Gesammelt von der Dormagener Agenda 21 und übergeben am 4. Februar 2007, dem „Tag der offenen Tür“ der Bayer-Sondermüllverbrennungsanlage.
? Wie ist gewährleistet, dass gesundheitliche Beeinträchtigungen – ausgelöst durch die Verbrennung der Hexachlorbenzol-Verbindungen – garantiert vermieden werden?
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Es wird stets argumentiert, dass die behördlichen Grenzwerte eingehalten werden. Unbeantwortet bleiben aber die Fragen:
? Welche absoluten Emissionen von Dioxin, HCB und anderen Giftstoffen werden durch die geplante HCB-Verbrennung entstehen?
? Mit welchen Mengen welcher Giftstoffe sind Schlacken und Filterstäube belastet?
? Wie soll über Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte verhindert werden, dass toxische Schlacken und Filterstäube Luft und Wasser vergiften?
? Welche Mengen welcher Giftstoffe wurden im vergangenen Jahr verbrannt? Welche Mengen stammten nicht von Bayer?
? Wie hoch ist der Anteil von Fremdmüll im kommenden Jahr?
? Aus welchen Ländern stammt der Sondermüll?
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In dem Schreiben von Bayer an die Dormagener Haushalte heisst es sinngemäss, das NRW Umweltministerium habe keinen Zweifel an dem Know How von Bayer in dieser Sache. Dies ist eine Beschönigung der Tatbestände, wenn man folgende Antwort von Herrn Dr. Michalzik aus dem NRW Umweltministerium liest: „Herr Uhlenberg teilt grundsätzlich Ihren Unmut über Giftmüllexporte von Australien nach Europa bis hierher nach NRW. Er hat mich gebeten, Ihnen für Ihre e-mail zu danken und Ihnen zu antworten.
? Woher wissen wir, dass nicht in gleichem Maße, wie hier die Aussage des NRW Umweltministeriums beschönigt wurde, auch die Emissions-Grenzwerte verschleiert werden?
? Welche Krankheiten drohen uns nach diesem öffentlichen „Menschenversuch“? Wird hier nach dem Motto agiert: Die Unglücksfälle von heute sind die Grenzwerte von morgen?
? Warum soll die Verbrennung am dichtbesiedeltsten Standort Deutschlands erfolgen zu Lasten extrem vieler Menschen?
? Wieviel Giftmüll und welche Art plant Bayer in den kommenden Jahren zu akquirieren, um diesen in Dormagen zu verbrennen? (Zahlen)
? Welcher Geldbetrag fliesst bei dem Deal zwischen Bayer und Orica?
? Was passiert mit den Abfallprodukten aus der Verbrennung? Werden diese tatsächlich für den Straßenbau eingesetzt?
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Sehr geehrter Dr. Walter Leidinger, Leiter des Bayer-Chemieparks Dormagen,
mit Datum vom 25. Januar 2007 haben Sie mich davon unterrichtet, dass geplant ist, Sonderabfälle aus Australien (Mengen?) zusätzlich zu den bislang 65.000 Tonnen verschiedener Sonderabfälle im Bayer-Chemiepark Dormagen zu entsorgen. Das aus Australien gelieferte Hexachlorbenzol soll verbrannt und die Rauchgase sollen gereinigt werden. Die Rauchgase würden dann die vorgeschriebenen Grenzwerte unterschreiten.
Mir liegt als Wasserwirtschaftler insbesondere die Güte unserer Gewässer am Herzen. Deshalb frage ich Sie:
? Werden beim Rauchgasreinigen auch Wässer mit Schadstoffen belastet?
? Wieviel Schadstoffe gelangen davon gegebenenfalls in die Gewässer?
a) als Konzentration?
b) als Mengen?
? Wie sind Konzentrationen und Mengen in ihrer Umweltwirksamkeit zu bewerten?
