30. Juli 2001
Presse-Information des Dachverbands der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre:
Kritische Aktionäre demaskieren “ethischen Aktienindex FTSE4Good
Als eine „extreme Mogelpackung“ bezeichnet der Dachverband der Kritischen Aktionäre den angeblich ethischen Aktienindex FTSE4Good, den die Financial Times und die Londoner Börse am Dienstag weltweit einführen wollen.
Die im Index angelegten Aufnahmekriterien beträfen im Wesentlichen nur Selbstverpflichtungen und Selbstauskünfte von Unternehmen, statt von unabhängiger Seite überprüfte Leistungsdaten, kritisiert der Geschäftsführer des Dachverbands, Henry Mathews.
„Umweltvergifter wie Bayer und BASF wurden in den FTSE4Good aufgenommen“, entrüstet sich Mathews. Auch die im Index verzeichneten Automobil-Konzerne BMW und Volkswagen seien „grundsätzlich nicht umweltverträglich“ und hätten „nichts in einem ethischen Aktienindex zu suchen.“ Gleiches gelte für die Fluggesellschaft Deutsche Lufthansa, die zudem „die gewaltsame Abschiebung von Flüchtlingen in ihren Maschinen duldet“.
Die Kritischen Aktionäre halten es für überfällig, dem Missbrauch der Begriffe „Ethik“, Verantwortung„ und “Nachhaltigkeit„ ein Ende zu bereiten. Der Index FTSE4Good unterstreicht aus ihrer Sicht diese Notwendigkeit – zumal die darin aufgenommene Volkswagen AG im Haus des Hannoveraner Instituts “imug“, das in die Bewertung der deutschen Firmen einbezogen war, auch als Beratungskunde verkehrt.
Hintergrund: http://www.kritischeaktionaere.de/Aktuelles/FTSE4Good/FTSE-Hintergrund/ftse-hintergrund.html