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[Echo] STICHWORT BAYER 02/2007

CBG Redaktion

HV-Echo

„Unter starken Sicherheitsvorkehrungen hat pünktlich um zehn Uhr die Bayer-Hauptversammlung in der Kölner Messehalle 9 begonnen. Schon über eine Stunde zuvor hatten sich zwei Dutzend Demonstranten vor dem Haupteingang postiert. Die Demonstranten bauten ein gemaltes Skelett und ein „Giftfass“ auf, um gegen die geplante, aber immer noch nicht genehmigte Verbrennung von australischem Giftmüll zu protestieren. Bayer will – auch in Leverkusen – Material, das mit dem hochgiftigen Hexachlorbenzol belastet ist – in den Sondermüllanlagen vernichten. Die Anlagen sind dafür zugelassen. Angeblich gibt es in Australien keine Möglichkeit, diesen Problemmüll zu entsorgen.“
RP-online

„Offenbar auch mit Blick auf die Bestechungsaffäre bei SIEMENS betonte der Bayer-Chef: ‚Geschäfte, die nur mit unlauteren Methoden gemacht werden können, kommen für uns nicht in Betracht. Denn nur so sind wir in der Lage nachhaltig zu wachsen.‘ Ein paar Meter neben Wennings Redepult saß derweil Dr. Klaus Kleinfeld“
RP-online

„Wenn heute gegen 10 Uhr die Massen in die Kölner Messe pilgern, wird vor dem Eingang Nord ein Ritual gepflegt, das fast genauso zur BAYER-Hauptversammlung gehört wie die Bockwürstchen: Die ‚COORDINATION GEGEN BAYER-GEFAHREN‘ protestiert gegen die Verfehlungen des Konzerns. Diesmal haben die organisierten Gegner einen Künstler angeheuert, um ihre Kritik augenfällig zu machen: Klaus Klinger, ehemaliger Schüler von Gerhard Richter, habe ‚ein über vier Meter großes Gerippe gestaltet, das ein Giftfass transportiert. Die Arbeit des weltweit mit seinen großformatigen Arbeiten gegen Ausbeutung und Krieg aktiven Künstlers ist Teil des Protests gegen die geplante Verbrennung von hochgiftigem Hexachlorbenzol aus Australien in Anlagen des Bayer-Konzerns‘, informiert die ‚Coordination‘, die sich 1978 gründete.“
Leverkusener Anzeiger

„Außer mit provokativer Kunst wartet auch die Coordination wieder mit diversen Gegenanträgen auf. Neben der geplanten Verbrennung australischen Abfalls prangern die Kritiker alle möglichen Vorfälle an: die Ehrung für den früheren Aufsichtsratsvorsitzenden Fritz ter Meer, dem die Verantwortung für den Bau des IG-Farben-Werks Auschwitz zugeschrieben wird, in dem rund 30 000 Zwangsarbeiter umkamen. Oder die „nicht aussagekräftige Klimabilanz“, diverse Arbeitsunfälle, die Entwicklung von genetisch manipuliertem Reis und nicht zuletzt den Sparkurs bei Bayer Industry Services: Der Konzern sei „hochprofitabel“ (siehe „Frische Zahlen für die Aktionäre“) – „es ist nicht hinzunehmen, dass sich der Konzern derart der Verantwortung für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entzieht“
Leverkusener Anzeiger