Mit freundlichen Grüßen
Edgar Ephan (Diplomingenieur TH), Delhoven
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? Zwar lassen sich viele chemische Substanzen beim Verbrennungsprozeß bei z.B. bei 1000 Grad Cel. im Ofen spalten, einige fügen sich aber – aufgrund ihrer hohen Affinität zueinander kurz oberhalb des Schornsteins wieder zusammen, so dass sie keineswegs zerstört sind und das Gefährdungspotential somit weiter besteht.
Meine Frage: An welchem Punkt wird gemessen? Grenzwerte lassen sich leicht einhalten, wenn man dazu an der „richtigen“ Stelle mißt. Also: Wo genau wird gemessen?
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? Wenn aus der Anlage nichts herauskommt. Wozu braucht man dann einen Schornstein? Nur für den Störfall?
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Mitglieder des Stadtrates zeigten sich offenbar vom Ausmaß des „Mülltourismus“ der Fa. Bayer überrascht. Manche Ratsmitglieder hatten offenbar das Gefühl, früher „über den Tisch gezogen“ worden zu sein.
? Als die Stadt Dormagen in einer Rats- oder Planungsausschuss-Sitzung Bayer zugestimmt hat, dass Chemiemüll auch von außerhalb des Bayer-Werksgeländes herangeführt und verbrannt werden soll, war da vonseiten Bayer eindeutig transparent gemacht worden, dass auch Giftmüll aus anderen Bundesländern bzw. sogar aus dem Ausland vermarktet werden soll?
? Könnte da nicht- im juristischen Sinne – ein Dissenz zum Zeitpunkt dieses Vertragsabschlusses bzw Genehmigungsverfahrens vorgelegen haben, der diese Überraschung der Ratsmitglieder erklärt und den es aufzuarbeiten gilt?
? Wie hat Bayer dazu in den Entscheidungsgremien aufgeklärt?
Bayer betrachtet mit Stolz seine technologische Marktführerschaft auf dem Gebiet der HighTec-Müllverbrennung. Es steht zu erwarten, dass dieses Geschäft ausgebaut werden soll.
? Welche Kapazität hat die Sondermüllverbrennungsanlage heute?
? Zu wieviel Prozent ist die Anlage ausgelastet?
? Welche Kapazitätserwartungen bestehen für die nächsten 5 Jahre?
Bayer behauptet, sich völlig korrekt im Rahmen aller vorgegebenen Grenzwerte des Umweltbundes- oder Landesamtes zu verhalten.
? Hat Bayer bei der Festlegung der Grenzwerte und Formulierung dieses komplizierten technischen Sachverhaltes zur Genehmigung der Anlage dem Umweltamt mit seinem Sachverstand „beratend“ zur Seite gestanden?
? Steht die Ausweitung des Gefahrgut-Lagers auf dem Gelände in logischem Zusammenhang mit einer möglichen Ausweitung der Sondermüll-Verbrennungsaktivitäten?
„Es gibt immer ein Restrisiko“ sagte der Leiter der Verbrennungsanlage in der ngz vom 27.1.2007.
? Ist dieses Restrisiko quantifiziert worden?
? Bildet Bayer dafür laufend aus seinen Gewinnen (geschätzte 3 Millionen Euro aus dem laufenden australischen Geschäft) Rückstellungen?
? Wer zahlt im Katastrophenfall? Wer hat die Versicherung übernommen?
? Wie ist das Störfall-Management organisiert?
? Was passiert z.B. bei totalem Stromausfall, der sich – trotz vermeintlich getrennt gesicherter Stromnetze – doch noch ereignen könnte?
? Was passiert im Brandfall mit dem Löschwasser?
Erhalt und Schaffung von Arbeitsplätzen ist immer ein klassisches Argument für Wirtschafts-aktivitäten, die unter Beschuß geraten sind.
? Wieviele Arbeitsplätze hat die Anlage geschaffen? In wieviel Schichten?
? Sind das Vollzeitarbeitsplätze? Wieviele sind angelernte Arbeitskräfte? Sind das alles Fachkräfte?
