolfgang Methling, Umweltminister und stellvertretender Ministerpräsident von Mecklenburg Vorpommern
Dr. Gesine Lötzsch, MDB
Dr. Sylvia-Yvonne Kaufmann MdEP
Josie Michel und Dirk Brüning, Netzwerk Cuba – Informationsbüro – e.V, Berlin
Samuel Wanitsch, Vereinigung Schweiz-Cuba ASC/VSC
Markus Saxinger, Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen
Erika Franze-Haugg, Solidarische Kirche im Rheinland
Ekkehard Lentz, Bremer Friedensforum
Sahra Wagenknecht, Bundesvorstand PDS
Heinz-W. Hammer; Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba e.V, Essen
Bernhard Ostermeier, Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba e.V.,Regensburg
Frank Thom, Bremer Institut für ökonomische Bildung
Prof. Dr. Alexander Eichenlaub, Fachbereich Architektur der Universität Kassel