5. März 2013
Schädigungen durch das Antibiotikum Ciprobay
Der Wirkstoff Ciprofloxacin ist mit zahlreichen Nebenwirkungen verbunden und sollte daher nur als „Mittel der letzten Wahl“ eingesetzt werden. In vielen Ländern ist das Antibiotikum jedoch frei erhältlich und wird unsachgemäß eingesetzt. Oftmals verkündet die Werbung fälschlicherweise, das Produkt sei „für alle Infektionen“ bestens geeignet. Die Coordination gegen BAYER-Gefahren veröffentlicht heute ein erschütterndes Fallbeispiel aus den USA (Quelle: www.ciproispoison.com).
Wenn Sie Cipro nehmen, werden Sie vergiftet. Wenn Ihnen Ihre Gesundheit etwas bedeutet, Ihr Körper, Ihre Fähigkeit zu gehen und ein unabhängiges Leben zu führen, dann sollten Sie sich die Zeit nehmen, meine Geschichte zu lesen. Sie ist etwas lang, aber es gibt keinen Weg, mein Leben während der vergangenen drei Jahre knapper zusammenzufassen.
Im Oktober 2009, nur ein paar Tage nach meinem 30. Geburtstag, suchte ich wegen Schmerzen in der Blasen/Prostata/Nierenregion meinen Arzt auf. Keiner der (Urin-)Tests deutete auf eine bakterielle Infektion hin, aber er dachte, ich könne Prostatitis haben, und traf die folgenschwere Entscheidung, mir das Antibiotikum Ciprofloxacin zu verschreiben. Er hatte mir schon einmal Cipro verordnet, ich hatte es ohne erkennbare Probleme eingenommen, also dachte ich, dieses Mal würde es nicht anders sein. Seine einzige Warnung: ich sollte nicht in die Sonne gehen, da Cipro die Empfindlichkeit gegen Sonnenlicht steigert. Das war vor drei Jahren. Seitdem bin ich vollständig behindert und unfähig zu gehen. Ich habe alles verloren. Meine Mobilität, meine Unabhängigkeit, mein Einkommen, meine Ersparnisse, meinen Kreditrahmen, meine Träume, meine Ziele, meine Hobbies, meine Freunde, meinen schmerzfreien Körper, meine Hoffnung, meine Lebensqualität, mein Auto – alles weg! Auch die kleinen Freuden des Lebens – weg. Alles, was ich jemals hatte oder wozu ich fähig war, alles habe ich verloren.
Aber noch einmal zurück. Tatsächlich habe ich Cipro nur sechs Tage lang eingenommen, 2 × 500 mg täglich, insgesamt zwölf Tabletten. Abgesehen davon, dass es nicht gegen meine Blasenschmerzen half, schien alles in Ordnung zu sein während der Einnahme. Noch gab es keine Vorahnung des kommenden Horrors. Ich machte meine gewohnten Abendspaziergänge, trainierte und tat, was ich immer machte. Zehn Tage nachdem ich die letzte Dosis genommen hatte, platzte die Bombe: Mein Körper begann verrückt zu spielen.
Am Abend des 25. Oktober 2009 liege ich im Bett und sehe fern, als ich einen leichten Schmerz in meiner linken Achillessehne spüre. Gleich denke ich an das Cipro, denn ich hatte im Beipackzettel gelesen, dass Cipro Sehnenentzündungen verursachen kann, und zwar – laut BAYER – meist der Achillessehnen.
An dieser Stelle möchte ich kurz auf den Beipackzettel von Cipro eingehen. Ich bin keiner von den Leuten, die keine Beipackzettel lesen. Ganz im Gegenteil, ich habe ihn ganz bestimmt gelesen, noch in der Apotheke im Walmart, bevor ich ging. Da war die Rede von möglichen Sehnen-„Problemen“ (ha!), die meist bei Leuten über 65 aufträten, Menschen, die eine Leber-, Nieren- oder Herz-Transplantation hatten, oder es zusammen mit Steroiden einnahmen. Nichts davon trifft auf mich zu. Außerdem hatte ich noch im Kopf, dass ich dieses Mittel schon einmal eingenommen und vertragen hatte.
