Rheinische Post, 27. November 2008
Greenpeace: Feuer-Protest gegen Kraftwerk
Vor dem Chempark brennt Stahl. Greenpeace-Aktivisten protestierten gestern mit einem flammenden CO2-Zeichen und einem Transparent mit der Aufschrift „Kohlekraft verheizt das Klima“ gegen den geplanten Bau des Uerdinger Steinkohlekraftwerks. Das soll jährlich 4,4 Millionen Tonnen schädliches Kohlendioxid ausstoßen.
Laut der Umweltschutz-Organisation werden in Deutschland 27 Kohlekraftwerke geplant. An allen Standorten demonstrieren die Umwelt-Schützer. Die zuvor geheime Krefelder Aktion war Teil dieser bundesweiten Klimakampagne.
An der Hohenbudberger Straße kurz vor Rheinhausen bauten zwölf Greenpeace-Leute flink das drei Meter hohe Gestell auf, zündeten es an, rollten das zweimal vier Meter große Transparent aus und standen stumm zwischen Metall und Banner. Vorbeifahrende schauten neugierig, während das Feuer 15 Minuten brannte. Der Sicherheitsdienst des Chemparks fotografierte die unangemeldete Demonstration. „Wir protestieren nicht gegen Bayer, sondern gegen das Kohlekraftwerk. Wer neue baut, setzt für 40 Jahre auf die falsche Energie“, erklärte Thomas Kohlhaas. Der Krefelder Greenpeace-Sprecher befürchtet, dass die CDU den Bau bewilligen wird, sobald dieser nach ihrem Wunsch läuft. „Wir fordern den Bürger auf, den Bau bei der Kommunalwahl zu verhindern.“
Dass Greenpeace gestern Feuer mit Propangas erzeugte, das auch Kohlendioxid ausstößt, erklärte Kohlhaas so: „Manchmal muss man solche Mittel einsetzen, um sein Ziel zu erreichen. Das Ziel ist die Änderung der Klimapolitik.“