Pressemitteilung des NUV vom 14.06.2009
Hat sich Trianel mit dem Kohlekraftwerk Uerdingen übernommen?
Bei der vertraglichen Abstimmung zwischen Trianel und der Stadt Krefeld mahnt der erfahrene Realpolitiker und Jurist Wilfrid Fabel an, dass eine Absicherung der Kohlekraftwerks-Modalitäten für den Fall einer Finanzie-rungsklemme oder Insolvenz von Trianel nicht gewährleistet ist. Eine Über-nahme des Projektes durch RWE oder EnBW wäre durchaus denkbar. Dieser Einwand von Herrn Fabel ist aus der Sicht des NUV sehr realistisch, da es eindeutige Hinweise dafür gibt, dass Trianel das Kraftwerksprojekt für 50 Millionen Euro an RWE veräußern wollte. Dies wurde von RWE dankend abgelehnt. Für Ulrich Grubert vom Niederrheinischen Umweltschutzverein ist die Ablehnung aus mehreren Gründen sehr verständlich. Trianel ist ein junges Konkurrenzunternehmen für die großen Energiekonzerne und verfügt im Verhältnis zu den geplanten Projekten über wenig Kapital. Innerhalb des Trianel-Unternehmens haben sich verschiedene Projektgesellschaften wie die Trianel Power-Projektgesellschaft Kohlekraftwerk gegründet. Als GmbH`s , die man mit einem Eigenkapital ab 25 000 Euro gründen kann, tragen diese Gesellschaften z.B. im Verhältnis zum Projektrahmen von voraussichtlich 1,4 Milliarden Euro für das im Bau befindliche Trianel-Kohlekraftwerk Lünen ein sehr kleines Risiko. In Lünen erfolgt die Fremdfinanzierung u.a. über die angeschlagene WestLB.
Dem kapitalarmen Konkurrenzunternehmen Trianel 50 Millionen Euro zu zahlen, macht aus der Sicht von RWE sicherlich keinen Sinn. Außerdem hat RWE mehrfach öffentlich bekundet, dass man wegen der wirtschaftlichen Risiken keine neuen Kohlekraftwerke mehr in Westeuropa bauen wolle. Diese Risiken sind die gestiegenen Kraftwerkskosten, die Kosten der Verschmut-zungsrechte im Emissionshandel ab 2013 und die zu erwartenden Kosten für eine zukünftige CO2- Abscheidung.
Der NUV vermutet, dass Trianel das Genehmigungsverfahren so hartnäckig gegen die Bürger durchpeitschen will, um einen möglichst hohen Preis bei einem eventuellen Projektverkauf zu erzielen.
Ulrich Grubert (1. Vorsitzender des NUV)
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