21. November 2006, Greenpeace Einkaufsnetz
Brasilien will Gen-Saat von Bayer nicht
Brasilien ist kein Versuchsfeld für Gen-Mais, so die klare Botschaft der Greenpeace-Aktivisten vor der Bayer-Niederlassung in Sao Paulo. Mit einen Feld von Gen-Mais-Fratzen zeigen sie, dass Gen-Mais unkalkulierbare Risiken birgt. Bayer versucht für seinen gentechnisch veränderten Mais, der gegen das hauseigene Spritzmittel Gluphosinat widerstandsfähig ist, eine Marktzulassung in Brasilien zu bekommen.
Dieser Mais ist nicht unbekannt: In Österreich wurde er 1999 verboten und kein einziges EU-Land baut ihn an. Zu groß sind die Sicherheitsbedenken gegen diese Gen-Saat. Bayer selbst hat diese Sorte beispielsweise in Großbritannien zurückgezogen – der Anbau würde sich nicht rechnen, wenn alle Maßnahmen zum Schutz der gentechnikfreien Landwirtschaft vor Verunreinigungen umgesetzt würden.
Über die Zulassung in Brasilien entscheidet die „National Technical Biosafety Commission“, die am Mittwoch, dem 22. November, tagt. Zur Vorbereitung gab es Anfang November von Greenpeace ein Paket mit Dokumenten. Studien, die beispielsweise aufzeigen, dass Gen-Mais-Felder wesentlich stärker mit Spritzmitteln besprüht werden als Äcker mit herkömmlichen Mais.
Ein Problem nicht nur für die Umwelt. Auch der Mensch leidet unter dem massiven Pestizid-Einsatz: Übelkeit, Durchfall, sogar Frühgeburten können die Folge sein. Zudem breiten sich Gen-Pflanzen unkontrolliert aus und verunreinigen die Ernte von konventionell und ökologisch arbeitenden Bauern.
Greenpeace steht mit der Ablehnung des Bayer-Mais nicht allein da. Mehr als 7.000 Brasilianer haben seit dem 8. November bereits an einer Cyberaktion teilgenommen und die „Biosafety Commission“ per E-Mail aufgefordert, den Gen-Mais nicht zuzulassen. Eine Kopie ging jeweils an die Bayer-Zentrale in Deutschland.
An Post mangelt es dem Konzern nicht. Auch in Deutschland beteiligten sich Tausende an Protestaktionen gegen Bayer. Der Konzern will in Europa Gen-Reis auf den Markt drängen.
Machen Sie mit! Wie Sie sich gegen die Pläne von Bayer wehren können, erfahren Sie hier.
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