? Wenn mehr als die Hälfte der Mitarbeiter in Großunternehmen üblicherweise innerlich gekündigt haben, woher kommt dann die Gewissheit, dass im Störfall – auch charakterlich – alles richtig gemacht wird und nicht vordringlich die eigene Haut gerettet wird? (vgl. auch den aktuellen Beinahe-Störfall im schwedischen Atomkraftwerk von Vattenfall)
Im Brief des Chemieparkleiters heißt es „Wir leisten mit der umweltgerechten Entsorgung von derartigen Sonderabfällen einen aktiven Beitrag zum weltweiten Umweltschutz.“
? Wird dabei nur die Gewinnsteigerung vor Ort als Handlungsmaxime gesehen und die komplette Umweltbelastung aufgrund des 16.000 km langen Transportes von Australien völlig ausgeblendet, weil man dafür ja nicht zuständig ist und demzufolge keine Verantwortung trägt?
? Auch dieser Transport-bedingte Umweltschaden ließe sich ja als Folge des Bayer-Angebotes quantifizieren?
? Im Schreiben an die Nachbarn verwendet die PR-Abteilung eine Serie von „selbstverliehenen Güte-Siegeln“ als Placebos gegen die Angst vor dem Gefährdungspotential aus der SMV-Anlage: „modernste Technik – verantwortungsvoller Umgang – bestens ausgebildet – umweltverträglich entsorgt – Stoffkreislauf sicher und umweltgerecht entsorgt – unsere Expertise an der Weltspitze – aktiven Beitrag zum Umweltschutz – höchste Sicherheitsstandards – vollständig verbrannt – aufwändige Rauchgasreinigung – Grenzwerte deutlich unterschreiten – permanent gemessen – online zur Verfügung gestellt.“
Vertrauen in die Zusagen der chemischen Industrie als Nachbar muß über Jahre organisch gewachsen sein. „Großes Verständnis für Ungewissheiten … auch in Bezug auf Ihr eigenes Wohlbefinden.“ äußert mitfühlend der Chemieparkleiter.
? Woher nimmt Bayer den Glauben, mit einem solchen PR-Brief das gewachsene Mißtrauen bei vielen Menschen in der Nachbarschaft verringern zu können?
? Wohnt der Leiter des Chemieparks selbst in unmittelbarer Nähe seines Chemieparks und genießt dort die von ihm verantwortete frische Luft?
? Hat der Leiter des Chemieparks Kinder, die dort im Freien zur Schule oder in den Kindergarten gehen?
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Bei der Verbrennung von HCB ist mit der Entstehung von geringen Mengen Dioxin (2,3,7,8-TCDD, Tetrachlordibenzodioxin; 100.000 mal giftiger als Natriumcyanid) zu rechnen (immerhin 10-1000 ng/kg Abfall http://www.xfaweb.baden-wuerttemberg.de/alfaweb/berichte/tba18- 95/hcb0068.html
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? Liegt der Grund für die Verteilung der relativ geringen Abfallmenge auf 2,5 Jahre darin, dass nur durch die damit verbundene Verdünnung die vorgeschriebenen Grenzwerte eingehalten werden können?
? Warum sollen die Behälter aus Brunsbüttel in Leverkusen umgeladen werden, obwohl Dormagen über einen eigenen Gleisanschluss verfügt? Birgt nicht jedes unnötige Umladen Risiken?
? Wie bewertet Bayer (oder BIS) die Tatsache, dass die australische Verursacherfirma die Verantwortung für die Entsorgung ans Ausland überträgt?
Eine wirtschaftliche Betreibung einer modernen Anlage ist sicher auch in Australien möglich.
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Bezüglich der Giftmülltransfers möchte ich einfach nur wissen:
? Sind alle relevanten Verträge bereits unterschrieben (wovon ich ausgehe)?
? Welche Laufzeiten haben diese Verträge?.
