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Bis zu sieben Millionen Euro für Einfluss-Arbeit in Brüssel

CBG Redaktion

Lobby-Europameister BAYER

Mit einem Etat von 6,5 bis 7 Millionen Euro versuchte der BAYER-Konzern im Jahr 2021, auf Entscheidungen der Europäischen Union Einfluss zu nehmen. Damit steigerte die Aktiengesellschaft ihre Ausgaben gegenüber 2020, wo sie die politische Landschaft in Brüssel mit 4,375 Millionen Euro pflegte, noch einmal beträchtlich. Einen ähnlichen Lobby-Aufwand betrieb einzig APPLE. Selbst die Tech-Giganten GOOGLE, FACEBOOK und MICROSOFT, die ihre Geschäfte durch den avisierten „Digital Markets Act“ bedroht sahen, investierten weniger. Das ergab eine Recherche der beiden Initiativen CORPORATE EUROPE OBSERVATORY und LOBBYCONTROL im EU-Transparenzregister.

74 LobbyistInnen beschäftigt der Global Player in seinem Brüsseler „Verbindungsbüro“. 15 von ihnen haben exklusiven Zutritt zum Europäischen Parlament. Gemeinsam brachten sie es auf nicht weniger als 41 Treffen mit ranghohen VertreterInnen der EU-Kommission bzw. den KommissarInnen selbst.

Einen Schwerpunkt der Aktivitäten bildete dabei das umstrittene Herbizid Glyphosat, denn die EU prüft gerade den Antrag des Agro-Riesen auf eine Verlängerung der Zulassung, die am 15. Dezember des Jahres ausläuft. Um die EntscheiderInnen in Brüssel von der Unbedenklichkeit des Pestizids zu überzeugen, standen allein der von BAYER angeheuerten PR-Agentur RUD PEDERSEN 1,3 Millionen Euro zur Verfügung. Der Leverkusener Multi antichambrierte in Sachen „Glyphosat“ jedoch auch selbst.

Zu den weiteren Einsatzgebieten gehörten die Pestizid-Regulierung im Allgemeinen, die geplante neue Trinkwasser-Richtlinie, der Aktionsplan der EU für eine Reform des Patentrechts und derjenige für eine Reduzierung der Verschmutzung von Wasser, Luft und Boden. Darüber hinaus bemühte sich das Unternehmen, die Chemikalien-Richtlinie REACH, den Umgang mit hormon-ähnlich wirkenden Substanzen, die Pharma-Strategie, die Biodiversitätsstrategie sowie die Agrarstrategie „From Farm to Fork“ in seinem Sinne zu gestalten. Damit nicht genug, intervenierte es ebenfalls in Sachen „Klimaschutz- und Agrarpolitik“, „Green Deal“ und „EU/Mercosur-Abkommen“.

„Bei allen wichtigen Themen, welche die Europäischen Union verhandelt, redet der BAYER-Konzern mit, ohne ein demokratisch legitimiertes Mandat zu haben, nur weil seine wirtschaftliche Macht ihn dazu in die Lage versetzt. Das ist ein Skandal“, kritisiert CBG-Geschäftsführer Marius Stelzmann.

Pressekontakt:

Marius Stelzmann 0211/33 39 11

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