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BAYER HV 2023 – Rede Matthias Wolfschmidt

CBG Redaktion

Matthias Wolfschmidt, Aurelia Stiftung

STATEMENT FÜR BAYER HV 28. April 2023

Sehr geehrter Herr Professor Winkeljohann, sehr geehrte Damen und Herren

Mein Name ist Matthias Wolfschmidt, ich bin Vorstand der gemeinnützigen Aurelia Stiftung in Berlin.

Wir setzten uns für Bienen, bestäubende Insekten und den Erhalt der biologischen Vielfalt ein.

Ich spreche hier als Bevollmächtigter.

Sehr geehrte Damen und Herren,
die EU-Kommission hat festgestellt, dass in der EU schon heute eine massive Krise der bestäubenden Insekten herrscht.
Denn jede dritte Bienen-, Schmetterlings- und Schwebfliegenart ist vom Aussterben bedroht.
Warum ist das für uns alle wichtig?
80 % der Kultur- und Wildpflanzenarten sind auf die Bestäubung durch Tiere angewiesen.
Das Aussterben von bestäubenden Insekten kann zu einer enormen Ernährungskrise führen .
Und warum ist das für Sie als Aktionärinnen der Firma BAYER besonders wichtig?

Weil BAYER weiß, dass viele BAYER Produkte den Bestäubern schaden.

Klaus Kunz, der Nachhaltigkeitsbeauftragte von BAYER CROPSCIENCE, hat sich kürzlich in einem Interview eindeutig geäußert:
ZITAT:
„Die Leute sagten, unsere Produkte seien schädlich für Bienen, und unsere Botschaft lautete: Unsere Produkte sind sicher für die Umwelt, wenn sie gemäß den Anweisungen auf dem Etikett angewendet werden’. (…) Aber wenn man darüber nachdenkt – ein Insektizid ist sicher für die Umwelt – ist das ein Witz. Es ist so konzipiert, dass es nicht sicher für die Umwelt ist.“ ZITAT ENDE

Tatsächlich schaden Neonicotinoide wie BAYERs weltweit verkaufte Insektizide Confidor und Gaucho wichtigen Bestäubern.

Auch BAYER-MONSANTOs Roundup mit dem weltweit meistverkauften Herbizid Glyphosat gefährdet Gesundheit und Lebenserwartung von Bestäubern.

Konsequentes Handeln für die Natur und künftige Generationen ist bisher keine Firmenraison des BAYER-Konzerns.

Daran ändert auch der im Jahr 2019 gegründete „unabhängige“ Nachhaltigkeitsrat nichts.

Zukunftsfähig kann der BAYER-Konzern nur sein, wenn er umweltschädigende Geschäftspraktiken aufgibt und sich von sämtlichen chemisch-synthetischen Pestiziden verabschiedet.

Ich habe daher die Frage:

Mit welchem Zeithorizont plant BAYER um die Produktion und den Vertrieb aller chemisch-synthetischen Pestizide im BAYER-Portfolio weltweit zu beenden?

Solange BAYER umweltschädigende Geschäftspraktiken nicht aufgibt, ist BAYER kein nachhaltiges Unternehmen.

Ich bitte die Aktionär:innen daher,
stimmen Sie bei allen Anträgen mit der CBG ab.
Bitte stimmen Sie gegen die Entlastung des Vorstandes und des Aufsichtsrates!

Vielen Dank!