Prozess in Italien wegen Abrechnungsbetruges
BAYER vor Gericht
Morgen, am Mittwoch, beginnt in Mailand der Prozess gegen ManagerInnen der Pharma-Unternehmen BAYER, NOVARTIS und MYLAN sowie des Krankenhaus-Konzerns SAN DONATO. Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten gemeinschaftlich begangenen Abrechnungsbetrug zu Lasten der öffentlichen Gesundheitssysteme vor. SAN DONATO hatte beim regionalen Gesundheitsdienst der Lombardei Arznei-Rechnungen der drei Pillen-Riesen eingereicht, die nicht die wahren Preise auswiesen, da die Firmen der Hospital-Kette unter der Hand Rabatte gewährten. Mehr als zehn Millionen Euro kostete das die Krankenkasse in dem Zeitraum von 2013 bis 2019.
„BAYER ist Wiederholungstäter. Der Global Player fällt immer wieder durch solche Delikte auf. Das ‚Business as usual‘ allein kann seine Profitgier offenbar nicht stillen. Es müssen immer auch ein paar Kapitalverbrechen her“, konstatiert Marius Stelzmann von der Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG).
Anfang der 2000er Jahre hatte der Leverkusener Multi die beiden staatlichen Gesundheitsprogramme der USA – Medicaid und Medicare – in Tateinheit mit anderen Medikamenten-Herstellern, Krankenhäusern, ÄrztInnen und Apotheken auf ähnliche Weise geschröpft. Den Einrichtungen, die Bedürftigen Arzneien zur Verfügung stellen, entstanden so jährliche Mehrkosten von rund einer Milliarde Dollar. Im Jahr 2000 musste die Aktien-Gesellschaft dafür 14 Millionen Dollar Strafe zahlen und 2003 sogar 250 Millionen Dollar.
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