Wenn vertraglich alles unter Dach und Fach ist, halte ich die Sache für unumkehrbar. Damit hätten wir wieder ein Beispiel für profitorientierte Konzernpolitik, die völlig an den Interessen der Bürger unserer Stadt vorbei geht und diese zudem noch belasten bzw. gefährden.
? Natürlich werden durch die Lieferungen auch Arbeitsplätze gesichert. Aber man muß sich fragen, zu welchem Preis und auf wessen Kosten?
Als jemand, der seine Stadt am Fuße der Schornsteine liebt, fühle ich mich sehr betroffen und frage mich zudem:
? Wird mein kleines Grundstück/Häuschen nicht wertgemindert? Wer will denn jetzt noch freiwillig hier wohnen bzw. sich hier ansiedeln?
Ich sehe Schwierigkeiten für die Wachstumspolitik Dormagens voraus. Der Imageschaden ist sicher nicht zu unterschätzen: denn im Bewußt-sein der Menschen ist Dormagen als Wohnstadt weiter unattraktiv geworden.
? Welchen Anteil haben unsere Verwaltungsführung und unsere Ratsherren und -damen daran?
Sie haben schließlich einen Eid geschworen und sich verpflichtet alles zum Wohle der Stadt und ihren Bewohnern zu tun. Damit sind auch und gerade unsere Kinder gemeint, denn sie werden mit den Auswirkungen der Müllvernichtung zu tun haben, wenn es uns schon lange nicht mehr gibt.
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Es ist doch nur logisch, dass sich die Bürger der betroffenen Städte Sorgen darüber machen, wenn einer der 12 giftigsten Stoffe in ihrem direkten Lebensraum in die Luft geblasen werden soll. Es existiert m.E. derzeit noch keine Technologie auf der Welt, die diesen Stoff emissonsfrei entsorgen kann.
? Wie kann es sein, dass die Profitgier der Betreiber der Verbrennungsanlagen vor unserer Gesundheit rangiert?
* Wie ist es rechtlich überhaupt möglich, einen hier seit langem verbotenen Giftstoff vom anderen Ende der Welt einzuführen und zu entsorgen?
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? Kann es sein, dass die Bezirksregierung nicht einschreitet, weil sie einen Prozeß von Bayer mit Schadensersatzansprüchen fürchtet, dem sie nicht gewachsen ist?
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Alle reden über die wachsende Klimakatastrophe durch stetige Aufheizung der Erdatmosphäre:
? Womit wird der Ofen geheizt?
? Wieviel Energie wird dabei verbraucht?
? Wird entstandene Wärme genutzt oder verpufft sie?
? Welche CO2-Belastung ist damit zusätzlich verbunden? Kauft dazu Bayer zusätzlich Verschnutzungsrechte?
? Ist diese Bayer- Müllverbrennungsanlage nicht ebenfalls dazu angetan, das Klima aufzuheizen?
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? Welche Bayer-eigenen und fremden Teilbetriebe auf dem Chemiepark liefern schon jetzt mengenmäßig welche Emissionen? Und welche weiteren sind geplant?
Bitte eine Liste der Teilbetriebe übergeben.
? Können die verschiedenen Emissionen miteinander reagieren und unkontrollierbar in ihren Auswirkungen werden?
? Wie ist gewährleistet, dass die SMV-Anlage nach jeweils neuesten Erkenntnissen weiter entwickelt und ausgebaut wird?
? Wer von den Überwachungsbehörden hat dazu so viel Fachkenntnisse, um das Geschehen bei der Giftmüll-Verbrennung zu beurteilen?
Ist die Genehmigungsbehörde bei solchen von Bayer mit Stolz präsentierten, im Weltmarkt einzigartigen und konkurrenzlosen Chemieanlagen nicht tatsächlich auf die Mitarbeit der Bayer-Spezialisten angewiesen?
Wer gewährleistet dann die dringend benötigte fachliche Neutralität der Prüfinstanzen?
