CBG reicht Gegenanträge zur BAYER-Hauptversammlung am 25. Mai ein
Die COORDINATION GEGEN BAYER-GEFAHREN (CBG) hat Gegenanträge zur BAYER-Hauptversammlung am 25. Mai eingereicht. Sie fordert darin, dem Vorstand wegen der von ihm im Geschäftsjahr 2017 verantworteten Unternehmenspolitik die Entlastung zu verweigern. Zudem lehnt die Initiative den Vorschlag von Aufsichtsrat und Vorstand zur Verwendung des Bilanz-Gewinns ab und plädiert stattdessen dafür, die Erträge unter anderem zu einem sozialen und ökologischen Umbau des Konzerns zu verwenden. Auch spricht die Coordination sich gegen den von BAYER präsentierten neuen Aufsichtsrat-Kandidaten aus und nominiert als Alternative dazu das langjährige CBG-Vorstandsmitglied Axel Köhler-Schnura.
In einem Gegenantrag wirft die CBG dem Konzern konkret vor, mit der Übernahme von MONSANTO eine markt-beherrschende Stellung im Agrar-Sektor erobern zu wollen. Diese übermächtige Stellung hätte für die LandwirtInnen und VerbraucherInnen höhere Preise und weniger Auswahl zur Folge. Überdies bedroht der Mega-Deal Arbeitsplätze und kostet die Standort-Städte Einnahmen, denn BAYER setzt seine Zukäufe stets von der Steuer ab. Ein weiterer Gegenantrag legt der Hauptversammlung die internationalen Lieferketten des Global Players zur Befassung vor. Die einzelnen Glieder wählt das Unternehmen nämlich einzig nach Rendite-Kriterien aus: Es geht
dorthin, wo geringe Kosten und lasche gesetzliche Vorschriften locken. So bezieht BAYER zum Beispiel Pharma-Stoffe von Firmen in Indien und China, deren Produktionsweise verheerende Folgen für Mensch, Tier und Umwelt hat.
Aber der Konzern verstößt auch in seinen eigenen Betrieben gegen die Sorgfaltspflichten, wie die US-amerikanische Gesundheitsbehörde FDA bei einer Inspektion des Leverkusener Werkes unlängst aufgedeckt hat. Der diesbezügliche Gegenantrag zitiert das Fazit der Prüfung. „Signifikante Verstöße gegen die gute Herstellungspraxis“ machte die Behörde aus. Signifikante Verstöße gegen wissenschaftliche Grundsätze hat ein weiterer CBG-Gegenantrag zum Gegenstand, denn BAYER hat in Tateinheit mit SYNGENTA versucht, eine in Auftrag gegebene Studie zum Bienensterben durch Pestizide, die nicht den Erwartungen entsprach, im Nachhinein zu manipulieren.
„Wir hätten noch viel mehr Missstände thematisieren können, aber wir haben unser Reservoir an Gegenanträgen erschöpft. Auf der Hauptversammlung wird BAYER sich jedoch noch einiges mehr anhören müssen“, so CBG-Geschäftsführer Jens Wegener.
Die Kundgebung vor der BAYER-Hauptversammlung am 25. Mai im Bonner World Conference Center, Platz der Vereinten Nationen 2, beginnt um 7h. LandwirtInnen, ImkerInnen, UmweltschützerInnen, Pharma-Geschädigte und andere haben ihr Kommen angekündigt. Viele von ihnen werden auf dem AktionärInnen-Treffen auch Gegen-Reden halten und so den Vorstand des Unternehmens direkt mit ihrer Kritik konfrontieren.