Presse Information vom 3. März 2009
Coordination gegen BAYER-Gefahren
Zur heutigen Bilanzpressekonferenz in Leverkusen:
Kritik an Erhöhung der BAYER-Dividende
Mit scharfer Kritik reagiert die Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) auf die Ankündigung der BAYER AG, die Dividende der Aktionäre für das Geschäftsjahr 2008 zu erhöhen. Es sei nicht einzusehen, dass die Arbeitnehmer zu Arbeitszeitverkürzungen, Zwangsurlaub und Lohnsenkungen gezwungen wären, während die Anteilseigner keinen Beitrag zur Bewältigung der Wirtschaftskrise leisteten. BAYER will die Dividende von 1,35 Euro pro Aktie auf 1,40 Euro steigen lassen.
„Über eine Milliarde Euro an die Aktionäre auszuschütten und gleichzeitig 5.000 Kunststoff-Beschäftigte für die Krise büßen zu lassen, ist einfach nur zynisch“, kommentiert Jan Pehrke vom Vorstand der CBG. Er fordert, das Geld stattdessen in Maßnahmen zur Beschäftigungssicherung zu investieren und zur Auffüllung der Betriebsrentenkassen zu nutzen. Zudem sei es ein Widerspruch, die Rekorddividende mit den Worten „damit wollen wir unsere Aktionäre angemessen am Unternehmenserfolg beteiligen“ zu begründen, gleichzeitig via verbesserter Abschreibungsmöglichkeiten vom Konjunkturpaket zu profitieren und darüber hinaus weitere Hilfen wie etwa Steuererleichterungen für Forschungs-Investitionen zu fordern, so Pehrke.
Im Vorjahr hat BAYER MATERIALSCIENCE trotz eines Rekordgewinns 1.500 Arbeitsplätze vernichtet. Sogar die Frankfurter Allgemeine Zeitung wundert sich nun über „die im derzeit trüben Umfeld ungewöhnliche Dividenden-Meldung“. BAYER selber hatte im Vorfeld der Arbeitszeitverkürzung bei BAYER MATERIALSCIENCE von 37,5 auf 35 Stunden, die mit Lohneinbußen von 6,7 Prozent verbunden ist, noch im Trüben gefischt: „Das wirtschaftliche Umfeld hat sich in den vergangenen Wochen dramatisch verschlechtert“, so Konzern-Chef Wenning im Dezember. Die Coordination gegen BAYER-Gefahren lehnt diese Art „doppelter Buchführung“ ab und verlangt von der Konzernspitze, die Krise zu einer Infragestellung der bisher rein auf Profit ausgerichteten Geschäftspolitik zu nutzen.
Die Coordination gegen BAYER-Gefahren arbeitet seit 30 Jahren zu allen Problemen, die mit der Geschäftstätigkeit des Leverkusener Chemie- und Pharmaunternehmens zu tun haben: Schadstoff-Ausstoß der BAYER-Werke, Pestizidvergiftungen, Nebenwirkungen von BAYER-Pharmazeutika, Kartell-Absprachen, Störfälle, Arbeitsplatzsicherheit bei BAYER, etc.