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BASF Leuna

CBG Redaktion

3. März 2016

100 Jahre BASF-Werk Leuna:

Merkel erinnert an Verantwortung für Rüstungsproduktion und Zwangsarbeit

Zum 100. Geburtstag des Werks Leuna erinnerte Kanzlerin Merkel heute an die Verantwortung der Chemie-Industrie für Rüstungsproduktion und Zwangsarbeiter. Der Chemiestandort war im Ersten Weltkrieg von der BASF gegründet worden. Merkel erinnerte bei dem Festakt daran, dass damals die Schlacht um Verdun tobte und Sprengstoffe benötigt wurden. Auch dürften die Zwangsarbeiter in der Zeit des Nationalsozialismus nicht vergessen werden: Tausende hätten im Zweiten Weltkrieg unter fürchterlichen Bedingungen die Produktion aufrechterhalten müssen, andere seien ermordet worden. „Es bleibt unsere Pflicht, daran zu erinnern“, sagte Merkel.

Bei ihren Besuchen zu den 150. Geburtstagen von BAYER (2013) und BASF (2015) war Merkel auf die Schattenseiten der Konzern-Historien nicht eingegangen. Die Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) hatte genau dies in einem Brief an die Kanzlerin gefordert.

Die CBG kritisiert jedoch die Aussage der Kanzlerin, wonach die Chemie-Industrie „bei der Bekämpfung des globalen Hungers eine zentrale Rolle“ spiele. Hierzu Philipp Mimkes vom Vorstand der CBG: „Das von BASF, BAYER und Co. propagierte Modell der industrialisierten Landwirtschaft ist gescheitert. Es führt zu einem erhöhten Ausstoß von Klimagasen, dem Verlust fruchtbarer Böden sowie einer verringerten Biodiversität. Hunger ist in den meisten Fällen eine Folge von Armut und sozialer Ungerechtigkeit. Die Kanzlerin sollte an dieser Stelle nicht die gebrochenen Versprechungen der Konzerne nachbeten.“