13. Oktober 1999
Umweltorganisation attackiert BAYER-Konzern:
Pestizid-Vergiftung in El Salvador
Der elsalvadorianische Umweltverband Unidad Ecologia Salvadorena (UNES) beschuldigt die Firma Bayer, in der Gemeinde Guozapa im Norden des Landes hochgefährliche Pestizide freizusetzen. Nach Angaben des Anwalts Victor Hugo Mota, Sprecher der UNES, stößt das Werk Bayer de El Salvador toxische Pestizide aus, u.a. Methyl Parathion. Hierdurch sind die Einwohner der umliegenden Dörfer akut gesundheitlich gefährdet. Die Zeitung CoLatino berichtet, dass die Staatsanwaltschaft Ermittlungen aufgenommen hat.
Das Pestizid Parathion, in Deutschland unter dem Namen E605 bekannt, gehört zu der Gruppe der Phosphorsäureester und wird von der Weltgesundheitsorganisation als extrem gefährlich bezeichnet. Wenige Gramm des Giftes wirken beim Menschen tödlich. Die UNES kritisiert, dass die elsalvadorianische Gesetzgebung zwar ausreichend sei, ausländische Konzerne wie Bayer die Gesetze jedoch ignorierten. Die Fabrik des deutschen Unternehmens liegt 22 km nördlich der Hauptstadt San Salvador.
Philipp Mimkes, Geschäftsführer der Coordination gegen BAYER-Gefahren: Immer wieder kommt es in den Ländern des Südens zu solch eklatanten Verstößen. Das Unternehmen Bayer muß endlich seine Ankündigungen umsetzen und die gefährlichsten Pestizide weltweit vom Markt nehmen.
Die Leverkusener Bayer AG gehört weltweit zu den sechs größten Pestizid-Herstellern. Nach Angaben der WHO erleiden jährlich mehr als eine Million Menschen schwere Pestizid-Vergiftungen, rund 20.000 Fälle verlaufen tödlich.