Presse Information vom 25. April 2008
Zur heutigen BAYER-Hauptversammlung:
Engagement in Burma in der Kritik
BAYER hat in der Vergangenheit nicht davor zurückgeschreckt, Geschäfte mit dem südafrikanischen Apartheidsregime oder Militärdiktaturen in Südamerika zu machen. Aktuell gehört der Leverkusener Chemie-Multi zu den wenigen Global Playern, die in dem von Generälen regierten Burma (Myanmar) noch wirtschaftliche Aktivitäten entfalten.
Die Burma-Initiative Asienhaus, die Coordination gegen BAYER-Gefahren sowie die Burma Aktion wenden sich daher in einem Brief an den Vorstand des Konzerns. Darin heißt es unter anderem:
„Die jüngsten Ereignisse sind trauriger Höhepunkt der Machenschaften eines Regimes, das seit Jahrzehnten für Zwangsarbeit und die Missachtung grundlegender Menschenrechte bekannt ist.
Umso bestürzter sind wir zu erfahren, dass BAYER zu den wenigen multinationalen Unternehmen gehört, die noch immer Geschäfte in Burma tätigen.
Wirtschaftliche Aktivitäten in Burma sind nicht ohne ein Kooperation mit dem Militärregime möglich. Zum einen wird hierdurch die Militärjunta legitimiert. Zum anderen werden dem Regime durch Geschäfte mit ausländischen Unternehmen Mittel bereitgestellt, die zum Kauf von Waffen verwendet werden, die auch gegen die eigenen Bevölkerung eingesetzt werden.
Wer mit dem Militärregime zusammenarbeitet, macht sich mitverantwortlich für die Gewalt gegen Burmas Bevölkerung. Die internationale Arbeitsorganisation (ILO) hat ihre Mitglieder wiederholt aufgefordert, ihre Wirtschaftsaktivitäten in Burma zu überdenken.
Wir fordern Sie daher dringend auf, sich aus Burma vollständig zurückzuziehen. Gerade vor dem Hintergrund, dass BAYER in der Vergangenheit eine Vielzahl von Geschäften mit repressiven Regimen tätigte – angefangen bei der engen Verquickung mit dem Dritten Reich bis hin zu Geschäften von BAYER mit dem südafrikanischen Apartheidsregime oder Militärdiktaturen in Südamerika – ist eine Geschäftstätigkeit Ihres Unternehmens in Burma nicht zu rechtfertigen.
Die Initiativen werden Ihre Forderung in der heutigen Hauptversammlung des Konzerns vorbringen.
Das Engagement von BAYER in Burma hat sogar die bekannte indische Aktivistin Vandana Shiva auf den Plan gerufen. Das Beispiel in ihrem Heimatland vor Augen, warnt sie: „Die multinationalen Konzerne haben den ganzen Sektor für landwirtschaftliche Bedarfsgüter wie Saatgut und Agrochemikalien übernommen. Wenn diese Unternehmen teure Samen und Pestizide auf den Markt drücken, dann verkaufen sie das auf Kredit-Basis, und diese Kredite können die kleinen Landwirte nicht zurückzahlen. Die Erfahrung, die Indien machen musste, ist ein Zeichen dafür, was Burma vielleicht bevorsteht“, so Shiva.
weitere Informationen
Burma-Initiative Asienhaus, Bullmannaue 11, D- 45327 Essen www.asienhaus.de
Tel. 0201-8303825, Email: ulrike.bey@asienhaus.de oder burma@asienhaus.de
Coordination gegen BAYER-Gefahren, Postfach 1504 18, 40081 Düsseldorf
info@cbgnetwork.org, www.CBGnetwork.de, 0211 – 333 911
Burma Aktion, www.burmaaktion.de, kontakt@burmaaktion.de