Bayer – Gift und Bienen: Rede bei der Kundgebung gegen die Bienenvergiftung
Demo am 28.8.08 in Freiburg
Kundgebung gegen Bienensterben
Liebe Freundinnen und Freunde,
liebe Imker, Umweltschützer, Naturschützer,
Trinkwassertrinker und Honigesser,
Warum sind wir heute hier?
Das Bienensterben geht uns alle an / Doch Bienensterben ist das falsche Wort
Sterben müssen irgendwann alle Bienen
Es geht nicht ums Bienensterben / Es geht um die Bienenvergiftung
Und es geht nicht nur um die Vergiftung der Honigbienen.
Es geht auch um die Vergiftung der Wildinsekten und der Wildbienen.
Die Bienenvergifter haben einen Namen: Verantwortlich für die Produktion der Saatgutbeize ist die Firma Bayer CropScience.
Grund für das Bienensterben ist der im Pflanzenschutzmittel „Poncho“ enthaltene Wirkstoff Clothianidin
Über die Verursacher des Giftabriebs wird gestritten.
Von der Bienenvergiftung mit Poncho waren allein im Rheintal über 700 Imker mit knapp 11.500 Bienenvölkern betroffen.
In der Zeit in der hier am Oberrhein Millionen von Bienen starben, hab ich mal Fernsehen geschaut
Was lief in der ZDF Werbung?: Ein Bayer Werbefilm
Die Bienen sterben am Bayer Gift und Bayer wirbt für sich
Was war der Inhalt der Werbung?
Bayer: Science for a better life.
Bayer ist gutes Leben / Bayer ist tolle Umwelt / Bayer ist guter Sex
Die Bienen sterben und die Bienenvergifter machen Greenwash:
Sie basteln sich ein grünes Image
Was lassen wir uns eigentlich alles gefallen?
Vor 15 Jahren wären in Freiburg bei einer solchen Umweltvergiftung noch 5000 Leute auf die Strasse gegangen
Und heute?
Wir erleben eine zutiefst befriedete Umweltbewegung in ihrer Ökokuschelecke
Ich sage nur:
Friede, Freude, Ökohauptstadt / Es genügt nicht in einer GREEN City zu wohnen
Bienensterben = Bienenvergiftung
Wir müssen uns wieder stärker engagieren
-Gegen die schleichende Vergiftung der Umwelt
-für eine nachhaltige umwelt- bienen und damit menschenfreundliche Landwirtschaft
-Gegen Greenwash
Die Bienenvergiftung und die verfehlte Bekämpfung des Maiswurzelbohrers sind ein Thema
Die Bekämpfung des Maiswurzelbohres: Eine Geschichte von Pleiten Pech und Pannen
“Erster Maiswurzelbohrer Jahr 2003 im Elsass
Hubschrauber versprühen 1,5 Tonnen des Gifts „Karate“
Fische sterben in Gartenteichen
danach: gigantische chemische Abwehrschlacht am Rhein
Im Jahr 2007 werden die ersten Exemplare des Maiswurzelbohrers auf der badischen Rheinseite entdeckt
Bekämfung mit Insektengift Biscaya
Biscaya wurde erst in einem Notverfahren am 31.7.2007 für den Einsatz gegen den Maiswurzelbohrer zugelassen. Es gibt ein Verbot des menschlichen Verzehrs bei drei Spritzungen.
Wichtig:
es geht heute hier nicht nur um die Bienen / Es geht immer auch um die Menschen
Die Bienenvergiftung in diesem Frühsommer war der negative Höhepunkt der Entwicklung
Im Elsass in Battenheim wurde vor wenigen Tagen wieder ein einzelner Maiswurzelfiesling gefunden.
Und wieder läuft eine riesige Vergiftungsaktion
Die Chemieindustrie verdient / Mensch und Natur leiden
Der Maiswurzelbohrer lässt sich nicht mehr ausrotten. Er lässt sich sehr erfolgreich mit Fruchtfolgen zurückdrängen
Fruchtfolge statt Bayergift
das ist keine grüne Theorie
das ist die landwirtschaftliche Praxis in der Schweiz
das sagen auch die Wissenschaftler in Deutschland
Der BUND fordert: Die dumme umweltfeindlich-chemieindustriefreundliche EU Quarantäneverordnung muss fallen
Ich habe es gesagt:
Mensch und Natur leidet
Die Chemieindustrie verdient
Die Pflanzenschutz-Industrie in Deutschland blickt auf ein gutes Geschäftsjahr zurück,
Der Inlandsumsatz der Mitgliedsfirmen stieg 2007 gegenüber dem Vorjahr um fast 11 Prozent auf 1,23 Milliarden Euro, die abgesetzte Giftmenge um rund neun Prozent auf 32.213 Tonnen.
Weltweit wird die chemische Keule wieder hemmungslos geschwungen.
Global wurden im Jahr 2007 Pestizide im Wert von rund 33,2 Milliarden Dollar verkauft, 7,8 Prozent mehr als 2006. Die Pestizidumsätze der weltgrößten Agrochemie-Konzerne stiegen in diesem Zeitraum zwischen 8 und 15 Prozent
„Das Geschäft mit Pestiziden macht wieder Spaß„, findet Hans Theo Jachmann, Deutschland-Chef von Syngenta, der weltweiten Nummer 2 des Pestizidmarktes, in der Tageszeitung „Die Welt“.
Uns machen diese giftigen Geschäfte keinen Spass.
Die “Entschädigung“ für die Imker (die mit einem Maulkorb verbunden ist) zahlt Bayer aus der Portokasse.
In Baden-Württemberg haben wir manchmal den Eindruck die Landwirtschaftspolitik des Landes wird nicht im Landwirtschaftsministerium bei Herrn Hauk gemacht
Die Landwirtschaftspolitik wird bei Bayer und Co. gemacht
Herr Minister Hauk:
Lösen sie sich endlich aus der Abhängigkeit der Agrochemielobby!
Sie vereten nicht nur die Großagrarier sondern auch die Imker
Wir erwarten von Ihnen, dass Sie das Beizen von Saatgut mit Poncho und ähnlichen Giften und das Spritzen dieser Mittel in Baden-Württemberg verbieten –
das Pflanzenschutzgesetz gibt den Ländern die Möglichkeit dazu
Liebe Freundinnen und Freunde,
liebe Imker, Umweltschützer, Naturschützer, Trinkwassertrinker und Honigesser,
Die Bienenvergiftung war die Spitze des Eisbergs der Umweltbelastung mit Agrargiften.
Es ist gut und wichtig Bioprodukte zu kaufen / Der Rückzug in die Kuschelbioecke aber ist verkehrt
Wir müssen uns auch um die konventionelle Landwirtschaft kümmern
Darum sagt der BUND:
-Nein zur Bienenvergiftung
-Nein zu einer idiotischen EU Quarantäneverordnung
-Ja, zu einer umweltfreundliche nachhaltigen Landwirtschaft und zur Fruchtfolge
Ich danke Euch
Axel Mayer / BUND Regionalverband