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? Was passiert mit den Rückständen aus der Verbrennung?
? Was wird in Zukunft noch alles auf dem Gelände von Bayer-Industry-Services stattfinden, ohne dass die Bevölkerung davon erfährt?
? Können Kinder bei uns überhaupt noch gesund aufwachsen?
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? Inwieweit übernimmt der Bayer-Konzern noch soziale Verantwortung in der Gesellschaft?
? Reduziert sich etwa inzwischen seine Verantwortung nur noch auf den wirtschaftlichen Erfolg?
? Wer – von neutraler Stelle – quantifiziert die Kosten, die z.B. bei der Verbrennung von Hexachlorbenzol bei der normalen Bevölkerung z.B. durch Atemwegserkrankungen anfallen?
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? Wie sieht der gesamte Zeithorizont im Genehmigungsverfahren der Bayer Sondermüllverbrennungsanlage in Dormagen aus?
Wann wurden welche Stufen von wem genehmigt?
? Und wie sieht die Planung für die nächsten 5 – 10 Jahren aus?
? Wie stark wird dieser lukrative Dienstleistungsbereich ausgebaut?
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? Wie will Bayer nach der PR-wirksamen Serie …
1. Risiken und Nebenwirkungen des Medikamentes „Lipobay“
2. „mittelbare Beteiligung an gesundheitsschädlicher Kinderarbeit auf Indiens Baumwoll-Plantagen“,
3. „versehentliches Auftreten von Gen-technisch verunreinig-tem Reis aus den USA in deutschen Lebensmittel-Supermärk-ten“
4. der Auflösung des Zugehörigkeitsgefühls der Mitarbeiter zur Bayer-Familie, aufgrund der Zergliederung der Unternehmensteile
5. und jetzt hier vor Ort: das Bekanntwerden des Ausmasses an Verbrennung an gefährlichem Giftmüll für ferne Länder in der Welt mit erheblichem Gefährdungspotentail für die Menschen in der Region.
… das Vertrauen der Dormagener Menschen und Nachbarn zurückgewinnen? ______________________________________________________________
Wirtschaftliche Interessen konkurrieren mit den Zielen der Klimaforscher, deren Schlussfolgerungen inzwischen weltweit Konsens und unbestritten sind.
? „Global denken und lokal handeln“ ist ein Grundsatz der Lokalen Agenda 21 abgeleitet aus dem Kioto-Protokoll und der Konferenz von Rio. Ist diese Aussage auch relevant für Bayer Dormagen?
? Fühlt sich Bayer als Global Player von den Prognosen der aktuellen Klimakonferenz in Paris angesprochen?
? Welchen Beitrag gedenkt Bayer in Zukunft zur Verbesserung des Weltklimas zu leisten? Und würde davon auch Bayer Industry Services berührt sein?
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Bei der Verbrennung von Chemie- und Plastikabfällen bilden sich Dioxine und Furane. Das sind flüchtige krebserzeugende Gase, die – meines Wissens – kein katalytisches Verfahren und kein Filter einfangen kann. Sie werden dabei frei gesetzt. Zum anderen: Der schädlichste Raum liegt um den Kamin in einem Radius von 5 km Umgebung. Hier rieselt das Zeug runter. In diesem Radius ist die höchst belastete Zone. In diesem Radius liegen aber auch – wenn man sich den Stadtplan von Dormagen anschaut, viele Schulen und Kindergärten. Besonders betroffen wären Kinder und ältere Menschen.
? Übernimmt Bayer Industry Services hier die Garantie für eine körperliche Unversehrtheit speziell in dieser Zone? Wer haftet persönlich bei Bayer dafür?
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? Mit der stillschweigenden Ausweitung des Geschäfts- und Bearbeitungs-volumens der Sondermüll-Verbrennungsanlage auf z.B. die Verbrennung von hochtoxischen Hexachlorbenzol-Verbindungen aus Australien (die jetzt die Spitze eines Eisbergs von verborgenen überregionalen Sondermüll-Aktivitäten signalisiert) könnte Bayer Industry Services da nicht eine Fülle von Anfragen zur Wertminderung von nahen privaten und geschäftlichen Immobilien-Eignern auslösen?
