30. Januar 2012
Heute erschien in der SZ ein Interview mit Wolfgang Huber, dem ehem. Ratsvorsitzender der EKD, in dem viele Kritikpunkte aufgegriffen werden, mit denen wir uns beschäftigen. Einige Zitate:
„Die Verheißung, dass gentechnisch veränderte Pflanzen zur Lösung des Welternährungsproblems beitragen, hat sich leider gerade nicht erfüllt.“
„In Nord- und Lateinamerika wurden die Anbauflächen für gentechnisch veränderte Pflanzen in den vergangenen fünf Jahren um die Hälfte vermehrt. Man muss sich einmal klarmachen, welche Auswirkungen diese Konzentration der Macht der Konzerne als Saatgutproduzenten auf die bäuerliche Landwirtschaft in Entwicklungsländern hat.“
„Nahrungsproduktion muss nah bei den Menschen stattfinden. Da haben die gentechnisch veränderten Saatgüter genau den gegenteiligen Effekt. Die Kleinbauern können diese Produkte nicht bezahlen. In Indien beispielsweise nehmen sich Bauern in erschreckend hoher Zahl das Leben, weil sie damit nicht klarkommen.“
„Eine Verbindung mit dem großen Agro-Business ist aus meiner Sicht gefährlich. Das hat hoch problematische Nebenwirkungen, etwa auf die Gesundheit und die Umwelt. Wir wissen doch noch gar nicht, was es für die Umwelt bedeutet, wenn wir Pflanzen züchten, die gegen Unkrautbekämpfungsmittel resistent sind.“
„In Entwicklungsländern ist gerade die lokal verwurzelte und naturverbundene Landwirtschaft von großer Bedeutung. Das ist für die Sicherung der Welternährung mindestens so wichtig, wenn nicht sogar wichtiger, als das große Agro-Business.“