CBG im greenpeace magazin
„BAYER-Watch ist ein Fulltime-Job“
Das greenpeace magazin hat der COORDINATION GEGEN BAYER-GEFAHREN (CBG) anlässlich ihres 30-jährigen Dienstjubiläums einen ausführlichen Artikel gewidmet.
Von Jan Pehrke
„Der Pestizid-Weltmarktführer BAYER produziert hochgefährliche Chemikalien. Eine kleine Organisation überwacht die riskanten Geschäfte und alarmiert Öffentlichkeit und Behörden“ – so leitet das greenpeace magazin seinen „BAYER-Watch“ überschriebenen Artikel über die mittlerweile 30 Jahre währende Arbeit der CBG ein. Von der Gründung der Coordination 1978 nach einem „Störfall“ im Wuppertaler BAYER-Werk über den Einsatz gegen gesundheitsgefährdende Pestizide und Medikamente bis hin zu den aktuellen Auseinandersetzungen um Kohlekraftwerke und die Kohlenmonoxid-Pipeline skizziert der Text den Werdegang des Netzwerks. Und eine ihm beigestellte Liste mit den größten Unfällen beim Chemie-Multi von 1976 bis heute unterstreicht zusätzlich noch einmal die Dringlichkeit konzern-kritischen Engagements. „BAYER-Watch ist ein Fulltime-Job“, lautet deshalb das Resümee der Zeitschrift, die CBG-Geschäftsführer Philipp Mimkes dann auch gleich auf der Pirsch am BAYER-Stammsitz in Leverkusen ablichtete.
Beizeiten hat die CBG auch Job-Sharing betrieben und gemeinsam mit GREENPEACE Aktionen durchgeführt – „der altbekannte Gegner“ schreibt deshalb das greenpeace magazin über den Global Player. Näher kam man sich vor allem beim Kampf gegen BAYERs Dünnsäure-Einleitungen in die Nordsee. Dabei wirkte die Umweltschutz-Initiative wie ein Geburtshelfer der Coordination. Die 1982 und 1985 organisierten Blockaden in Leverkusen und Antwerpen brachten die CBG nämlich mit Gruppen aus vielen verschiedenen Ländern in Kontakt und zeigten, wie wichtig eine internationale Vernetzung ist. Eine Erfahrung, auf der die Coordination seither aufgebaut hat – sehr zum Leidwesen von BAYER.
Der Leverkusener Multi machte daher gegenüber dem greenpeace magazin auch wenig Anstalten, seine Einsilbigkeit in Sachen „CBG“ aufzugeben. Wie es die journalistische Sorgfaltspflicht verlangt, hatte die Zeitschrift den Pharma-Riesen um eine Stellungnahme zum Treiben seines langjährigen Begleiters aufgefordert, aber das Unternehmen rief nur die alten Textbausteine ab. „Die so genannte COORDINATION GEGEN BAYER-GEFAHREN ist eine antiindustriell und antikapitalistisch ausgerichtete Protestgruppe, mit der ein Dialog nicht möglich ist“, konstatierte Konzern-Sprecher Dirk Frenzel in knappen Worten.