Nirgendwo auf dem Beipackzettel war davon die Rede, dass die Muskelprobleme möglicherweise permanent sein könnten! Noch ist darin die Rede von Cipros inzwischen dokumentierter Fähigkeit, Knorpelmasse in den Gelenken aufzulösen. Wussten Sie, dass es das kann? – Ich auch nicht, bis es zu spät war! Wäre ich auch nur von dem kleinsten dieser Risiken gewarnt worden, hätte ich diese Tabletten auf der Stelle zurückgegeben und ein anderes, sicheres Medikament von meinem Doktor verlangt. Unter keinen Umständen hätte ich jemals riskiert, auf Dauer behindert zu sein oder die Knorpel meinen Gelenken aufgelöst zu bekommen, nur um irgendwelche Blasen-, Prostata- oder Nierenschmerzen los zu werden!! Darauf werde ich noch etwas später zurückgekommen, aber zurück zu meiner Geschichte, bevor ich abschweife.
Ich liege also im Bett, inzwischen ist der Schmerz in meiner linken Achillessehne noch ziemlich schwach. Ich denke, vielleicht bilde ich mir alles nur ein, bin bloß paranoid – oder ich bin vielleicht ein bisschen zu lange draußen herumgelaufen an dem Abend. Seltsam, nie im Leben habe ich irgendwelche Muskelschmerzen gehabt. Es mag blöd klingen, aber ich wusste nicht mal, dass Sehnen überhaupt Schmerz empfinden können. Bis zum nächsten Morgen haben sich die Schmerzen verzehnfacht, inzwischen ist auch meine rechte Achillessehne betroffen. Ich muss sehr langsam gehen, selbst in die Küche zu humpeln ist schwierig. Ich habe ein Gefühl, als ob meine Sehnen wie überdehnte Gummibänder reißen könnten. Jetzt wird mir klar, dass das keine Einbildung ist.
Den Rest des Tages verbringe ich mit Onlinerecherche über Achillessehnen-Entzündung, um rauszufinden, wie man die behandelt. Es klingt lächerlich im Rückblick, aber ich habe die Füße hoch gelegt, „Icy Hot“ Schmerzbalsam aufgelegt und so weiter. Hätte ich doch nur eine Ahnung davon gehabt, womit ich es zu tun habe, und was noch kommen sollte. Der Cipro-Beipackzettel sagt, bei irgendwelchen Muskelschmerzen solle man sofort einen Arzt konsultieren. Also mache ich gleich einen Termin beim Podologen. Noch bin ich nicht allzu besorgt – sicher wird der Doktor etwas für mich tun, nicht wahr? Sonst würde BAYER das wohl nicht empfehlen, oder?
In der Nacht wird es bald schlimmer. Beim Gesichtwaschen vor dem Schlafengehen kann ich plötzlich beide Daumen nicht mehr bewegen. Jetzt wird mir plötzlich klar, dass etwas Ernstes mit mir los ist. Auf dem Beipackzettel war von sowas nicht die Rede! Ich flippe fast aus und suche bei Google nach Cipro-Nebenwirkungen. Was ich finde, entsetzt mich. Da ist die Rede von Leuten mit Krücken oder im Rollstuhl, für Monate oder Jahre, nach der Einnahme von ein paar Tabletten. Die haben sogar einen Namen für diesen Zustand: Sie nennen das „gefloxt“. Es gibt sogar Onlineforen für die Betroffenen! Wenn ich nur daran denke, werde ich schon wütend. Warum hat mir mein Doktor nichts davon gesagt? Ich schalte um auf Verdrängung. Na gut, anderen Leuten ist das passiert, aber mir doch nicht! Ich bin doch erst 30 und ich habe nie in meinem Leben Probleme mit den Muskeln gehabt, habe nie irgendwelche Steroide eingenommen. Ich bin in Ordnung. Ich bin nicht „gefloxt“! Die übertreiben doch alle oder sind Hypochonder.
