18. Mai 2000
Für Entschädigung von Zwangsarbeitern und Abschaffung der Todesstrafe:
Demonstration in Leverkusen
Zahlreiche Organisationen aus Leverkusen und Köln rufen zu einer Demonstration am 20. Mai in der Leverkusener Innenstadt auf. Die Initiativen verlangen vom Bayer-Konzern, ehemalige Zwangsarbeiter und deren Hinterbliebenen individuell und unverzüglich zu entschädigen. Außerdem wird das Unternehmen aufgefordert, sich weltweit für die Abschaffung der Todesstrafe einzusetzen. Der Protestzug startet um 11 Uhr am Rathausvorplatz und wird zum Hauptgebäude der Bayer AG ziehen.
Philipp Mimkes, Geschäftsführer der Coordination gegen BAYER-Gefahren: “Bayer investiert bedenkenlos in China und anderen Ländern, die die Menschenrechte mit den Füßen treten. Das Unternehmen sollte seinen großen politischen Einfluss darauf verwenden, Demokratie und Grundrechte weltweit zu stärken. Besonders in der Kritik steht die enge Kooperation des Unternehmens mit Thomas Ridge, Gouverneur von Pennsylvania/USA, der für die drohende Hinrichtung des Bürgerrechtlers Mumia Abu-Jamal verantwortlich ist. In Pennsylvania befindet sich die amerikanische Zentrale von Bayer. Ridge war im vergangenen Herbst vom Bayer-Vorstand in Leverkusen empfangen worden.
Die Veranstalter wollen das große öffentliche Interesse nutzen, das aufgrund der möglichen DFB-Meisterschaft von Bayer 04 Leverkusen auf die Stadt gerichtet ist. Durch die Demonstration soll verhindert werden, dass die sportlichen Erfolge die Probleme in den Hintergrund drängen, die von dem Unternehmen Bayer verursacht werden. Zu den Organisatoren der Demonstration gehören neben der CBG die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes, antifaschistische Gruppen, die PdS und die DKP.