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BUND

CBG Redaktion

Pressemitteilung des BUND NRW vom 07.12.2001

Salpetersäure-Unfall bei BAYER in Krefeld

BUND erstattet Strafanzeigen

Nach eingehender Prüfung der zugänglichen Informationen über den Tankerunfall bei Krefeld-Uerdingen hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) jetzt bei der Staatsanwaltschaft Duisburg zwei Strafanzeigen gegen die Firma BAYER sowie Unbekannt erstattet.

Der BUND wirft der BAYER AG u.a. eine schwere Gefährdung von Mensch und Umwelt durch die Freisetzung hochkonzentrierter Salpetersäure, das unerlaubte Betreiben von Anlagen und Gewässerverunreinigung vor. Wegen der Einleitung von über 1.000 t Salpetersäure in den Rhein erstattete der Umweltverband zudem Anzeige gegen Unbekannt.

Ein ähnlicher Unfall hatte sich bereits vor zwei Jahren an der Verladebrücke der Firma EC in Dormagen – einem Tochterunternehmen der BAYER AG – ereignet. Damals kam es bei einem Beladungsvorgang mit Kohlenwasserstoffen zu einer Explosion und erheblicher Umweltverschmutzung. Zwei Menschen starben. Die Gutachter empfahlen daraufhin umfangreiche sicherheitstechnische und organisatorische Verbesserungen.

„Offenbar hat die BAYER AG keinerlei Lehren aus dem damaligen Vorfall gezogen. Die Überwachungstechnik der Druckleitung in Krefeld-Uerdingen scheint mangelhaft gewesen zu sein. Darüber hinaus war das Abpumpen in den Rhein zur Gefahrenabwehr unseres Erachtens nicht nötig“, so Angelika Horster, Sprecherin des BUND-Arbeitskreises Umweltchemikalien. Bis heute sei unklar, ob die BAYER AG den Stand der Technik bei Rohrleitungsanlagen, wie z.B. Doppelwandigkeit oder Not-aus-Armaturen, eingehalten habe.

Hochkonzentrierte Salpetersäure wirkt sehr stark ätzend auf Haut und Schleimhäute. Bei Einatmen von Nitrosen Gasen und Säuredämpfen besteht Lebensgefahr. Die sogenannte rauchende oder rotrauchende Salpetersäure wird als wassergefährdend (Was-sergefährdungsklasse 2) eingestuft. Bei Eindringen größerer Mengen in Untergrund und Gewässer ist eine Trinkwassergefährdung möglich.

Für Rückfragen: Angelika Horster, BUND Arbeitskreis Umweltchemikalien,
Tel.: 02151 / 47 56 86 oder Dirk Jansen, BUND-Geschäftsleiter, Tel.: 0211 / 30 200 5-22