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Gegenkundgebung

CBG Redaktion

11. September 2001

Gegenkundgebung zur morgigen Propaganda-Show der Bundesregierung:

Kritiker fordern Gentechnik-Stopp

Mit einer pompösen Fernsehshow unter Teilnahme von Bundeskanzler Schröder werden am morgigen Mittwoch in Berlin die so genannten Lebenswissenschaften gefeiert. Die Veranstaltung des Bundesfor-
schungsministeriums (BMBF) zur Eröffnung des Wissenschaftssommers soll den letzten Zweiflern klar machen: Die Förderung der Gentechnik ist ein Muss.

Die Formel „Wissenschaft im Dialog“ erweist sich dabei nach Ansicht von Kritikern als Spiel mit gezinkten Karten. Längst sind die relevanten Entscheidungen gefallen. Der „Dialog“ soll die Entscheidung nachträglich legitimieren. Allein die direkte BMBF-Förderung der Genomforschung macht mehr als ein Drittel des gesamten medizini-
schen Forschungsetats aus, hinzu kommen diverse Förderprogramme und Steuererleichterungen für Gentechnik-Unternehmen.

Da der BAYER-Konzern einer der führenden Gentech-Konzerne ist, der diese neue Hochgefährlichkeits-Technologie mit aller Macht vorantreibt, beteiligt sich die Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) an den Aktionen in Berlin. Axel Köhler-Schnura, Vorstand der CBG: „Es ist kein Zufall, dass der Artikel, mit dem Bundeskanzler Schröder die sogenannte Gentechnik-Wende einleitete, von BAYER-Aufsichtsrats-
mitglied Winnacker geschrieben wurde. In dieser Mobilmachung für die “Lebenswissenschaften„ verbinden sich Interessen von Forschung und Unternehmen mit einer Forschungspolitik, die sich ausschließlich an der Sicherung des ökonomischen “Standortes„ orientiert.“

Der Protest richtet sich nicht gegen einzelne Facetten der Gentechnik. Nach Ansicht der Kritiker werden mit der Gentechnik Menschenzüchtung, Menschenverbesserung und Eugenik in der Gesellschaft durchsetzt. „Eine Querschnittstechnologie, die alle Bereiche des sozialen und physichen Lebens radikal verändern und den Profitinteressen der großen multinationalen Gentech-Konzerne unterwerfen soll“, so Axel Köhler-Schnura.

Gegenkundgebung unter dem Motto „Gentechnik ist nicht sexy“:

Mittwoch, den 12.09. 2001 um 17 Uhr auf dem Marlene-Dietrich-Platz, Berlin

Zu der Kundgebung ruft ein Bündnis verschiedener Organisationen auf: Barnimer Aktionsbündnis gegen gentechnische Freilandversuche, The Holy Church of DNA, JungdemokratInnen/Junge Linke, Coordination gegen BAYER-Gefahren, BUND-Jugend, BUND AK Gentechnik, diverse antifaschistische, feministische und sexual-emanzipatorische Gruppen.