Wie ich so auf meinem Laptop herumscrolle, entdecke ich an mir etwas wie ein spontanes Karpaltunnelsyndrom. Alle Sehnen in meinen Handgelenken spannen sich an, bis ich meine Hände kaum noch bewegen kann. Während der nächsten 8 Stunden entwickeln sich starke Arthritisschmerzen, als wäre ich 150 Jahre alt. Das ist es, was Cipro mit deinem Körper macht.
Am nächsten Tag habe ich den Termin beim Podologen. Naiv wie ich bin, glaube ich, dass der schon das richtige Gegenmittel haben wird. Ich humpele zu meinem Auto, und als ich am Türgriff ziehe, gehen irgendwie meine Fingergelenke auseinander, wie in einem Horrorfilm. Ich kann kaum das Lenkrad halten. Beim Ausfüllen der Anmeldung in der Praxis habe ich Schwierigkeiten, den Stift zu halten. Dem Arzt sage ich, vor zehn Tagen habe ich eine Behandlung mit Cipro abgeschlossen und jetzt habe ich diese Nebenwirkungen. Als ich den Termin gemacht habe, sage ich ihm, waren nur meine Füße betroffen, aber jetzt auch meine Hände und Handgelenke. Man stelle sich vor: er hat nicht nur keine Abhilfe für mich, er streitet einfach ab, dass Cipro die Ursache meiner Probleme sein könnte!
Ich halte ihm den mitgebrachten Beipackzettel vor die Nase, in dem ganz klar von möglichen Sehnenproblemen die Rede ist. Er schickt mich zu einem Rheumatologen für einen Test auf Autoimmunkrankheiten: Lupus, MS, rheumatoide Arthritis und so weiter. Jetzt bekomme ich richtig Schiss.
Während der nächsten drei Monate verschlechtert sich mein Zustand von Tag zu Tag. Jeden Morgen habe ich mehr Schmerzen, bis schließlich alle Muskeln, Gelenke, Nerven und Bindegewebe in meinem Körper angegriffen sind. Am Ende habe ich keine Wahl: ich ziehe zurück zu meinen Eltern nach Michigan, wo ich seitdem lebe. Ich bin 33 Jahre alt, arbeitsunfähig, ans Haus gebunden und mehr oder weniger bettlägerig. Ich hause in einem dunklen, deprimierenden Kellerraum, kein Vergleich mit meinem selbstständigen Leben in San Diego. So etwas hätte ich mir in meinen schlimmsten Träumen nicht vorgestellt. Und dieser Albtraum geht immer weiter.
Der Podologe schickt mich zum Rheumatologen. Der testet mich auf alle möglichen Autoimmunkrankheiten. Alle Testergebnisse sind negativ. Ich konsultiere noch einen Rheumatologen und lasse die Tests wiederholen. Wieder negativ. Ich habe keine Autoimmunkrankheit, ich wurde mit Ciprofloxacin vergiftet.
Nach meinen Füßen, Händen und Handgelenken kommt buchstäblich jeder andere Teil meines Körpers an die Reihe. Mir bleibt nichts erspart. Sogar meine Zähne sind angegriffen. Davon steht nichts auf dem Beipackzettel. Was auch nicht auf dem Beipackzettel steht: wenn du „gefloxt“ wurdest, dann bekommst du nicht nur ein oder zwei der aufgezählten Symptome – du bekommst die meisten oder alle zugleich.
Alles in allem haben diese zwölf Gifttabletten bei mir über 40 verschiedene gesundheitliche Probleme verursacht, die meisten davon schwer und mit erheblichen Einschränkungen verbunden. Ich muss noch einmal darauf hinweisen, dass ich, abgesehen von den kürzlich aufgetretenen Blasen-, Prostata- oder Nierenschmerzen, vollkommen gesund gewesen bin. Bevor ich Cipro eingenommen hatte, war ich körperlich aktiv, ging regelmäßig ins Sportstudio, konnte buchstäblich meilenweit schwimmen und hatte nie irgendwelche Muskelprobleme oder Verletzungen gehabt. Ich rauchte oder trank nicht, ernährte mich bewusst, blieb nicht zu lange in der Sonne und passte wirklich gut auf meinen Körper auf. Ich hatte nie einen Knochenbruch, nicht einmal ein Loch im Zahn. Aber mein ganzes gesundes Leben spielte keine Rolle.
