23. November 2006
Zur heutigen Demonstration in Leverkusen:
Solidarität für die Belegschaft von Bayer Industry Services
Der BAYER-Konzern will die Bayer Industry Services (BIS) zerschlagen, sich dabei von wesentlichen Geschäftsteilen trennen und auf diese Weise 3.000 Arbeitsplätze ausgliedern oder vernichten. Anlässlich der heutigen Demonstration der Belegschaft in Leverkusen fordert die Coordination gegen BAYER-Gefahren:
· Keine Entlassungen bei BIS;
· Keine weiteren Ausgliederungen;
· Keine Verlängerung der Arbeitszeit für die Mitarbeiter und keine Lohnkürzungen;
· Chemietarifverträge für alle BIS-Mitarbeiter und –Mitarbeiterinnen;
· Langfristige Sicherung der Arbeits- und Ausbildungsplätze.
Die Coordination gegen BAYER-Gefahren, deren Wahlspruch lautet „Für Umweltschutz und sichere Arbeitsplätze bei Bayer weltweit!“, kritisiert, dass weder eine mangelnde Auslastung noch rote Zahlen das Unternehmen zu den Einschnitten bei BIS zwingen – im Gegenteil. Die von BIS angebotenen Leistungen werden in den BAYER-Werken benötigt, der Gesamt-Konzern ist hochprofitabel.
Die konkreten Vorschläge zur Zukunft von BIS hat die Unternehmensberatung Boston Consulting Group ausgearbeitet. Sie plädiert wegen erhoffter Rationalisierungsgewinne für das Abstoßen einzelner Sparten. Das BAYER-Management bedient sich gern solch auswärtiger Expertise, da diese mit der Autorität eines unabhängigen Votums daherkommt und sich deshalb hervorragend als Argumentationshilfe eignet. Daher schreiben die BAYER-Chefs in einem Brief an die Belegschaft, dass die Untersuchung gezeigt habe, „dass wir nicht in allen Bereichen wettbewerbsfähig sind. Jetzt geht es darum, wie wir diese Wettbewerbsfähigkeit erreichen“.
Dabei war es nie Sinn und Zweck von BIS, mit Arbeitsfeldern wie dem Chemiepark-Management, Umweltschutz, Entsorgung und Werkschutz Milliarden zu erwirtschaften – im Gegenteil: Im Zuge der Umstrukturierung zu einer Holding hatte BAYER in der Service-Gesellschaft alles geparkt, was keinen Gewinn abwirft, um die anderen Unternehmensteile zu entlasten und um spätere Ausgliederungen zu erleichtern.
Es ist nicht hinzunehmen, dass sich der Konzern jeglicher Verantwortung für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entzieht. Die Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) erklärt sich daher solidarisch mit den Forderungen der Belegschaft.