Pressemitteilung vom 14. Mai 2002
Zum morgigen Finale der Champions League:
Erfolge im Fußball verdecken Schattenseiten des BAYER-Konzerns
Bayer 04 Leverkusen, bis vor einigen Jahren als Retortenclub verschrien, steht heute für modernen und erfolgreichen Fußball. Nebenbei verbessern die Erfolge in Meisterschaft, Pokal und Champions League das angeschlagene Image des Chemie-Unternehmens: rund eine Milliarde Menschen werden allein das morgige Finale verfolgen. Der Werbewert für den Mutterkonzern liegt nach eigenen Angaben bei 150 Millionen Euro.
Hierdurch rücken die Schattenseiten der BAYER-Geschäftspolitik in den Hintergrund: So ist BAYER weltweit der zweitgrößte Pestizid-Hersteller; nach Aussage der WHO werden jährlich mindestens 2 Millionen Landarbeiter durch Agrochemikalien vergiftet, zehntausende Fälle verlaufen tödlich. BAYER betreibt hochgefährliche Anlagen, in denen hunderttausende Tonnen des früheren Kampfgases Phosgen produziert werden und in denen es regelmäßig zu schweren Unfällen kommt.
Immer wieder bringt das Unternehmen wirkungslose und hochgefährliche Medikamente auf den Markt – von Heroin bis Lipobay; auch für die HIV-Infizierung Tausender Bluter waren BAYER-Produkte verantwortlich. Aktuell regt sich Widerstand gegen die Freisetzung gentechnisch veränderter Pflanzen durch eine BAYER-Tochterfirma.
Philipp Mimkes von der Coordination gegen BAYER-Gefahren e.V.:
„Dem Unternehmen BAYER gelingt es, mit Werbung und Sponsoring von Umweltschäden und hochgefährlichen Produkten abzulenken.
Der beliebteste Sport der Welt wird degradiert zum bloßen Imagefaktor skrupelloser Konzerne.“
Dabei ist gerade Bayer 04 Leverkusen Motor für die voranschreitende Kommerzialisierung des Fußballs. Die Mannschaft kickt seit der Umwandlung des Vereins in eine GmbH laut Handelsregistereintrag „zum Zweck des Einsatzes als Werbeträger für die Bayer AG“. Für die Verwandlung des Clubs in eine Kapitalgesellschaft mussten 1998 eigens die DFB-Statuten geändert werden.