Alles, was nötig war, um meinen Körper auf die unvorstellbarste Weise zu ruinieren, waren 6g Cipro. Alles in allem hatten diese zwölf Tabletten die folgenden Auswirkungen:
=> Lähmende Sehnen-, Gelenk- und Bindegewebsprobleme im ganzen Körper jenseits des Vorstellbaren. Mir fehlen die Worte, um zu schildern, wie furchtbar das ist. BAYER nennt das Sehnenentzündung, aber es ist Sehnen-Zerstörung. Sehnenentzündung ist heilbar, das hier nicht! Buchstäblich alle Sehnen in meinem Körper sind betroffen, sogar mein Unterkiefer. Meine Sehnen verspannen und verkrampfen sich. Aber die Sehnen sind nicht das einzige Gewebe, das durch das Zeug zerstört wurde – auch Faszien, Muskeln, Haut und Bindegewebe sind angegriffen. Es hat sich herausgestellt, dass Cipro alle kollagenhaltigen Gewebe angreift.
=> Nervenschädigung: das Gift hat eine schwere periphere Neuropathie in meinen Armen und Beinen ausgelöst. Eine schreckliche Muskelschwäche (manchmal kommt es mir vor, als seien meine Beine gelähmt), Nadelstiche, Kribbeln und Taubheit in den Füßen, Brennen in den Fußsohlen, Schübe von Überempfindlichkeit der Haut wie bei einem schweren Sonnenbrand, unkontrolliertes Muskelzucken, Neuritis, die mir manchmal die Tränen in die Augen treibt, und darüber hinaus alle möglichen anderen verrückten Nervenwahrnehmungen. Meine Arme und Beine schlafen jetzt extrem leicht ein – auch bei einfachen Tätigkeiten, wie etwas länger im Auto sitzen oder auf einem harten Stuhl. Vor der Cipro-Behandlung habe ich nicht mal gern Aspirin genommen. Jetzt muss ich jeden Abend vor dem zu Bett gehen Schmerzmittel einnehmen (Methadon, Tramadol und Neurontin), sonst kann ich nicht einschlafen, denn meine Beine fangen an zu brennen wie von tausenden kleiner Rasierklingen. So wie es aussieht, werde ich für den Rest meines Lebens Schmerzmittel nehmen müssen.
=> Gravierende Sehstörungen: die begannen eines Nachts mit starken Augenschmerzen. Wenn ich zur Seite schauen wollte, musste ich wegen der Augenschmerzen den ganzen Kopf oder den Körper drehen, was an sich schon schmerzhaft genug war. In der Nähe sah ich verschwommen, in der Ferne begann ich alles doppelt zu sehen. Schließlich erlitt ich eine Netzhautablösung an beiden Augen, dadurch entstanden blinde Flecken in meinem Sehfeld. Immer wenn ich aus dem Fenster schaue oder mich draußen im Tageslicht aufhalte, was ich nicht sehr oft tue, da ich so behindert bin, dann schwimmen tausende kleine Objekte in meinem Gesichtsfeld herum. Diese Sehstörungen sind äußerst lästig und erinnern mich ständig daran, dass mit meinem Körper etwas nicht stimmt. Die Netzhautablösung wird sich ständig beobachtet werden müssen für den Rest meines Lebens, damit ich nicht völlig blind werde.
=> Bänderrisse am linken Knöchel, beiden Knien und der rechten Schulter. Die sind schrecklich schmerzhaft, wirken sich auf die strukturelle Integrität der Gliedmassen aus und tragen außerdem zu meiner peripheren Neuropathie bei. Falls Sie es nicht wissen, Faszien sind Bindegewebe, die unsere Muskeln umgeben, sie leichter übereinander gleiten lassen und unseren Körper buchstäblich zusammenhalten. Wenn die Faszien reißen, haben wir ein Problem! Meine sind nicht verheilt, und dadurch habe ich sehr schmerzhafte Bewegungseinschränkungen in meinen Beinen. Stehen Faszienrisse als mögliche Nebenwirkung auf dem Beipackzettel von Cipro? Nein.
