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[Klima] Klimaschutz

CBG Redaktion

Presse Information vom 5. Juli 2007
Coordination gegen BAYER-Gefahren

zur heute veröffentlichten Erklärung Caring for Climate:

„Industrie will verbindliche Emissionsminderung mit PR-Aktionen verhindern“

Die Coordination gegen BAYER-Gefahren kritisiert die Erklärung „Caring for Climate“, die von rund 100 großen Unternehmen aus aller Welt unterstützt wird, als „unverbindliche PR-Aktion“ und als „kontraproduktiv“. Die Deklaration wird der Öffentlichkeit heute anlässlich des in Genf beginnenden „UN-Global Compact Leaders Summit“ vorgestellt. Darin werden zwar „freiwillige Emissionsminderungen“ angekündigt, konkrete Zielvorgaben werden aber nicht genannt. Im Gegenzug fordern die Unternehmen „bedeutende staatliche Hilfen“ für Umstrukturierungen.

Prof. Jürgen Rochlitz, Beiratsmitglied der Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG): „Die Erklärung „Caring for Climate“ reiht sich ein in die große Zahl von Absichtserklärungen, mit deren Hilfe die Industrie eine verbindliche Reduktion von Treibhausgas-Emissionen verhindern will. Wirksamer Klimaschutz wird damit nicht befördert – im Gegenteil. In Anbetracht der von den Firmen eingefahrenen Gewinne sind die Forderungen nach staatlicher Hilfe geradezu obszön. Es wird nach dem Motto verfahren: Klimaschutz so schmerzfrei wie möglich, gesetzliche Regulierung so wenig wie nötig, aber staatliche Hilfen rundum.“

Philipp Mimkes vom Vorstand der CBG: „Verlautbarungen wie „Caring for Climate“ sind im wesentlichen heiße Luft. Deutlich wird dies am Beispiel des Leverkusener BAYER-Konzerns, der zu den Erstunterzeichnern gehört. In der Öffentlichkeit brüstet sich BAYER stets als Vorbild in Sachen Klimaschutz. Gleichzeitig will BAYER gemeinsam mit der Firma TRIANEL in Krefeld ein Kohlekraftwerk bauen, das allein vier Millionen Tonnen CO2 emittieren würde – Jahr für Jahr, bis weit in die zweite Hälfte des Jahrhunderts hinein. Wenn BAYER den Klimaschutz ernst nähme, würde der Konzern auf den Einsatz solcher Dinosaurier-Technologie verzichten.“

Mimkes nennt den Global Compact einen Papiertiger, da die UN bei der Auswahl ihrer Partner keine noch so tiefe Messlatte anlegen. Alle Unternehmen – vom Hersteller von Atomkraftwerken bis hin zu Ölkonzernen – werden akzeptiert. Informationen unabhängiger Beobachter über das Verhalten der Firmen holen die UN nicht ein, auch die Einhaltung der Prinzipien wird nicht überprüft.

Der Global Compact wurde 1999 vom damaligen UN-Generalsekretär Kofi Annan initiiert. Die teilnehmenden Konzerne bekennen sich zu 10 Prinzipien, inklusive dem Schutz der Menschenrechte und der Umwelt. Die Firmen nutzen die publicity-trächtige Verbindung mit der UN weidlich: fast alle beteiligten Unternehmen rühmen die Teilnahme am Global Compact auf ihren homepages und in eigens veröffentlichten Broschüren. In den Geschäftsberichten von DaimlerChrysler und BAYER wurden gar Reden von Kofi Annan als Grußwort abgedruckt – mit Foto und UN-Logo.

weitere Informationen
CO2-Emissionen des BAYER-Konzerns
Offener Brief an die Bundesregierung zum Klimaschutz
Caring for Climate: http://www.unglobalcompact.org/Issues/Environment/Climate_Change/index.html