Spiegel Online berichtet heute über die Kooperationen der Uni Mainz mit Boehringer sowie der Uni Köln mit Bayer. Boehringer hat einer Einsichtnahme in den Vertrag zugestimmt. Bayer verweigert sich einem solchen Schritt, obwohl der Informationsfreiheitsbeauftragte des Landes NRW eine Offenlegung empfohlen hatte.
Spiegel Online, 8. Juli 2015
Uni-Vertrag unter Verschluss: Wie transparent muss Forschung sein?
Mit Millionen Euro fördert eine pharma-nahe Stiftung das Biologie-Institut der Uni Mainz. Die Verträge hält die Hochschule unter Verschluss. Ein Blick in die Unterlagen zeigt: Die Geldgeber haben durchaus Einfluss. Von Bernd Kramer
In dem Artikel heißt es:
Bei all dem bleibt die Frage: Warum will die Uni Mainz einen Vertrag, den sie als unverfänglich darstellt, nicht jedermann zugänglich machen? Sollten Bürger nicht grundsätzlich ein Recht darauf haben, sich über die Hintergründe bestimmter Forschungen zu informieren?
Die Frage beschäftigt Juristen schon länger. Eine Entscheidung dazu könnte der 18. August bringen. An diesem Tag verhandelt das nordrhein-westfälische Oberverwaltungsgericht darüber, ob die Uni Köln einen Kooperationsvertrag mit dem Pharmariesen Bayer offenlegen muss. In der Vorinstanz hatte das Bündnis „Coordination gegen Bayer-Gefahren“ vor zwei Jahren verloren. Auf dieses Urteil beruft sich auch die Mainzer Uni in ihren Briefen an den Landesdatenschutzbeauftragten. Gut möglich also, dass die Kölner Geheimhaltung nicht mehr lange als Referenz taugt.