=> Verkürzte Beinmuskeln (oder geschrumpfte Sehnen, die wiederum meine Beinmuskeln extrem anspannen – ich weiß es nicht). Alles was ich weiß: meine Oberschenkel und Waden sind permanent angespannt, sie lassen sich nicht strecken, nur zerren! Es fühlt sich tatsächlich an, als ob sämtliche Muskeln und Sehnen in meinen Beinen sich in unflexibles Trockenfleisch verwandelt hätten. Ich kann meinen linken Fuß oder mein Knie nicht mehr belasten oder flach auftreten, weil mein verkürzter linker Wadenmuskel tatsächlich reißen könnte.
=> Fortschreitender Muskelschwund: zur Zeit meiner Vergiftung war ich schon sehr schlank, 75 kg bei einer Größe von 1,88 m. Innerhalb eines Monats wog ich nur noch 63 kg. Die ganze Muskelmasse war weg! Besonders stark betroffen waren die Beine. Vielleicht unabhängig vom Muskelschwund entwickelte sich zu gleicher Zeit ein intensiver Schmerz innen in meinen Beinen. Jedenfalls hält dieser Schmerz bis auf den heutigen Tag an. Manchmal möchte ich mich nur noch aufhängen. Oft fühlen sich meine Muskeln so an als wäre ich halb tot geprügelt worden oder hätte einen fürchterlichen Autounfall gehabt.
=> Ein paar Wochen nach meiner Vergiftung entwickelte sich eine Vasculitis an Unterschenkeln und Füßen – tausende winzige blutige Pünktchen unter meiner Haut. Kurz darauf fielen alle Haare aus. Die Pünktchen bildeten sich etwas zurück, sind aber nicht ganz verschwunden. Etwas später tauchten sie auf der Rückseite der Arme wieder auf, auch auf den Händen.
=> Meine Füße laufen purpurrot und blau an und werden eiskalt, als ob die Blutzufuhr abgeklemmt worden wäre. Sie sehen nicht aus wie meine Füße, viel mehr wie die einer Leiche.
=> Die Zehennägel wurden gelb und bildeten horizontale Aufwölbungen aus (drei Jahre später beginnt das rauszuwachsen). Mein Rheumatologe sagt, das deutet auf einen traumatischen Schock hin. Tatsächlich?
=> Schwere, hartnäckige Entzündung der Fußsohlen (plantare Fasciitis). Auch nicht erwähnt auf dem Beipackzettel.
=> Andauernder Tinnitus: ständiges Kreischen und Klingeln in meinen Ohren, bis zum heutigen Tag, so laut, dass ich manchmal davon aufgewacht bin.
=> Meine Haut, für die ich vor Cipro Komplimente bekommen hatte, bildete gleich nach meiner Vergiftung eine fürchterliche Akne aus, mit hunderten kleiner Pickel wie Sandkörnchen unter der Haut. Nach etwa einem Jahr wurde meine Gesichtshaut, die sonst eher fettig war, buchstäblich hart und sehr trocken. Jetzt erneuert sie sich sehr schnell und schuppt sich auf unansehnliche Art rund um die Uhr. Keine Creme hilft. Meine Gesichtshaut ist ruiniert, krustig und orangegelb verfärbt. Sie schuppt sich manchmal schon beim Abtrocknen.
=> Zu gleicher Zeit wie meine Haut wurde auch meine Augen, Ohren und der Mund trocken (ähnlich dem Sjögren-Syndrom). Ich benutze jetzt ein spezielles Mittel während der Nacht, um ein Festkleben der Augenlider an den Augäpfeln und Schädigung der Hornhaut zu verhindern.
