16. Dezember 2011
Kontamination mit GenReis: BAYER zahlt 750 Mio Dollar
Der Vergleich zwischen der Firma Bayer CropScience und amerikanischen Reis-Bauern wird nun wirksam. Nachdem 85% der Betroffenen der Regelung zugestimmt haben, wird der Konzern 750 Millionen Dollar an die Landwirte zahlen.
Landwirte in den US-Staaten Arkansas, Louisiana, Mississippi, Missouri und Texas hatten gegen das Unternehmen geklagt, nachdem im Jahr 2006 große Teile ihrer Ernte mit einer von Bayer entwickelten, gentechnisch veränderten Reissorte kontaminiert worden waren. Die Landwirte machten Verluste, da u.a. die EU Beschränkungen für den Import von amerikanischem Langkornreis einführte.
Hierzu erklärt Philipp Mimkes, Vorstandsmitglied der Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG): „Wir gratulieren den Reis-Bauern zu diesem mühsam erstrittenen Erfolg. Zudem fordern wir die EU auf, den Antrag von Bayer CropScience auf Importzulassung für herbizidresistenten Reis endgültig abzulehnen. Der Kontaminations-Skandal in den USA zeigt einmal mehr, dass die Risiken gentechnischer Pflanzen schlicht unkalkulierbar sind.“
Die Coordination gegen BAYER-Gefahren kooperierte seit Jahren mit den Anwälten der Landwirte und forderte mehrfach in der Hauptversammlung der BAYER AG einen endgültigen Verzicht auf „Liberty Link“-Reis. Die CBG erinnert auch daran, dass BAYER die Betroffenen seinerzeit verhöhnt hatte, indem die Auskreuzungen als „Act of God“ bezeichnet wurden. Erst durch kostspielige Prozesse, die die Reis-Bauern ausnahmslos gewonnen hatten, konnte der Konzern zu der nun getroffenen Entschädigungslösung gezwungen werden.
Die Coordination gegen BAYER-Gefahren führt seit dem Jahr 2004 eine Kampagne gegen eine EU-Importzulassung der GenReis-Sorte LL62. Diese ist wie LL 601 gegen das Herbizid Glufosinat resistent. Der Antrag von BAYER erhielt bei den Abstimmungen im EU-Ministerrat mehrfach keine Zustimmung, wurde bis heute aber nicht zurückgezogen. Liberty Link-Reis soll nicht nur als Tierfutter eine Zulassung erhalten, sondern direkt auf den Tisch der Konsumenten kommen.