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? In welchen Behältnissen soll der Giftmüll angeliefert werden?
? Wie lange lagert der Giftmüll bereits in den Transportbehältnissen?
? Bei welcher Temperatur soll das HCB verbrannt werden?
? Welche Endprodukte entstehen bei der Verbrennung? Dioxine ?
? Was geschieht mit den Dioxinen?
? Welche Schadstoffe bleiben übrig und welche Mengen werden als Emmission in die Luft abgegeben?
? Welche Schadstoffe bleiben in der Schlacke zurück?
? Wie hoch ist der Schadstoffantei in der Verbrennungsschlacke?
? Was passiert mit der Verbrennungsschlacke?
? Warum sollen wenige an der Giftverbrennung gut verdienen und andere die zusätzliche Giftbelastung ertragen?
? Es sollte kein Problem sein geeignete Anlagen für die Entsorgung beim Verursacher des Giftmülls zu erstellen?
Hermann und Ute Kienle,
Offener Brief an Herrn Dr. Leidinger, Bayer Industry Services
Sehr geehrter Herr Dr. Leidinger,
vielen Dank für Ihr Informationsschreiben vom 25.01.2007. Ihre Argumente für eine Verbrennung des australischen Giftmülls in Dormagen konnten uns nicht überzeugen. Anscheinend zählt für Sie nur die wirtschaftliche Seite. Als verantwortlicher Werksleiter kommt uns in Ihrem Handeln die soziale, menschliche Seite zu kurz. Trotz aller Sicherheitsvorkehrungen und Versicherungen werden Prozentanteile bei der Verbrennung in die Atmosphäre gelangen. Da wir bereits in einem äußerst belasteten Ballungsgebiet wohnen – angefangen von der Erdölchemie, Braunkohlewerke bis hin nach Alu Norf – sollten keine weiteren Umweltbelastungen hinzukommen. Wo bleibt bei Ihnen die Gesundheitsvorsorge für die Menschen die hier wohnen? Was nützen die schwarzen Zahlen, wenn die Menschen mittelfristig erkranken. Sie können letztlich nicht ausschließen, dass die Verbrennung des hochgiftigen Giftes aus Australien nicht schädlich ist. Ich erinnere nur an verschiedene Bayer Medikamente, die zunächst als vollkommen verträglich verkauft wurden, und nach einigen Jahren stellten sich die hochgradigen Gesundheitsschäden ein. Intuitiv fühlen die Menschen in unserer Region, dass es nicht in Ordnung ist, wenn Sie aus rein wirtschaftlichen Erwägungen den Giftmüll aus Australien hier verbrennen wollen. Insofern haben die Bewohner in Australien die Manager überzeugen können, welche Gefahren von Hexachlorbenzol ausgehen.
Der Hinweis, dass es in Australien noch nicht die hochwertige Verbrennungstechnik gibt, kann letztlich nicht zum Schaden der heimischen Bevölkerung heran gezogen werden. Was in Australien für die Menschen gilt, sollte hier genauso verantwortungsbewusst wahrgenommen werden. Wir schlagen vor, dass die moderne Verbrennungstechnik in Australien ebenfalls gebaut wird. Solange muss der Giftmüll weiter in Australien zwischengelagert werden. Es ist einfach ein Unding, wenn der Giftmüll rund 16.000 KM um die halbe Welt auf Schiffen nach Deutschland transportiert werden soll.
Wir appellieren an Ihr menschliches Gewissen, denken sie in erster Linie verantwortungsvoll an die Menschen die hier Leben! Stoppen Sie die Verhandlungen für den Giftmülltransport von Australien nach Dormagen.
Mit freundlichen Grüßen
Hermann und Ute Kienle