=> Starke Zahnschmerzen. Es ist, als würde elektrischer Strom durch alle meine Zahnnerven fließen. Meine Zähne scheinen auch brüchig zu sein. Sie scheinen sich im Mund zu bewegen, was sehr irritierend ist. Anfangs habe ich mir ständig beim Essen auf die Lippen gebissen, als könne ich nicht länger meine Kaumuskeln kontrollieren. Wussten Sie, dass man durch Cipro alle Zähne verlieren kann? Klar doch! Auch das steht nicht auf dem Beipackzettel. Gottseidank ist noch keiner meiner Zähne abgebrochen, aber ich habe von vielen Cipro Opfern gehört, die nach der Behandlung schwere Zahnprobleme bekommen haben. Ich habe von jemandem gehört, der sich für 40.000 $ alle Zahnwurzeln hat ziehen lassen. Und dabei hatte ich nie in meinem Leben ein Loch in einem Zahn! Nochmal: hätte auf dem Beipackzettel irgendetwas von Zahnproblemen oder Zahnverlust gestanden, dann hätte ich das Zeug ganz schnell in die Tonne befördert, wo es hingehört, oder, noch besser, in den Sondermüll, damit es nicht das Wasser vergiftet!
=> Arthritis an Fingern und Zehen! Ich wusste nicht mal, dass man Arthritis in den Zehen bekommen können. Man kann, glauben Sie mir.
=> Meine Gelenke machen grauenhafte Knirsch- und Knackgeräusche.
=> Extreme Erschöpfung und Schwäche. Jede andauernde Bewegung ermüdet meine Muskeln in kürzester Zeit. Ich habe sogar Schwierigkeiten beim Sprechen, als ob Muskeln oder was auch immer in meiner Kehle müde werden, bis ich aufhören muss zu sprechen. Ich kann auch nicht mehr als ein paar Minuten stehen. Aus diesem Grund dusche ich nur noch alle zwei oder drei Tage. Wenn ich aus der Dusche komme, bin ich fix und fertig.
=> Lockere Rippen! Es ist wie in einem Horrorfilm. Manchmal kann ich nicht auf der Seite schlafen, weil eine meiner Rippen sich lockert und mit einem klickenden Geräusch an das Brustbein stößt. Ich habe mit anderen Cipro-Opfern gesprochen, bei denen die Rippen operativ wieder mit dem Sternum verbunden werden mussten. Das ist eindeutig ein Knorpelproblem, was BAYER in den Warnhinweisen verschweigt.
=> Insgesamt extreme Gebrechlichkeit. Mein Körper ist so leicht verletzbar, dass ich Angst habe, mich in der Nähe anderer Menschen aufzuhalten, denn wenn mich jemand versehentlich anrempelt oder mir auf den Fuß tritt, würde er mich verletzen. Es ist, als hätte ich den Körper eines Hundertjährigen. Dabei habe ich im Fernsehen schon Hundertjährige gesehen, die weitaus fitter waren als ich es jetzt bin. Wenn ich hinfallen würde, wäre das katastrophal für meine Gelenke und Sehnen. Gott sei Dank ist das bisher noch nicht passiert, denn wenn ich versuche zu laufen, das heißt von einem Raum zum andern in meinem Haus, halte ich mich ständig irgendwo fest.
=> Auch mein zentrales Nervensystem war während der ersten drei Monate nach meiner Vergiftung stark angegriffen. Ich litt unter Panikattacken und mentaler Erschöpfung, wie ich es noch nie erlebt hatte, und unter Störungen des Kurzzeitgedächtnisses. Ich begann einen Satz und wusste schon nicht mehr, was ich sagen wollte. Ich kam vom Arzt zurück und wusste nicht mehr, was er zu mir gesagt hatte. Ich konnte auf einmal die einfachsten Worte nicht mehr richtig buchstabieren. Ich fühlte mich geistig zurückgeblieben. Auch litt ich während der ersten drei Monate unter Schlaflosigkeit. Das ist eigentlich kein Wunder angesichts der ganzen Schmerzen. Glücklicherweise verbesserte sich das nach einigen Monaten wieder. Das kann leider von einigen anderen Cipro-Opfern nicht gesagt werden. Während es die einen – wie mich – physisch trifft, treten bei anderen schreckliche mentale Probleme auf, die über Jahre oder gar auf Dauer anhalten. Das kann permanente Schlaflosigkeit sein, Panikattacken, Persönlichkeitsverlust und mehr. Auch davon steht nichts im Beipackzettel.
