18. Juli 2014
Die VDI Nachrichten berichten in ihrer heutigen Ausgabe über die neue TDI-Anlage der Bayer MaterialScience AG in Dormagen. Die Coordination gegen BAYER-Gefahren und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hatten Einwendungen gegen den Bau der Anlage eingereicht und sich am Genehmigungsverfahren beteiligt. Hauptkritikpunkte waren der enorme Ressourcen-Einsatz sowie die Verwendung hochgefährlicher Vorprodukte wie Phosgen.
Neues Verfahren für die Polyurethansynthese
Mit einem neuen Verfahren will Bayer künftig eine Ausgangssubstanz für Polyurethane herstellen. Damit senkt das Unternehmen den spezifischen Energieverbrauch. Weil aber geplant ist, zudem die Kapazität zu erhöhen, haben Umweltverbände Sicherheitsbedenken – denn dann würde das Unternehmen als Hilfsstoff mehr von dem giftigen Gas Phosgen als bisher einsetzen. Bayer sieht das allerdings anders.
Wörtlich heißt es in dem Artikel:
Das neue Herstellungsverfahren ist bei Umweltschützern jedoch ebenso umstritten wie das alte, da beide giftiges Phosgen nutzen. Künftig wolle BMS im jeweiligen Produktionsprozess bis zu 60 t Phosgen einsetzen, betont Dieter Donner vom Umweltverband BUND. „Das summiert sich im Jahr auf einen Bedarf von bis zu 360 000 t Phosgen.“
Und weiter:
Zudem empfehle die Kommission für Anlagensicherheit (KAS) des Bundesumweltministeriums für phosgenhaltige Anlagen mehr als 1400 m Abstand von schutzbedürftigen Gebieten. In Dormagen aber liegt der nächste Kindergarten gerade einmal 890 m entfernt, das nächste Wohngebiet befindet sich in 1 km und die nächste S-Bahn-Station sogar in nur 300 m Entfernung.
Umweltschützer hatten seit Jahrzehnten gefordert, dass risikoreiche Anlagen eine Schutzhülle („Einhausung“) mit Absaugeinrichtung erhalten. Dies wird von Bayer erstmals umgesetzt – ein großer Erfolg für die Umweltbewegung insgesamt.
Der vollständige Artikel: https://www.vdi-nachrichten.com/Technik-Wirtschaft/Neues-Verfahren-fuer-Polyurethansynthese
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