Die Weigerung der Uniklinik Köln, Details zur Zusammenarbeit mit Bayer offen zu legen, im Wortlaut:
Pressestelle Uniklinik Köln
Datum: 15. August 2008 10:14:59 MESZ
An: Jan Pehrke
Betreff: Re: Kooperationsvertrag mit Bayer
Sehr geehrter Herr Pehrke,
vielen Dank für Ihr Interesse.
Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass wir zum Inhalt bestehender Verträgen aus rechtlichen Gründen keine Auskunft geben.
Mit freundlichen Grüßen
Sina Vogt
Sehr geehrte Frau Vogt!
Mein Name ist Jan Pehrke. Ich bin Journalist bei der „Coordination gegen BAYER-Gefahren“ und habe einige Fragen zu dem Kooperationsvertrag, den die Universität Köln mit BAYER geschlossen hat. Prof. Dr. med. Eugen Schömig hat als Vorstandsvorsitzender der Uniklinik Köln versichert:. ?Durch strenge wissenschaftliche Regularien bei den Studien und intensiven regelmäßigen Austausch bleibt die Unabhängigkeit wissenschaftlicher Forschung gewahrt?. Mich würde nun interessieren, wie die Regularien im Vertrag konkret aussehen. Dazu habe ich einige Fragen:
1. In der Regel legt BAYER seinen Partner-Universitäten einen ausgearbeiteten Kooperationsvertrag vor. War das auch im Kölner Fall so?
2. Verzichtet die Universität in dem Vertrag auf die negative Publikationsfreiheit, also darauf, auch fehlgeschlagene Experimente publik zu machen?
3. Sind die WissenschaftlerInnen, die sich der BAYER-Kooperation beteiligen, auf die Wahrung eines Betriebsgeheimnisses verpflichtet oder bestehen vertraglich keine Beschränkungen hinsichtlich des freien akademischen Austausches?
4. Wie ist die Frage der Rechte an den Arznei-Entwicklungen geregelt, hat die Universität da einer Vorausabtretung zugestimmt?
5. Gibt es in dem Vertrag eine Bestseller-Klausel, so dass die Universität im Falle einer besonders profitablen Pillen-Erfindung mit einer nachträglichen Erfolgsprämie rechnen kann?
6. Stellt die Hochschule BAYER die gesamten Kosten für die Nutzung der universitären Räume in Rechnung oder nur einen Teil?
Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir die Fragen beantworten könnten oder einen geeigneten Ansprechpartner fänden, der in der Lage wäre, mir die Informationen zu geben. Einem Gespräch gegenüber wäre ich auch aufgeschlossen.
Gruß, Jan Pehrke