Die psychologischen Auswirkungen dieses andauernden Albtraums kann ich kaum beschreiben. Depressionen aus den Tiefen der Hölle. Ich war in der Hölle. Ich bin in der Hölle. Die Hölle ist hier auf der Erde, und Cipro kann sie dort hinbringen.
Diese schädlichen Wirkungen (und weitere) sind auf nur zwölf Ciprofloxacin-Tabletten zurückzuführen, die ich vor mehr als drei Jahren genommen habe. Ganz schön schwierig zu glauben, nicht wahr? Ich weiß. Ich bin der, dem das passiert, und ich kann es selbst noch immer nicht glauben. Obendrein hat Cipro nicht mal gegen die Schmerzen geholfen, wegen derer es mir verschrieben worden war. Für nichts und wieder nichts bin ich zum Krüppel geworden! Am Ende bin ich zu einem Urologen gegangen, der mir Trimethoprim verschrieb. Harmlos und wirksam. Immerhin bin ich die Schmerzen los. Das war alles, was ich gebraucht hätte. Aber nein, mein Arzt, Doktor N. P. aus San Diego, ignoriert seinen Eid, vor allem Schaden zu vermeiden, und greift direkt in die Kiste mit dem „letzten Mittel“, ohne es erst mit etwas Harmloserem zu versuchen oder mich vor den möglichen Nebenwirkungen von Cipro zu warnen.
Ich sollte auch erwähnen, dass Cipro nur eines der Mittel in der Klasse von Antibiotika ist, die unter dem Namen Fluoroquinolone bekannt sind. Zu den anderen Antibiotika in dieser Klasse gehören Avelox (ebenfalls von BAYER) und Levaquin. Beide sind genauso schädlich wie Cipro.
Jetzt bin ich seit über 1000 Tagen bettlägerig, ohne Aussicht, dass sich das ändert, und das alles nur wegen der Entscheidung meines Arztes, mir Cipro zu verordnen. Das alles war vermeidbar. Es hätte nicht passieren müssen. Die „Kur“ war unendlich viel schlimmer als die Krankheit!
Nichts in meinem Körper funktioniert wie früher. Ich erkenne diesen Körper nicht einmal mehr. Das ist nicht mein Körper! Diese Tabletten haben mich über Nacht um hundert Jahre altern lassen. Das ist keine Übertreibung. Ich kann mich kaum noch rühren. Über Monate musste ich mich zusammennehmen, mich nicht morgens beim Aufwachen zu strecken, weil buchstäblich meine Bizeps vom Knochen abreißen würden. Ich konnte mich kaum im Bett umdrehen. Über Monate hinweg schmerzten meine Füße so sehr, dass ich lieber in eine Tasse neben dem Bett gepinkelt habe als die paar Meter zum Bad zu gehen. Es ist die reine Folter, und ich wollte, jemand von BAYER müsste dasselbe durchmachen. Bis auf den heutigen Tag bin ich nicht fähig, weiter als 20 oder 30 m zu gehen, und dann nur ganz langsam, unsicher und unter Schmerzen. Ich mache mir nicht mehr die Mühe, mich anzuziehen. Ich lebe seit drei Jahren im Pyjama. Ich gehe sowieso nirgends mehr hin. Ich habe immer noch den Schrank voller Kleider, die ich in meinem früheren Leben getragen habe, aber die Person, die diese Kleider getragen hat, ist tot.
