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Klima-Emissionen

CBG Redaktion

Coordination gegen BAYER-Gefahren
Presse-Info vom 19. November 2007

Zum heute vorgestellten “Bayer Climate Program”:

“Kritische Bereiche erneut ausgeklammert”

Der BAYER-Konzern hat heute sein neues Klima-Programm vorgestellt. In den Reden des Vorstandsvorsitzenden Werner Wenning sowie des Vorstandsmitglieds Wolfgang Plischke wurden jedoch erneut wichtige Problembereiche ausgespart.

So plant BAYER gemeinsam mit der Firma TRIANEL den Bau eines umstrittenen Steinkohlekraftwerks. Das Kraftwerk, das auf dem BAYER-Werksgelände in Krefeld gebaut und von der BAYER-Tochter BIS betrieben werden soll, würde jährlich 4,4 Millionen Tonnen Kohlendioxid und jeweils 4000 Tonnen Schwefeldioxid und Stickoxide emittieren. Da das Kraftwerk mit Kohle aus Südamerika und Australien befeuert werden soll, kämen die Emissionen beim Transport hinzu.

Philipp Mimkes von der Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG): „Eine Pressekonferenz zum Thema Klimaschutz, zu der Journalisten aus aller Welt eingeflogen werden, macht keinen Sinn, wenn das in Sachen Klimaschutz problematischste Projekt des Unternehmens mit keinem Wort erwähnt wird. Was ist das Gerede von „Klima-Check“ und „holistischem Ansatz“ wert, wenn dadurch der Einsatz einer solchen Dinosaurier-Technologie nicht verhindert wird? Das Steinkohlekraftwerk würde Klima und Umwelt mindestens bis zur Mitte des Jahrhunderts schwer belasten.“

Die CBG fordert den Konzern zudem auf, das Wirrwarr bei den Angaben zu CO2-Emissionen aufzulösen: Im vergangenen Jahr hieß es in Verlautbarungen des Konzerns „Bayer hat die Emissionen der Treibhausgase seit Beginn der 90er Jahe weltweit um über 70 Prozent reduziert“. Noch am 30. August diesen Jahres äußerte Wenning: „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die direkten Treibhausgas-Emissionen bis 2010 um 50 Prozent im Vergleich zum Ausgangsjahr 1990 zu reduzieren. 46 Prozent haben wir bereits erreicht.“ Heute hieß es in der Rede von Werner Wenning: „So haben wir zwischen 1990 und 2006 die weltweiten absoluten Treibhausgas-Emissionen des Bayer-Konzerns in der heutigen Portfolio-Struktur erheblich reduziert – um insgesamt 36 Prozent“.

Philipp Mimkes: „Erst nach einer Kampagne der Coordination gegen BAYER-Gefahren war BAYER bereit, die Emissionen der Energie-Zulieferer in seiner Klima-Bilanz zu berücksichtigen und das Ammenmärchen von der 70-Prozent-Reduktion zu begraben. Noch immer ist jedoch eine vollständige Bewertung des CO2-Ausstoßes von BAYER kaum möglich, da der Konzern ständig unterschiedliche Zahlen vorlegt. Wir fordern BAYER auf, absolute Emissions-Zahlen für alle Werke, Tochterfirmen und Energiezulieferer zu veröffentlichen – auch rückwirkend.“

Weitere Informationen zu Klima-Emissionen von BAYER