Keine Stunde vergeht, in der ich nicht daran denke, diesen verdammten Qualen ein Ende zu machen. Zweimal schon habe ich Abschiedsbriefe geschrieben an meine Freunde und die Familie. Ich war entschlossen, aus diesem kaputten, gequälten Körper rauszukommen. Die zwölf Gifttabletten haben ihn zu meinem ärgsten Feind gemacht. Früher hatte ich Angst vor dem Tod, heute nicht mehr. Ich freue mich auf den Tag, an dem ich nicht mehr in diesem gequälten Körper aufwachen muss. Wenn nicht bald ein Wunder geschieht, das rückgängig macht, was das Gift mit mir gemacht hat, dann werde ich das nicht mehr lange aushalten. Ich bin körperlich und seelisch ausgebrannt. Am 25. Oktober 2009 bin ich gestorben, das war der letzte Tag meines Lebens. Danach habe ich keinen guten Tag mehr gehabt. Jetzt besteht mein Leben nur noch aus Erinnerungen. Das Haus verlasse ich nur noch alle paar Monate zu Arztterminen. Wenn ich aus dem Haus gehe, ist das wie ein Schritt in eine Parallelwelt. Ich sehe Menschen in ihrem normalen täglichen Leben, aber ich gehöre nicht mehr dazu. Ich war einer von ihnen, jetzt bin ich nur noch Zuschauer. Draußen geht das Leben weiter, ich liege im Bett, Tag für Tag für Tag. Tage werden zu Wochen, Wochen zu Monaten, Monate zu Jahren. Ich liege hier verkrüppelt und hilflos und mit solchen Schmerzen, dass ich mich umbringen möchte.
Unzählige Male habe ich bei BAYER angerufen und verlangt, dass sie mir sagen, was ihr Gift mit meinem Körper gemacht hat, aber sie geben mir keinerlei Information. Sie sagen mir nur, ich soll zum Arzt gehen. Ich war bei Ärzten! Die erzählen mir nichts weiter als das, was auf dem Beipackzettel steht, als wären es Tatsachen. Das ist kein Witz: das Wissen der meisten Ärzte über Cipro und seine Wirkungen ist auf das beschränkt, was auf diesem Zettel steht.
10.000 $ habe ich ausgegeben (die jetzt zwangsvollstreckt werden), um die Mayo Klinik in Minnesota aufzusuchen. Dort erzählt mir ein Dr. Nisha Manek, dass „Cipro so etwas nicht bei Menschen in ihrem Alter verursacht“. Bullshit! Erzählen Sie das mal den tausenden Menschen in den Onlineforen für Betroffene, von denen viele jünger sind als ich! Ich habe auch zahlreiche Versuche unternommen, an Greg Babe ranzukommen, BAYERs CEO. Jedes Mal wenn ich dort anrief, sagte mir seine Sekretärin, er sei den ganzen Tag in Meetings. Sie nimmt meinen Namen und meine Nummer auf und sagt, jemand werde zurückrufen. Niemand ruft zurück. Von BAYER habe ich bisher nicht ein Wort der Entschuldigung gehört. BAYER Pharmaceutical hat mich verkrüppelt und mein Leben zerstört, aber es gibt nicht mal eine Entschuldigung.
Weil ich meine Arbeitsfähigkeit verloren habe, muss jetzt der Steuerzahler für mich aufkommen, dank BAYER und der korrupten FDA. Ich hatte etwas anderes vor als Sozialhilfe zu beziehen und den Rest meines Lebens bei meinen Eltern im Keller zu verbringen. Ich bin so froh, dass ich all die Jahre schuften und sparen durfte, um Geld für ein Haus und ein Geschäft zur Seite zu legen, damit Big Pharma mir meine Träume nehmen kann, um ihr Geschäftsergebnis um sechs Dollar zu verbessern. Sechs Dollar.
Drei Milliarden Jahre hat die Evolution gebraucht, um diesen Körper zu erschaffen, den einzigen Körper, den ich je haben werde – und es dauerte sechs Tage mit Cipro, um ihn zu ruinieren. Drei Jahre sind vergangen, aber ich kann es immer noch nicht glauben. (deutsche Übersetzung: Peter Horn)
Kontakt Jeff: ciproispoison@yahoo.com